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hallertau magazin 2014-2

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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«Wer Freising nicht gesehen hat,<br />

kennt Altbayern nicht.»<br />

Der Journalist und Volkskunder<br />

Geheimrat Wilhelm Heinrich Riehl<br />

wird in Publikationen der Stadt<br />

gerne zitiert.<br />

rung angeboten, die – auf Wunsch – auch<br />

mit einer Bierverkostung und Brotzeit endet<br />

(„Auf den Spuren alter Freisinger Brauereien“).<br />

Stadtführer Robert Forster leitet seit<br />

2012 diese Bier-Tour, die rund zwei Stunden<br />

dauert und entlang von 18 ehemaligen<br />

Braustätten Freisings führt. Allein<br />

beim Furtnerbräu ist noch das alte Sudhaus<br />

und die ehemalige Mälzerei erkennbar.<br />

Der Zugang dazu ist derzeit aber aus<br />

Sicherheitsgründen nicht möglich. Das<br />

gleiche trifft auch auf den alten Bierkeller<br />

unter dem „Lindenkeller“ zu. Die mächtigen<br />

Gewölbe im Berg, wo früher das Bier<br />

lagerte, sind halt einfach nicht vereinbar<br />

mit den Sicherheitsvorschriften einer<br />

Versammlungsstättenverordnung heutiger<br />

Zeit. „Wir sollten diese alten Bierkeller in<br />

Freising unbedingt erhalten und wieder zugänglich<br />

machen“, wünscht sich Forster,<br />

„die Besucher finden das sehr spektakulär.“<br />

Auch für die Freisinger, die recht zahlreich<br />

an den Bier-Touren teilnähmen, erzählt<br />

Forster, „haben doch noch viele einige der<br />

Brauereien selbst gekannt.“ Einen steigenden<br />

Zuspruch erwartet sich Forster durch<br />

den 500. Geburtstag des Bayerischen Reinheitsgebotes<br />

im übernächsten Jahr: „Bier<br />

geht immer gut“! Forster hofft, dass in<br />

Zukunft die Führungen vielleicht in Kombination<br />

mit einem Ausflug zu einem Hopfenbaubetrieb<br />

in die Hallertau angeboten<br />

werden können. Da wäre sie dann wieder,<br />

die Verbindung der Bierstadt Freising mit<br />

dem Hopfenland Hallertau.<br />

Brauerausbildung von Weltruf<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen<br />

Kloster und zur Brauerei Weihenstephan<br />

haben sich zudem sehr früh Lehrund<br />

Forschungseinrichtungen mit der<br />

Bierherstellung beschäftigt. Seit dem<br />

19. Jahrhundert gilt Freising als eines der<br />

bedeutendsten wissenschaftlichen Zentren<br />

für Brauwissenschaften. Weihenstephaner<br />

„Brau-Professoren“ genießen international<br />

hohes Renommée (s. Interview mit Prof.<br />

Dr. Thomas Becker). Beinahe 5.000 Studenten<br />

werden an der TU München-<br />

Weihenstephan ausgebildet. Nicht nur<br />

in Brautechnologie. Weihenstephan gilt<br />

als „grünes Wissenschafts-Zentrum“, hier<br />

studieren unter anderem Landschaftsarchitekten<br />

sowie Forst- und Agrarwissenschaftler.<br />

Die moderne Architektur, die auf dem<br />

Campus entstanden ist, kontrastiert perfekt<br />

mit den vielen, gut erhaltenen Baudenkmälern<br />

der pittoresken Innenstadt. Besonders<br />

sehenswert sind die „Weihenstephaner<br />

Gärten“, wie der fünf Hektar große<br />

Staudensichtungsgarten, der parkähnliche<br />

Hofgarten und der mit Terrassen und<br />

Gevierten gegliederte Oberdieckgarten.<br />

Weihenstephan hat Freising geprägt.<br />

Noch weit mehr Spuren hat in der ehemaligen<br />

Residenzstadt der Agilolfinger Herzöge<br />

die jahrhundertelange Herrschaft der<br />

Fürstbischöfe hinterlassen. Diese bauten<br />

den Domberg zum Zentrum ihrer Macht<br />

aus. Die besten Baumeister, Maler und<br />

Stuckateure waren hier beschäftigt.<br />

Bedeutende Schriftsteller, Geschichtsschreiber<br />

und Philosophen machten den<br />

Domberg zum „mons doctus“, dem Gelehrtenberg.<br />

Die staatliche Macht der Freisinger<br />

Fürstbischöfe reichte bis Kärnten,<br />

Slowenien und Salzburg. Über viele Jahrhunderte<br />

war Freising Mittelpunkt von<br />

Kultur und Kunst im alten Bayern. Davon<br />

künden bis heute die weithin sichtbaren<br />

Zwillingstürme des Freisinger Marien-Doms,<br />

<strong>hallertau</strong> <strong>magazin</strong> 17

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