TalenTmanagemenT - TÃV Süd
TalenTmanagemenT - TÃV Süd
TalenTmanagemenT - TÃV Süd
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Experteninterviews HR<br />
Thomas Lindt<br />
Director Product Management<br />
VEDA GmbH<br />
Experteninterview mit der VEDA GmbH<br />
Thema: IT-gestütztes Bildungsmanagement – Die Unterschiede zwischen KMU und<br />
Großunternehmen und die Kennzahlenfrage<br />
106<br />
Warum ist ein gutes Bildungs- und<br />
Talentmanagement so wichtig?<br />
Thomas Lindt: Für die Zukunft von Unternehmen und<br />
Beschäftigten ist die berufliche Weiterbildung längst zu<br />
einem Schlüsselfaktor geworden. Stetig wachsendes<br />
Wissen und die ansteigende Schnelligkeit von Veränderungen<br />
schaffen kontinuierlich steigende Lernbedarfe.<br />
Auch der Faktor der Mitarbeiterbindung darf nicht außer<br />
Acht gelassen werden. Unternehmen, die nicht kontinuierlich<br />
und strategisch in die Entwicklung der eigenen Mitarbeiter<br />
investieren, setzen die eigene Zukunft aufs Spiel.<br />
Bildungsmanagement ist da ein ganz zentraler Prozess,<br />
der Antworten auf die aktuellen und zukünftigen Kernprobleme<br />
liefert, die derzeit in der HR diskutiert werden.<br />
Welche Vorteile bringt der Einsatz von Software im<br />
betrieblichen Bildungs- und Talentmanagement?<br />
Thomas Lindt: Eine Software bringt sehr viele Vorteile<br />
– auch und insbesondere in KMU. Eine gute Software<br />
federt die steigende Komplexität des Bildungs- und<br />
Talentmanagements ab. Sie hilft dabei, die Prozesse<br />
transparent und die Maßnahmen effizienter zu machen.<br />
Auf Basis von Daten kann ich als Personalmanager<br />
dann sehen, welche Voraussetzungen meine Mitarbeiter<br />
erfüllen und daraus den Bildungsbedarf ableiten. Außerdem<br />
leistet eine gute HR-Software Prozessunterstützung.<br />
Allen Beteiligten werden Vorschläge und Informationen in<br />
einer hohen Geschwindigkeit geliefert.<br />
Allerdings möchte ich betonen, dass die IT immer im<br />
Hintergrund des Bildungsmanagement steht. Sie muss<br />
in der Lage sein, umzusetzen und zu unterstützen. Die<br />
zu Grunde liegende Strategie muss aber genau definiert<br />
sein und auch durchgesetzt werden, denn sie ist die<br />
Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Bildungsmanagement.<br />
Wenn sie nicht vorhanden ist, dann hilft auch<br />
das beste IT-Programm nicht.<br />
Wo stehen die KMU in punkto<br />
Bildungsmanagement?<br />
Thomas Lindt: Noch sehr weit hinten. Gerade KMU muss<br />
bewusst werden, dass sie im Bereich Bildung im Wettbewerb<br />
mit Großunternehmen mithalten müssen, weil<br />
sie ansonsten im „War for Talents“ scheitern. Kleine und<br />
mittelständische Unternehmen müssen dafür sensibilisiert<br />
werden, denn demographischer Wandel, Fachkräftemangel<br />
und Abwanderung sind Fakten, die auch heute nicht<br />
mehr ignoriert werden können und alle Unternehmen betreffen.<br />
Kosten durch Einsparungen an der Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter zu senken, ist ganz klar zu kurz gedacht.<br />
In der betrieblichen Praxis aber haben KMU strukturelle<br />
Nachteile bei der Umsetzung eines Bildungsmanagements.<br />
Diese können durch Vernetzung oder Zusammenschlüsse<br />
von mehreren KMU kompensiert werden.<br />
Ein Vorteil der KMU ist das im Durchschnitt breitere<br />
Einsatzspektrum der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter erhalten<br />
oft einen besseren Einblick in die Unternehmensprozesse<br />
– ihnen wird oft mehr Verantwortung angetragen.<br />
Deutscher Bildungspreis – Bildungs- und Talentmanagement 2012