FLUGZEUG CLASSIC Hydrierwerke im alliierten Fadenkreuz (Vorschau)

Helgoland
Insgesamt 63 Bf 109 T-2 hatte die Luftwaffe
bis Anfang Juli 1941 der I./JG 77 (Jagdgruppe
Stavanger) sowie der 4./Jagdgruppe
Drontheim zugeteilt. Hauptgegner
waren Patrouillenbomber der RAF, wobei
Licht und Schatten dicht beisammen lagen,
denn viele Unfälle überschatteten den Alltagsbetrieb
in Norwegen (siehe FLUGZEUG
CLASSIC 11/2013).
Am 8. September 1941 bekam es die »Toni«
dann erstmals mit Boeings Fliegender
Festung zu tun, als vier Fortress Mk.I (B-17C)
der RAF No. 90 Squadron erneut versuchten,
das Panzerschiff ADMIRAL SCHEER im Hafen
von Oslo anzugreifen.
Einige Piloten der 13./JG 77 konnten die
Bomber erfolgreich abfangen, darunter Leutnant
Alfred Jakobi, der Folgendes berichtete:
»Ich schoss zunächst mit den beiden Rumpf-
MGs aus 400 Meter Entfernung auf das ganze
Ziel und beim Näherkommen feuerte ich
mit allen Waffen. (…) Ich erzielte Kanonentreffer
an der rechten hinteren Rumpfseite,
während der Gegner zur Abwehr schwänzelte
(…). Inzwischen kam ich, aufgrund
meiner Geschwindigkeit, auf die rechte Seite
des Feindflugzeuges und sah ein großes
Loch im hinteren Drittel des Rumpfes und
Flammen am oberen Teil des Seitenruders.
(…) Während meines Beschusses fing auch
der linke Außenmotor leicht an zu rauchen.
Ich zog weg, um zu einem zweiten Anflug anzusetzen.
Währenddessen kurvte der Gegner
nach links ab und ich kam automatisch hinter
ihn. Da bemerkte ich, dass der Gegner im
Notwurf sechs bis acht Bomben warf. Wäh-
FLUGZEUG CLASSIC 10/2014
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