Masterthesis Maurek - e-LISA academy
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2 Hintergrund und Problemstellung 12<br />
2 Hintergrund und Problemstellung<br />
In diesem Klima der permanenten Veränderung fällt dem/der Schulleiter/in eine besondere<br />
Rolle zu. Die Aufgabe, einerseits innovative Veränderung möglich zu machen, dadurch<br />
verunsicherte Lehrer/innen zu kalmieren und bürokratische Hindernisse zu überwinden,<br />
andererseits aber auch ein stabilisierendes Klima der Akzeptanz und Wertschätzung<br />
aller an der Schulpartnerschaft beteiligten Parteien zu schaffen, stellt eine Anforderung<br />
dar, die der der Quadratur des Kreises nahe kommt. Die Notwendigkeit innovativer<br />
Veränderungen macht auch vor dem Schulleiter/der Schulleiterin als Person nicht<br />
halt, ja stellt ihn/sie sogar ins Zentrum. Bei mittleren bis großen Pflichtschulen (Hauptschulen)<br />
mit 40 bis 60 Kollegen/Kolleginnen und 300 bis 500 Schülern/Schülerinnen<br />
greifen bereits dieselben Gesetzmäßigkeiten, die auch für KMU’s gelten. Struktur und<br />
Rahmenbedingungen und nicht zuletzt die fehlende budgetäre Dotierung und finanzielle<br />
Autonomie von Schulen geben aber ganz andere Vorgaben und erzeugen Sachzwänge,<br />
die manchen Grundprinzipien des Organisations- und Personalmanagements diametral<br />
entgegenstehen. So gilt z.B. das Prinzip der Delegation von Aufgaben und Kompetenzen<br />
nur sehr eingeschränkt. Die Personalkompetenz liegt überhaupt bei der übergeordneten<br />
Dienstbehörde. Die Anstellung von Verwaltungspersonal (Assistent/in oder<br />
Sekreträr/in) obliegt wieder dem Schulerhalter, der – wenig überraschend – derartige<br />
Ansinnen meist schon aus Kostengründen ablehnt. Diese Anachronismen entstehen<br />
vorwiegend aus dem Umstand, dass zeitgemäßen und effizienzfördernden Maßnahmen<br />
im personellen und schulorganisatorischen Kontext bürokratische Hemmnisse und<br />
Strukturen gegenüberstehen, deren Wurzeln bis ins 18. Jhdt. zurückreichen 4 . Dieser<br />
Umstand erstickt jedwedes schulreformatorische Ansinnen bereits im Keim. Dass im<br />
Schulbereich trotzdem noch Entwicklung möglich ist, ist hauptsächlich auf die Initiative<br />
von Lehrer/innen und Schulleiter/innen zurückzuführen, die dies trotz der o.a. Strukturen<br />
möglich machen, dafür aber meist weder finanziell noch gesellschaftlich in bedeutsamem<br />
Ausmaß Anerkennung lukrieren.<br />
Der Schulleiter/die Schulleiterin leitet also quasi ein KMU (kleines oder mittleres Unternehmen),<br />
hat aber dafür weder Personalkompetenz (zumindest hinsichtlich der Anstellung<br />
bzw. Versetzung) noch Delegationskompetenz für Verwaltungsarbeiten, da ihm/ihr<br />
einerseits die notwenige finanzielle Autonomie und andererseits die rechtliche Bede-<br />
4<br />
So versuchte…“seit dem Regierungsantritt Kaiser Franz II“…“die Obrigkeit, Wissenserwerb<br />
und Meinungsfreiheit der Bürger zunehmend mehr zu lenken und zu kontrollieren…“. Die