JAHRESBERICHT 2011 - OUTLAW gGmbH
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MÜNSTER<br />
KITA SPRAKEL<br />
(K)EIN GANZ GEWÖHNLICHER MITTWOCH<br />
ES IST MITTWOCH,<br />
8:30 UHR<br />
Henry läuft mit einem Tamburin durch<br />
alle Räume der Kita, um den Kindern<br />
und ErzieherInnen ein deutliches Signal<br />
zu setzen: Jetzt geht’s los! Womit?<br />
Eben damit, wofür sich jedes Kind<br />
nach Lust, Laune und Befi ndlichkeit<br />
aus den angebotenen acht Aktionsbereichen<br />
entscheidet. Amy mag<br />
heut gerne mit einem gemütlichen<br />
Frühstück im Flurbereich beginnen,<br />
während Leon seine Jacke erst gar<br />
nicht auszieht, weil er gezielt in das<br />
Freispiel des Außenbereichs geht.<br />
Während Jannes freudig mit seinem<br />
Turnbeutel gen Turnhalle zur Bewegungsbaustelle<br />
rennt, zieht seine<br />
Schwester Alesia es vor, sich im Rahmen<br />
eines Wahrnehmungsangebots<br />
von Kopf bis Fuß einzuschäumen.<br />
Chaos überall? Man könnte es meinen,<br />
doch der Einbindung der Kinder<br />
in die bewusste Ausgestaltung<br />
der eigenen Zeit liegt nicht nur eine<br />
intensive, theoretische wie praktische<br />
Auseinandersetzung des gesamten<br />
pädagogischen Kita-Teams mit dem<br />
Thema Partizipation zugrunde. Es ist<br />
ein am Kind orientiertes, wohl ausgefeiltes<br />
System, welches Mitbestimmung<br />
und Demokratie sogar für die<br />
Kleinsten ermöglicht.<br />
PARTIZIPATION<br />
DURCH KINDGERECHTE<br />
WAHLSYSTEME<br />
Im Flurbereich befi ndet sich die<br />
Wahlstation für das aktive Tun. In acht<br />
farblich gekennzeichneten Körben,<br />
die jeweils mit einem Angebot und<br />
einem entsprechenden Foto der/des<br />
begleitenden ErzieherIn versehen<br />
sind, befi ndet sich eine begrenzte<br />
Anzahl von Bändern.<br />
Alesia nimmt sich für das Einschäumen<br />
ein grünes Schweißband, streift<br />
es sich über das Handgelenk und<br />
setzt für sich und andere ein deutliches<br />
wie verbindliches Zeichen.<br />
Möchte sie nach Beendigung dieser<br />
Aktion etwas anderes tun, so legt sie<br />
das Band zurück und wählt neu. Kein<br />
Band mehr in dem Korb „Freispiel auf<br />
dem Flur”? Nun gut, dann könnte sie<br />
erst mal frühstücken, gelbe Bänder<br />
sind noch da. Zudem gibt es heute<br />
selbstgemachte Waffeln, für die sich<br />
die Mehrheit der Kinder am Ende des<br />
letzten offenen Kitatages durch ein<br />
demokratisches Wahlverfahrenen entschieden<br />
hat.<br />
WAS MACHT DER U3<br />
BEREICH?<br />
Marie (21 Monate) weiß nicht, was<br />
rot, blau oder gelb ist, doch eines hat<br />
sie schnell begriffen: Will ich etwas<br />
tun, so muss ein Band her! Der erste<br />
richtige Schritt in Richtung bewusstes<br />
Tun und Entscheiden ist damit<br />
bereits getan. Positiver Nebeneffekt<br />
hierbei ist die Selbstverständlichkeit,<br />
mit der die „Großen” die „Kleinen” an<br />
die Hand nehmen, sie begleiten und<br />
Hilfe anbieten.<br />
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