23.10.2014 Aufrufe

Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...

Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...

Zentrum Zürich Nord Stadt im Aufbruch - ETH Zurich - Natural and ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

------------------ -'-- --,...Einleitung<br />

fünf weitere Gebäude für eine Umnutzung in Frage<br />

kämen. Die Aussage, dass eine punktuelle Erhaltung<br />

der industriegeschichtlichen Tradition mit der Erhaltung<br />

eines einzigen Gebäudes für eine umfassende nachhaltige<br />

Eniwicklung als nicht genug erscheint, sollte<br />

in der weiteren baulichen Planung berücksichtigt<br />

werden.<br />

2.1.6 Wirtschaftlichkeitsrechnungenund falsche<br />

Signale .des Marktes zum Wasserhaushalt<br />

Der Umgang und die Nutzung von Trinkwasser und<br />

Abwässern ist selbst <strong>im</strong> «Wasserschloss Schweiz" zu<br />

überdenken. Die Gruppe WASSERHAUSHALT untersuchte<br />

Varianten für das Wassermanagement <strong>im</strong> 12<br />

Hektaren grossen ZZN-Teilge.biet D (siehe Abb. 5.3<br />

<strong>im</strong> Kap. DER FALL). Wasserhaushalt und -nutzungen<br />

stellen ein typisches Thema der Umweltnaturwissenschaften<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne dar. Die Arbeit<br />

der Synthesegruppe zeichnete sich jedoch dadurch<br />

aus, dass in richtungsweisender Art (vgI. Abb. 2.1 <strong>im</strong><br />

Kap. WASSERHAUSHALT)<br />

• eine naturwissenschaftliche Modellierung von Wasserkreisläufen<br />

erfolgte, die in Zukunftsszenarien hineingedacht<br />

und einer Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

unterzogen wurde und .<br />

• die Methoden der Fallstudie umfänglich angewendet<br />

und in innovativer Weise verknüpft wurden.<br />

So reichte der Methodeneinsatz von der Formativen<br />

Szenarioanalyse (für die Modellierung von Kontextbzw.<br />

Zukunftsszenarien) über die Methode der<br />

Dynamischen Systemanalyse (System Dynamics) bis zur<br />

Multikriteriellen Entscheidungstheorie. Zusätzlich wurde<br />

die Methqde des Net Present Value, eine dynamische,<br />

betriebswirtschaftliche Methode zur Rentabilitlitsberechnung<br />

eingesetzt (vgI. Kap. 2.6 ÖKONOMISCHE<br />

UNTERSUCHUNGEN der Synthesegruppe WASSERHAUS­<br />

HALT). Mit der differenzierten Beschreibung der<br />

Komponenten des Wasserhaushaltes wird in solider<br />

Form auf umweltingenieurwissenschaftliches Wissen zurückgegriffen<br />

und die Steuerungselemente des Wasserhaushaltes<br />

werden in ein Gesamtmodell integriert.<br />

Dabei reichen die betracbteten Elemente von<br />

Rückhaltebecken bis zu möglicherweise exotisch erscheinenden<br />

Massnahmen zur Urinseparietung. Aus<br />

diesen Betrachtungen resultieren mittels derdifferentialgleichungsbasierten<br />

Methode der Dynamischen<br />

Systemanalyse reliabel und valide erscheinende quan- .<br />

titative Aussagen. Die vierVarianten werden mittels<br />

eines hierarchischen Kriteriensystems bezüglich der<br />

umweltbezogenen Wirkungen und der Wirtschaftlichkeit<br />

bewertet.<br />

Als wesen~liche<br />

Resultate sind festzuhalten:<br />

• Gewisse Massnahmenbündel, wie z.B. Grauwassernutzung<br />

sind niCht nur ökologisch sinnvoll,<br />

sondern auch heute schon wirtschaftlich lohnend.<br />

• Einrichtungen wie Gründächer sind zwar ökologisch<br />

wirksam, jedoch wirtschaftlich noch nicht<br />

attraktiv. .<br />

• Die Verrechnung der Abwassergebühren anh<strong>and</strong><br />

des Trinkwasserbezugs sowie die pauschale Berechnung<br />

des Meteorwassers bilden unangemessene<br />

Voraussetzungen für eine ökologisch wirksame<br />

Wassernutzung.<br />

Insgesamt sind schon erfreuliche Korrelationen zwischen<br />

wirtschaftlichen und umweltbezogenen Bewertungen<br />

festzustellen, bei geeigneter Korrektur<br />

durch den Gesetzgeber könnte die ökologische Wirksamkeit<br />

noch wesentlich verstärkt werden.<br />

2.2 für die Lernenden<br />

, Die Fallstudie ist in erster Linie eine Lehrveranstaltung,<br />

die sich in Vielem von dem an Hochschulen<br />

gewohnten Lehrbetrieb unterscheidet, Die Lernenden<br />

sind hier mit einem für sie neuen Typ akademischen<br />

Arbeitens konfrontiert, bei dem sie innerhalb<br />

eines Rahmens Inhalt sowie A~t und Weise der Bear~<br />

beitungweitgehend selbst best<strong>im</strong>men. Der Rahmen<br />

beinhaltet die Vorgabe, dass<br />

a)die Arbeit für den Fall und seine Akteure .von<br />

Nutzen sein soll und dass<br />

b)die Arbeit dazu beitragen möge, ihre ökologische<br />

Problemlösefähigkeit zu entwickeln.<br />

Die Tätigkeit der Studierenden unterscheidet sich<br />

somit von der klassischen Projektbearbeitung (etwa<br />

<strong>im</strong> beruflichen Praktikum), bei der Gegenst<strong>and</strong> und<br />

Produkt vorgegeben sindl Die' den Studierenden<br />

gestellte Aufgabe entspricht eher der Tätigkeit in<br />

einem innovativen Kleinbetrieb, der darauf angewiesen<br />

ist, durch neue Produkte Marktnischen zu finden<br />

und Marktpotentiale zu nutzen. Die Verantwortung<br />

der Studierenden ist real, da sie sowohl in der Vorbereitung<br />

als auch während der Fallstudie <strong>im</strong> Leitungsorgan<br />

der Fallstudie, der Fallstudienkommission, die<br />

st<strong>im</strong>mliche Mehrheit besitzen (vgI. Kap. ORGANISA­<br />

TION). Damit ist die Fallstudie unter dem Gesichtspunkt<br />

der Berufsvorbereitung vongrosser Bedeutung.<br />

Eine derart ungewohnte und anspruchsvolle Bearbeitung<br />

wird nicht von allen Studierenden vorbehaltlos<br />

gewünscht und der Prozess der Fallstudie,<br />

an eiern in diesem Jahr 126 Studierende beteiligt<br />

waren, verläuft kaum ohne Reibungen. So finden<br />

sich unter den Studierenden bezüglich der Fallstu~<br />

die sehr unterschiedliche Erwartungen, Leistungsbereitschaften<br />

und Fähigkeiten. Diese führten in<br />

den letzten Jahren zu dynamischen Prozessen, in<br />

welchen sich das Verhältnis der Studierenden zur<br />

Fallstudie laufend veränderte. Da sich best<strong>im</strong>mte<br />

Zyklen in der Beziehungsdynamik der Studierenden<br />

UNS-Fallstudie '96<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!