punkt – druck - Deutsche Hochdruckliga
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DRUCKPUNKT • Ausgabe 3<strong>–</strong>4/2010<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
Mediatoren) zu einer Daueraktivierung von spezifi schen Rezeptoren kommt, wodurch eine Gefäßverengung<br />
hervorgerufen wird. Im Gegenteil zu vielen anderen Rezeptortypen wird einer dieser Rezeptoren<br />
(P2Y2 Rezeptor) nach der Aktivierung nicht wieder abgeschaltet, solange die auslösende Substanz vorhanden<br />
ist. Dadurch gewinnt der Einfl uss von purinergen Mediatoren auf die Regulation der Gefäßweite<br />
einen neuen Stellenwert und könnte mitverantwortlich sein für die Entwicklung eines arteriellen Bluthoch<strong>druck</strong>s.<br />
Aktuell arbeite ich an unterschiedlichen Projekten, zum Beispiel an der Identifi zierung und<br />
funktionellen Charakterisierung von neuen so genannten Urämietoxinen (Giftstoffe, die sich bei Nierenschwäche<br />
im Blut ansammeln) sowie an der strukturellen und funktionellen Charakterisierung von High<br />
Density Lipoproteinen (dem guten Cholesterin) bei Patienten mit chronischer Nierenschwäche.<br />
Markus Tölle war 2007 bei der Vergabe des Stipendiums in der gleichen Abteilung wie heute als Assistenzarzt<br />
tätig und wurde betreut von Professor Dr. med. Markus van der Giet.<br />
Dr. med. Martin Ritt<br />
Dr. med. Martin Ritt, Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik 4, Universität Erlangen-Nürnberg: Das<br />
Stipendium der <strong>Deutsche</strong>n Hoch<strong>druck</strong>liga war eine wesentliche fi nanzielle Unterstützung für meine<br />
wissenschaftliche Arbeit in den Jahren 2008 und 2009. Mit unserer Forschungsgruppe untersuchten<br />
wir die Strukturen kleiner Blutgefäße des Augenhintergrunds. Bei Hypertonikern ist die Veränderung<br />
dieser Blutgefäße wohl die früheste Organschädigung durch den zu hohen Blut<strong>druck</strong>. Wir konnten zeigen,<br />
dass die Strukturveränderung der Gefäße ein Hinweis auf Organschäden sein kann. Diesen Teil der<br />
Forschungsarbeit haben wir 2009 abgeschlossen. Die Analyse des Effekts medikamentöser Blut<strong>druck</strong>senkung<br />
auf die Gefäßstruktur der Augenarterien dauert noch an. Mein Forschungsschwer<strong>punkt</strong> ist bis<br />
heute die Analyse der Veränderung von Gefäßstruktur und -funktion als Marker für Endorganschädigung<br />
bei Patienten mit arterieller Hypertonie.<br />
Martin Ritt arbeitete 2007 in gleicher Position wie heute und wurde betreut von Professor Dr. med.<br />
Roland E. Schmieder.<br />
Dr. med. Johannes Stegbauer<br />
Dr. med. Johannes Stegbauer, Oberarzt in der Klinik für Nephrologie am Universitätsklinikum Düsseldorf:<br />
Das Stipendium der <strong>Deutsche</strong>n Hoch<strong>druck</strong>liga hat für mich aus mehreren Gründen eine sehr<br />
große Bedeutung. Es ermöglichte mir im Labor unabhängiger zu sein und gab mir außerdem die Chance,<br />
als Post-Doc in den USA zu arbeiten. Wir sind gerade dabei, zwei Publikationen, die aus der Arbeit<br />
meiner Forschungsgruppe hervorgegangen sind, für die Veröffentlichung vorzubereiten. Wir konnten<br />
unterschiedliche Mechanismen aufdecken, die zur Entstehung von endothelialer und glattmuskulärer<br />
Dysfunktion bei renovaskulärer Hypertonie und Arteriosklerose führen. Das heißt, wir konnten zeigen,<br />
welche Substanzen bei der Spannung und Entspannung von Gefäßwänden beteiligt sind. Dabei haben<br />
wir einen völlig neuen Mechanismus aufgedeckt, an der eine Gruppe von Enzymen beteiligt ist, die<br />
Phosphodiesterasen. So haben wir neue therapeutische Ansatz<strong>punkt</strong>e erschlossen. Zurzeit beschäftige<br />
ich mich mit der Funktion eines bestimmten Rezeptors der Niere (Angiotensin II Typ I Rezeptor) und<br />
erforsche dabei dessen Einfl uss auf die Blut<strong>druck</strong>regulation. Außerdem versuche ich Mechanismen aufzudecken,<br />
wie die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems blut<strong>druck</strong>unabhängig Endorganschäden<br />
hervorruft.<br />
Johannes Stegbauer war 2007 Assistenzarzt in der Medizinischen Klinik I im Marienhospital Herne am<br />
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum und wurde von Professor Dr. med. Lars Christian Rump betreut.<br />
Von Februar 2009 bis Oktober 2010 arbeitete er in den USA als Post-Doc im Labor von Professor Dr.<br />
Thomas Coffman in der Division of Nephrology, Department of Medicine, Duke University, Durham,<br />
USA.<br />
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