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LOS Doku 2. Förderperiode - LOS FREDENBERG

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Ausbildung von Seilgarten-Trainern<br />

Klettern im Seilgarten<br />

macht keine anderen<br />

Menschen. Die<br />

Kletternden erfahren<br />

jedoch körperlich, was<br />

es bedeutet, einander<br />

zu vertrauen. Eine<br />

Erfahrung, die man<br />

nachhaltiger kaum<br />

machen kann.<br />

Andreas Wagner<br />

22<br />

Teilnehmeren zu schaffen, müssen Vereinbarungen über Verhaltensregeln getroffen werden.<br />

Diese Grundüberlegung wird zu Beginn des Programms vorgestellt bzw. gemeinsam erarbeitet.<br />

Sofern alle Teilnehmer mit den Vereinbarungen einverstanden sind, werden sie verbindlich<br />

festgehalten. Im Laufe des Programms können jederzeit Veränderungen vorgenommen werden.<br />

Die vertraglichen Vereinbarungen beziehen sich auf folgende Aspekte:<br />

Einverständnis aller Teilnehmenden, körperlich und mental anwesend zu sein sowie als Teil der<br />

Gruppe zusammen zu arbeiten.<br />

Einverständnis aller Teilnehmenden, auf die körperliche und emotionale Sicherheit der anderen<br />

sowie auf die eigene Sicherheit zu achten.<br />

Einverständnis aller Teilnehmenden, an individuellen Zielen sowie an Gruppenzielen zu arbeiten,<br />

Ziele zu verfolgen oder neue Ziele zu setzen.<br />

Übereinkunft aller Teilnehmenden, in ehrlicher und aufrichtiger Art Rückmeldung, sich selbst<br />

gegenüber, aber auch gegenüber anderen zu geben,<br />

Loslassen von alten bekannten Strukturen bzw. Verhaltensweisen, um einen<br />

Entwicklungsprozess voranzutreiben.<br />

In problematischen Situationen während des Programms wird immer wieder auf diese Grundlagen<br />

zurückgegriffen.<br />

Prinzip der frei gewählten bzw. selbst bestimmten Herausforderung<br />

Erfahrungen, die in Situationen gemacht werden, in denen die Teilnahme erzwungen wurde,<br />

begünstigen Widerstände. Selbstbestimmung und die Beschäftigung mit den eigenen Grenzen<br />

tragen jedoch dazu bei, dass sich Individuen mehr zutrauen und Erfahrungen bzw. Leistungen<br />

als von ihnen selbst gemacht und zur eigenen Person gehörig empfi nden. Das Prinzip der<br />

frei gewählten Herausforderung hält die Möglichkeit offen, in ehrlicher und respektvoller<br />

Auseinandersetzung mit sich den Grad des Einlassens selbst zu bestimmen, von einer getroffenen<br />

Entscheidung zurückzutreten, ein Ziel zu einem individuell richtigen Zeitpunkt anzusteuern. Das<br />

Prinzip meint nicht, dass sich die Individuen wahlweise einer Aufgabe stellen oder nicht, sondern<br />

bezieht sich immer auf den Grad der Herausforderung. Entscheidet sich jemand begründet gegen<br />

eine Aktivität, so wird er mit anderen Aufgaben (beispielsweise Sicherungsaufgaben) während<br />

dieser Aktivität betraut.<br />

Es geht darum, Schwieriges oder Angstbesetztes auszuprobieren und von der Gruppe<br />

Unterstützung zu erfahren. Der Versuch ist wichtiger als das Ergebnis. Das schließt die Gelegenheit<br />

zurückzugehen ein, wenn der Druck und die Selbstzweifel zu groß werden. Dies geschieht mit<br />

dem Wissen, dass ein späterer Versuch jederzeit möglich ist. Gelernt werden soll, Respekt für<br />

individuelle Ideen und Entscheidungen zu erhalten.<br />

Spiele<br />

Spiele machen im Rahmen des Konzeptes den Großteil der Aktivitäten aus. Einerseits ermöglichen<br />

sie ein unkompliziertes Kennenlernen und bauen Berührungsängste ab. Andererseits bedeuten<br />

sie viel Spaß, so dass die Teilnehmenden mit Lust und Lachen dabei sein können, obwohl die<br />

Erwartung von etwas Neuem und Ungewohntem Angst, Befangenheit oder Unsicherheit auslösen<br />

kann. Die Spiele lehnen sich an die „New-Games“-Bewegung an, deren Grundprinzipien eine<br />

Beteiligung verlangen, die von Intensität und hohem persönlichen Einsatz geprägt ist, ohne<br />

jemanden verletzen zu wollen. Dem Anreiz durch Wettkampfcharakter wird nicht durch eine<br />

Spaltung der Gruppe in Sieger und Verlierer Rechnung getragen, sondern durch die Schaffung<br />

eines imaginären Gegners (z. B. die Zeit) oder durch die Möglichkeit, vorher aufgestellte<br />

Leistungen zu verbessern. In beiden Fällen agiert die Gruppe gemeinsam und kann sich als<br />

Team über den Erfolg freuen bzw. am Misserfolg lernen.<br />

Die Spiele besitzen einen hohen Aufforderungscharakter und sind für die meisten Teilnehmer<br />

ungewöhnlich. Somit stehen die Teilnehmenden einer neuen Situation gegenüber, in der sie<br />

aufgrund ihrer eingeübten Rollenzuschreibungen verunsichert sind. Sie erhalten die Chance,<br />

gewohnte Handlungs- und Verhaltensstrukturen spielend zu verändern, Neues zu erproben und<br />

sehr häufi g erst nach der Aktion - in der Refl exion - erstaunt begreifen, dass sie einfach etwas<br />

anderes, für sie Ungewöhnliches getan haben.<br />

Vertrauensbildende Aktivitäten<br />

Ziel der vertrauensbildenden Aktivitäten ist es, eine förderliche Gruppenatmosphäre so zu<br />

intensivieren, dass Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung in herausfordernden<br />

Situationen möglich werden. Risiken einzugehen, die subjektiv die physische oder die emotionale

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