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Masterthesis Maurek - e-LISA academy

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3 Darstellung der Ergebnisse 46<br />

nach wiederholten Ausschreibungen keinerlei Bewerber/innen gibt. Weniger öffentlichkeitswirksam,<br />

aber ein weiteres Indiz für die prekäre Bewerber/innensituation sind all jene<br />

Leiterbestellungen, in denen aufgrund der Bewerbung nur eines einzigen Kandidaten/einer<br />

einzigen Kandidatin, kein Anhörungsverfahren stattfindet und lediglich aufgrund<br />

der Angaben im Bewerbungsschreiben entschieden wird. In diesen Fällen kann<br />

die Erfüllung des Anforderungsprofils durch den Bewerber/die Bewerberin keiner hinreichenden<br />

Überprüfung unterzogen werden. Man kann, vereinfacht gesagt, froh sein, ü-<br />

berhaupt jemanden zu haben, der den Posten des Schulleiters/der Schulleiterin übernehmen<br />

will.<br />

Wir haben es also bei der genaueren Betrachtung der Schulleiterbestellungssituation mit<br />

zwei gegenläufigen Strömungen zu tun. Einerseits gibt es von Seiten der Schulbehörden<br />

den Versuch, die Treffergenauigkeit der Assessmentverfahren zu steigern um qualitativ<br />

bessere Ergebnisse zu erzielen bzw. jene Bewerber/innen zu bestellen, die dem Anforderungsprofil<br />

am besten entsprechen, andererseits werden diese Bemühungen durch<br />

die rückläufigen Bewerber/innenzahlen, bzw. das mangelnde Interesse der Lehrerschaft<br />

an diesen Positionen kontakariert. Sollte sich die Bewerbungssituation in dieser Weise<br />

linear weiter entwickeln, steht zu befürchten, dass die o.a. Assessmentverfahren wenig<br />

bis keinen Effekt mehr aufweisen könnten.<br />

Gründe für diese Situation der rückläufigen Bewerber/innenzahlen könnte die Attraktivität<br />

der Funktion des Schulleiters/der Schulleiterin sein, die in den letzten Jahren durch<br />

ein merkbares Ansteigen der Verwaltungstätigkeiten, einer Verschärfung der pädagogischen<br />

Problematik 73 , Beschneidung von pädagogischen und infrastrukturellen Ressourcen<br />

sowie einem gewissen Ansehensverlust in der öffentlichen Meinung, zunehmend<br />

gelitten hat. Die unzureichende Dotierung dieser Funktion im Vergleich zu einem normalen<br />

Mitglied des Lehrkörpers sowie die im Vergleich dazu wesentlich höhere Verantwortung<br />

und der erhöhte Zeit- und Arbeitsaufwand, tut zu diesem Attraktivitätsverlust ein übriges.<br />

Ein weiterer Aspekt dieses Attraktivitätsverlustes stellt das subjektive Gefühl potentieller<br />

Bewerber/innen dar, den Anforderungen – insbesondere im Verwaltungsbereich – nicht<br />

gewachsen zu sein. 74 Der größte Teil potentieller Bewerber/innen um eine Schulleiter/innenstelle<br />

ist im Alter zwischen 45 und 50. Ein Großteil dieser möglichen Bewerber/innen<br />

hat geringe oder gar keine IT-Grundkenntnisse und sieht daher den auf ihn/sie<br />

73 Hier sei vor allem auf die steigende Anzahl disziplinärer Problemfälle an den APS verwiesen.<br />

74 Diese Annahme entspringt der Erfahrung des Verfassers, der über mehrere Jahre hinweg, intensive<br />

informelle Kontakte mit Schulleiter/innen sowie möglichen Bewerber/innen hatte. In<br />

vielen Gesprächen, die hier natürlich nicht im Einzelnen belegbar sind, entstand der o.a. Eindruck.

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