Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...
Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...
Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
------------------ ,....-__--'-- Wasserhaushalt<br />
Diese Prozesse bedürfen einer dynamischen Betrachtung<br />
und werden in Kap. 3.3 WASSERBAULICHE<br />
MASSNAHMEN und 3.5.2 SPEICHER beh<strong>and</strong>elt.<br />
Abfluss (A)<br />
Der Abfluss ist die zu berechnende GrÖsse. Es<br />
werden zwei Abflusspfade unterschieden:<br />
• der Schmutzwasserkanal in die Kläranlage (oder<br />
bei starken Regenfällen in den Vorfluter) sowie<br />
• der Reinwasserkanal in den Vorfluter Binzmühlebach.<br />
3.3 'WasserbaulicheMassnahmen<br />
3.3.1 Der Wasserhaushalt urbaner Gebiete<br />
Durch die vom Menschen geschaffenen Elemente<br />
wird der natürliche Wasserhaushalt in bebauten Gebieten<br />
erheblich beeinflusst, Diese Elemente sind<br />
vor allem:<br />
• Bebauungsgrad: das Verhältnis der bebauten zur<br />
gesamten Fläche,<br />
• Versiegelungsgrad: das Verhältnis der undurchlässigen<br />
zur gesamten Fläche (auf dem betrachteten<br />
Areal ca. 8Q%),<br />
• künstlicher Zufluss (v.a~ Trinkwasser),<br />
• das Entwässerungsnetz, bestehend aus der oberund<br />
unterirdischen Kanalisation.<br />
Diese Elemente bewirken, dass der Abfluss erhöht<br />
wird. Die Grundwasserneubildung wird durch den<br />
hohen Versiegelungsgrad, verdichtete Böden sowie<br />
durch die Einengung der natürlichen Überflutungsgebiete<br />
vermindert o.der unterbunden. Andererseits<br />
wird dem Untergrund Wasser aus defekten Trinkund<br />
Abwasserleitungen zugeführt. Diese Netzverluste<br />
können beachtlich sein.<br />
Folgende bauliche Einrichtungen, die den lokalen<br />
Wasserhaushaltbeeinflussen können, wurden untersucht:<br />
• begrünte Dachflächen<br />
• Rückhalt in der Kanalisation<br />
• Rückhalt auf Parkplätzen<br />
• Retentionsbecken<br />
• Schmutzwasserspeicher<br />
• Grundwasserförderung<br />
Mit diesen Einrichtungen lassen sich zum Teil<br />
Abflussmengen reduzieren (erhöhte Evapotranspiration)<br />
und Abflussspitzen dämpfen (Retention).<br />
3.3.2 Begrünte Dachflachen<br />
Begrünte Dächer (Abb. 3.3.2) weisen eine bewachsene<br />
Deckschicht (Substratschicht) auf. Die Vegetation<br />
verstärkt die Evapotranspiration, so dass <strong>im</strong><br />
Abb. 3.3.2 Dachbegrünungen halten Regenwa$ser zurück, $enken die umperamr$chwankungen<strong>im</strong><br />
Gebäude unddämmen Lärm (Bild: M. Thommen;<br />
aU$ BUWAL, 1995a).<br />
Jahresmittel nur ca. 30% des Niederschlages, der auf<br />
ein begrüntes Dach fällt, abfliesst. Ebenso vermag<br />
ein Gründach beachtliche Mengen von Wasser für<br />
kurze Zeit zu speichern und danach gleichmässig<br />
wieder abzugeben, was für die Siedlungsentwässerung<br />
sehr wünschenswert ist (BUWAL, 1995a).<br />
Begrünte Dächer beeinflussen nicht nur den Siedlungswasserhaushalt,<br />
sondernhaben weitere Vorteile<br />
allgemeiner Art: Sie bringen Kühlung des Gebäudes<br />
durch Verdunstung, verringern die Temperaturschwankungen<br />
<strong>im</strong> Gebäude (Kl<strong>im</strong>atisierungseffekte),<br />
sie filtern die Luft, dämmen statt reflektieren den<br />
Lärm und können architektonische Akzente setzen<br />
(vgI. Kap. 4.5 DIE FLACHDÄCHER der Synthesegruppe<br />
GRO!{RAUM).<br />
Es wird zwischen extensiver und intensiver Dachbegrünung<br />
unterschieden. Die Unterschied~ sowie<br />
Vor- und Nachteile sind in Tab. 3.3.2 summarisch<br />
aufgezeigt.<br />
UNS-Fallstudie '96<br />
259