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hallertau magazin 2011-1

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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PORTRAIT<br />

7<br />

Larsbach – Wenn man von Au<br />

Richtung Wolnzach fährt, wähnt<br />

man sich im Hopfenparadies:<br />

Kaum irgendwo sonst stehen Hopfengärten<br />

so dicht an dicht. Ganz besonders fällt<br />

dies im Talkessel von Grubwinn auf. Erst<br />

recht spät erkennt man dann die Abzweigung<br />

nach Larsbach, einem noch weitgehend<br />

authentischen, kleinen Hallertauer<br />

Dorf, von dem man zuerst den Zwiebelturm<br />

der kleinen Kirche sieht, wenn man<br />

das Ortsschild passiert. Aber gleich bei der<br />

ersten (und einzigen) Kreuzung erkennt<br />

man, was hier wirklich wichtig ist. Auf der<br />

einen Seite ein urig aussehendes Wirtshaus<br />

und gleich gegenüber kündet ein<br />

buntes Schild vom örtlichen Bräu: Lampl-<br />

Brauerei.<br />

Brauereien zählen in Bayern zu den<br />

ältesten bestehenden Unternehmen, darunter<br />

welche mit 500 oder mehr Jahren.<br />

Der „Lampl“ dagegen ist blutjung, ihn<br />

gibt es gerade mal 13 Jahre. Eigentlich<br />

suchte der leidenschaftliche Sammler von<br />

Brauerei-Antiquitäten, der 53-jährige<br />

Gerhard Stangl mayr, nur nach einem<br />

Lagerraum für seine Pretiosen, als er das<br />

ehemalige Hopfenhaus des „Angerbauer“<br />

erwarb. „Das Bierbrauen habe ich dann<br />

eher als Hobby begonnen“, erzählt<br />

Stanglmayr, mit einem 100-Liter-Sudwerk,<br />

das er Besuchern gerne zeigt. So ganz<br />

richtig ist das mit dem „Hobby-Brauer“<br />

aus Larsbach natürlich nicht. Stanglmayr<br />

hat nämlich das Handwerk des Brauers<br />

von der Pike auf beim „Alterbräu“ im<br />

benachbarten Markt Wolnzach gelernt<br />

und war dort Braumeister, ehe auch diese<br />

letzte Wolnzacher Braustätte von einer<br />

Münchner Brauerei geschluckt wurde.<br />

Die Biere des Lampl-Bräu – wie das<br />

„Hopfazupfabier“, das unfiltrierte „Lamperl-<br />

Pils“, Weißbier und die diversen Saison-<br />

Biere, unter anderem der „Nikolator“<br />

zur Weihnachtszeit – werden heute in<br />

einem modernen 20-Hektoliter-Sudwerk<br />

gebraut.<br />

Und trotzdem ist die Brauerei immer<br />

noch viel Liebhaberei und nur ein Standbein<br />

des Gerhard Stanglmayr, der vorrangig<br />

Anlagen und Bodenbeläge für die<br />

Brau- und Getränkeindustrie vertreibt<br />

und für die Hopfengenossenschaft Niederlauterbach<br />

mit Hopfen handelt.<br />

Zunehmend jedoch gilt sein Augenmerk<br />

der erfreulichen Entwicklung seiner<br />

Brauerei, denn immer mehr Kunden schätzen<br />

die Authenzität der kleinen Braustätte.<br />

Beim weithin beachteten 1. Hallertauer<br />

Bierfestival 2010 im nahen Attenkirchen<br />

beispielsweise wurde sein „Hopfazupfabier“<br />

sogar zum Publikumsliebling gewählt.<br />

Häufiger passiert es inzwischen auch, dass<br />

ein Bier schon nach überraschend kurzer<br />

Zeit ausverkauft ist, wie zuletzt das Pils.<br />

„Dann müssen die Kunden halt 14 Tage<br />

warten, bis es wieder Nachschub gibt.“<br />

Denn auf eine ordentliche Lagerung der<br />

Biere von sechs bis acht Wochen wird<br />

nicht verzichtet.<br />

Stanglmayr weiß geschickt die Trümpfe<br />

zu spielen, die eben nur kleine Brauereien<br />

haben: Als Bier-Sommelier macht er nicht<br />

nur Bierverkostungen und Führungen<br />

durch den Lampl-Bräu, nein, er braut<br />

auch Wunsch-Biere für seine Kunden.<br />

Wie das geht? Für einen runden Geburtstag<br />

oder die Hochzeit der Tochter wird eigens<br />

ein Bier eingebraut. Ganz nach<br />

Gusto des Auftraggebers: mal eher hopfen-,<br />

mal eher malzbetont.

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