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Jahresbericht 2005 Universitätsspital Basel

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Forschung<br />

Schwerpunkt Angiografie<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Basler MR-Forschungsprogramms<br />

ist die Nutzung der neuen Technologie<br />

für Interventionen an Gefässen. Derzeit wird<br />

für die meisten invasiven Verfahren in der Radiologie<br />

zur Lokalisation und zur Dokumentation die<br />

Röntgenstrahlung herangezogen. Dies ist für Patienten<br />

und Untersuchende im Einzelfall mit erheblicher<br />

Strahlenbelastung verbunden. Die Möglichkeit,<br />

eine Intervention mittels MR zu steuern, ist hier<br />

ein neuer und nicht mehr mit Röntgenstrahlen belasteter<br />

Ansatz. Die Radiologie am USB hat es sich deswegen<br />

zur Aufgabe gemacht, die MR-Angiografietechnik<br />

in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens<br />

zur Interventionsreife zu bringen. Es sind bereits<br />

mehrere Vorstudien zu diesem Thema durchgeführt<br />

und publiziert worden. Ein spezieller Führungsdraht,<br />

der alle erforderlichen Eigenschaften für die speziellen<br />

Bedingungen im MR besitzt und dennoch allen<br />

Anforderungen einer präzisen Gefässintervention<br />

gerecht wird, ist in Entwicklung. Die Besonderheiten<br />

der intraarteriellen Kontrastmittelapplikation konnten<br />

am Modell und am Menschen getestet werden.<br />

Inzwischen wurden in einer Pilotstudie in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung für interventionelle<br />

Radiologie die ersten invasiven MR-Angiografien an<br />

Patienten durchgeführt.<br />

MR-Einsatz in Multiple-Sklerose-Forschung<br />

Die Firma Novartis, die sich substanziell an der Erstellung<br />

des 3-Tesla-MR-Geräts beteiligt hat, entwickelt<br />

zurzeit in Zusammenarbeit mit der MS-Forschungsgruppe<br />

am USB ein neues Medikament in<br />

Tablettenform für die Behandlung von multipler<br />

Sklerose. Am MS-MRI-Evaluationszentrum, das hier<br />

interdisziplinär von Neuroradiologen und Neurologen<br />

betrieben wird, sind die MR-Bilder aus der ersten<br />

internationalen Studie zu diesem Medikament<br />

zentral ausgewertet worden und sollen nun auch für<br />

die folgende grosse Phase-III-Studie beurteilt werden.<br />

Mit Hilfe neuer Untersuchungssequenzen, welche<br />

Gewebsveränderungen im Gehirn exakter erfassen<br />

und in der neu mit Unterstützung der Schering<br />

AG eingerichteten Arbeitsgruppe für Gewebscharakterisierung<br />

entwickelt und erprobt werden, sollen<br />

die erhofften positiven Auswirkungen solcher Behandlungen<br />

auf das Hirn- und Rückenmarksgewebe<br />

von MS-Betroffenen genauer erfasst werden. Solche<br />

Verfahren finden auch Anwendung in Untersuchungen<br />

zur frühen Erkennung, Verlaufs- und Therapiebeurteilung<br />

bei Demenz. Letztere ist ein weiteres<br />

hochaktuelles Schwerpunktthema sowohl der forschenden<br />

Pharmaindustrie als auch interdisziplinärer<br />

Arbeitsgruppen mit Neuroradiologen, Neuropsychologen<br />

und Neurologen im USB.<br />

MR-Forschung im Dienst der Patienten<br />

Am wissenschaftlichen Teil des Symposiums sprachen<br />

Vertreter der beteiligten Arbeitsgruppen über<br />

Errungenschaften und laufende wissenschaftliche<br />

Projekte sowie deren Auswirkungen auf eine moderne<br />

Patientenversorgung. Durch die leistungsfähigeren<br />

Systeme wird es möglich, Gefässtherapien<br />

dreidimensional und ohne Strahlenbelastung zu<br />

steuern, verschiedene Krankheitsprozesse besser<br />

zu verstehen, Diagnosen noch rascher und präziser<br />

zu stellen und dadurch sowohl den Krankheitsverlauf<br />

besser vorauszusagen als auch die Therapie exakter<br />

auf die Krankheitssituation abzustimmen. Die<br />

neuartige Konstruktion der Geräte lässt nicht zuletzt<br />

auch patientenfreundlichere Untersuchungen zu.<br />

Die neu eingerichteten Forschungssysteme stärken<br />

dem Universitäts- und Forschungsstandort <strong>Basel</strong><br />

den Rücken auch in seiner Funktion als spitzenmedizinisches<br />

Zentrum nicht nur für ausserkantonale<br />

Schweizerinnen und Schweizer, sondern auch für<br />

viele ausländische Patientinnen und Patienten, die<br />

sich bei uns untersuchen und behandeln lassen.<br />

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