Jahresbericht 2005 Universitätsspital Basel
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Stammzellen<br />
Intensive Vernetzung<br />
Die Stammzelltransplantation ist ein wegweisendes<br />
Beispiel universitärer Medizin. Sie ist nur denkbar im<br />
engen Verbund zwischen Diagnostik, Forschung und<br />
Therapie, in intensiver Zusammenarbeit internistischer<br />
und chirurgischer Disziplinen und in Kooperation<br />
zwischen Pflege, ärztlicher Betreuung, Support<br />
Team und Administration. Der Pflege kommt eine<br />
zentrale Rolle zu. Patient, Familie und Spender mit<br />
ihren unterschiedlichen Bedürfnissen müssen in<br />
einen Ablauf mit komplexen Anforderungen integriert<br />
werden. Forschung und Datenerfassung sind<br />
dabei nicht Nebenprodukt. Sie sind integraler<br />
Bestandteil der Therapie. Koordination und Datateam<br />
bilden eine zentrale Schlüsselstelle.<br />
Nabelschnurblutbank und Spenderregister<br />
Am Anfang der Stammzelltransplantation wurden<br />
ausschliesslich Knochenmarkstammzellen von<br />
gesunden Geschwistern verwendet. Heute ist das<br />
Spektrum breit. Patienteneigene Stammzellen,<br />
Stammzellen von Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern,<br />
von typisierten, unverwandten<br />
Spendern oder Stammzellen aus Nabelschnurblut<br />
stehen zur Verfügung. Das optimale Produkt wird in<br />
Abhängigkeit von Krankheit, Verfügbarkeit und Risikokonstellation<br />
gewählt. Ein wichtiges Element bildet<br />
die öffentliche Nabelschnurblutbank. Entstanden<br />
aus einer gemeinsamen Initiative der Frauenklinik,<br />
des UKBB und der Hämatologie am USB, bildet<br />
die Nabelschnurblutbank zusammen mit der Nabelschnurblutbank<br />
in Genf und der Stiftung Swiss<br />
Blood Stem Cells eine Drehscheibe für die Vermittlung<br />
von gesunden Stammzellen. So stehen Stammzellen<br />
aus <strong>Basel</strong> für Patienten in der ganzen Welt zur<br />
Verfügung, wie im Gegenzug <strong>Basel</strong> sich auf das<br />
weltweite Netz der Nabelschnurblutbanken und<br />
Spenderregister stützen kann.<br />
Ausblick<br />
Die Stammzellforschung ist ein sich rasch entwickelndes<br />
Gebiet. Neue gezielte Medikamente wie<br />
das Imatinib bei der chronisch myeloischen Leukämie<br />
werden die Stammzelltransplantation erübrigen.<br />
Auf der anderen Seite werden neue Krankheiten, z.B.<br />
die systemische Sklerose, mit der Stammzelltransplantation<br />
günstig beeinflusst. Was für das Blut bildende<br />
System gilt, wird möglicherweise bald Realität<br />
für andere erkrankte Organe. Stammzellen aus<br />
Blut, Knochenmark oder anderem Gewebe könnten<br />
in naher Zukunft bei Krankheiten wie Diabetes, Herzinsuffizienz,<br />
Parkinson oder bei chronischen Wunden,<br />
Knorpel- und Knochenschäden das fehlende<br />
Gewebe oder die kranken Organe erneuern. Die Voraussetzungen,<br />
diese Therapieformen am USB anzubieten,<br />
sind gegeben. Die Vorbereitungen dazu sind<br />
im Gange.<br />
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