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TalenTmanagemenT - TÜV Süd

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Experteninterviews HR<br />

Wilfried W. Horn<br />

Director HR<br />

McDonald‘s Deutschland Inc.<br />

Experteninterview mit der McDonald‘s Deutschland Inc.<br />

Thema: Stellenwert des Bildungsmanagements im Unternehmen<br />

98<br />

Nutzt McDonald’s den Begriff<br />

Bildungsmanagement?<br />

Wilfried Horn: Nein, dieser Begriff wird nicht benutzt. Früher<br />

sprachen wir allgemein von Personalentwicklung und<br />

Aus- und Weiterbildung. Heute wird ausschließlich der<br />

Begriff Talentmanagement verwendet. Das hängt natürlich<br />

auch mit unserem Mutterkonzern in Amerika zusammen.<br />

Wir verstehen Talentmanagement dabei als strategisches<br />

Bildungsmanagement und wollen gegenüber dem Mitarbeiter<br />

als „enabler“ oder „coach“ agieren. Das heißt, dass<br />

der Beratungsansatz heute viel stärker im Vordergrund<br />

steht, als früher.<br />

Welche Position sollte das Bildungsmanagement<br />

im Unternehmen erhalten?<br />

Wilfried Horn: Im Bildungsmanagement ist es besonders<br />

wichtig, dass die Unternehmensleitung dahinter steht<br />

und das Thema Bildung in der Kultur verankert ist. Bei<br />

McDonald’s hängt das Bildungsmanagement direkt am<br />

Vorstand, um den hohen Stellenwert zu betonen. Das ist<br />

entscheidend, um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen,<br />

strategisch einbezogen zu werden und Entscheidungen<br />

im ganzen Unternehmen umsetzen zu können.<br />

In vielen anderen Unternehmen ist das Thema häufig in<br />

irgendeinem anderen Bereich angegliedert. Das macht<br />

die Arbeit einfach schwierig. Wissen und Weiterbildung<br />

sind heute so wichtig, das muss ganz nach oben.<br />

Welche Rolle spielt dabei die Unternehmenskultur?<br />

Wilfried Horn: Die Kultur kann viel dazu beitragen, dass<br />

Wissen als wichtiger Wert im Unternehmen gesehen<br />

wird. Je stärker es in der Kultur verankert ist, desto größer<br />

ist auch das Engagement der Führungsebene. Kultur wird<br />

von allen Mitarbeitern gelebt, aber das Management kann<br />

sie beeinflussen und formen. Regelmäßige Weiterbildung<br />

sollte als Standard gesehen werden, jeder Mitarbeiter,<br />

egal auf welcher Hierarchiestufe, muss sein Wissen aktualisieren<br />

und ausbauen. Wenn das ein von allen geteilter<br />

Unternehmenswert ist, muss das Bildungsmanagement<br />

nicht mehr allzu viel „Überzeugungsarbeit“ leisten und die<br />

Mitarbeiter nehmen die Angebote gern an. Das „Kümmern“<br />

um die Kenntnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter<br />

hat ja auch viel mit Wertschätzung zu tun und wirkt sich<br />

sehr positiv auf die Motivation aus.<br />

Wie wichtig ist die strategische Ausrichtung<br />

des Bildungsmanagements?<br />

Wilfried Horn: Ganz wichtig! Die Bildungsstrategie setzt<br />

die Vorgaben der Unternehmensstrategie und der HR-<br />

Strategie um. Sie stellt sicher, dass alle Mitarbeiter die<br />

geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen oder<br />

erlangen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Das<br />

schaffe ich nicht, wenn ich einfach ohne Plan anfange.<br />

Beim Aufstellen von Strategien ist externe Hilfe oft sinnvoll,<br />

weil sie einen unvoreingenommenen Blick auf das<br />

Deutscher Bildungspreis – Bildungs- und Talentmanagement 2012

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