Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz
Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz
Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
28<br />
Berufsmaturität<br />
Ein teurer Königsweg<br />
Rund 13 Prozent der jungen <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er legen jedes Jahr die Berufsmaturität<br />
ab. Immer mehr tun dies nach Abschluss der beruflichen Grundbildung. Hat die in die Lehre<br />
integrierte Berufsmaturität ein Imageproblem? Text Andrea Mašek / Foto Rolf Murbach<br />
Schülerinnen und Schüler der <strong>KV</strong> Zürich Business School: Einige werden nach der Grundbildung die BMS absolvieren.<br />
Die Berufsmaturität (BM) hat sich<br />
seit ihrer Einführung im Jahr 1994<br />
etabliert. Die Zahl der Personen, die diesen<br />
Ausbildungsweg wählen, hat sich bei<br />
rund 13 Prozent eingependelt. Die BM ermöglicht<br />
den direkten Zugang zu einer<br />
Fachhochschule. Mit einer Ergänzungsprüfung<br />
– nach zwei bis drei Passerellen-<br />
Semestern – ist selbst der Übertritt an<br />
eine Universität oder Eidgenössische<br />
Technische Hochschule (ETH) möglich.<br />
Deshalb auch wird die BM als Königsweg<br />
bezeichnet.<br />
Auffällig ist jedoch, dass die Zahl der<br />
Personen, die ihre Lehre mit der Berufsmatura<br />
abschliessen (BM 1), stetig abnimmt.<br />
Innert zehn Jahren von knapp 70<br />
auf 56 Prozent.* Obwohl dies der kürzere<br />
und kostengünstigere Weg ist. Die Kosten<br />
werden von den Ausbildungsbetrieben<br />
übernommen.<br />
Dafür wird die BM 2 immer beliebter.<br />
Das heisst, immer mehr Personen machen<br />
die BM erst nach der beruflichen<br />
Grundbildung. In diesem Fall entstehen<br />
den jungen Leuten aber beträchtliche individuelle<br />
Kosten. Sie müssen alles selbst<br />
berappen und erleiden Lohneinbussen.<br />
Da sie oft noch bei den Eltern wohnen, fallen<br />
immerhin keine weiteren Lebenskosten<br />
ins Gewicht.<br />
Ein sinnvoller Weg<br />
Den Gründen für oder gegen die BM 1 ist<br />
Martin Berger in seiner Masterarbeit an<br />
der Universität Basel und der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz nachgegangen.<br />
Er hat dafür rund 500 Berufsmaturand/<br />
innen der technischen Richtung und sehr<br />
gute Lernende befragt. Seine Ergebnisse<br />
lassen sich zu einem grossen Teil auch auf<br />
andere Richtungen übertragen.<br />
Der Entscheid für oder gegen die BM 1<br />
fällt normalerweise bei der Unterzeichnung<br />
des Lehrvertrages. Zu diesem Zeitpunkt<br />
sind die jungen Leute in der Sekundarstufe<br />
1 oder in einem Brückenangebot.<br />
Sie nehmen am Berufswahlunterricht teil,<br />
stehen in Kontakt mit Lehrbetrieben,<br />
haben wahrscheinlich auch schon Berufsinformationszentren<br />
und eventuell<br />
Berufsfachschulen und Berufsmaturitätsschulen<br />
besucht. Es darf also angenommen<br />
werden, dass all diese Bildungsinstitutionen<br />
wie auch die Lehrbetriebe<br />
Einfluss nehmen auf die Wahl. Berger hat<br />
sich deswegen vor allem auf die Schule<br />
und die Lehrbetriebe konzentriert.<br />
Grundsätzlich hat der Autor festgestellt,<br />
dass die BM unter den Jugendlichen<br />
einen guten Ruf geniesst. Sie sehen sie als<br />
Weiter auf Seite 30.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>