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punkt – druck - Deutsche Hochdruckliga

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 3<strong>–</strong>4/2010<br />

Akute und chronische Herzschwäche<br />

Das CRS hat unterschiedliche Ursachen und Verlaufsformen,<br />

deshalb gibt es eine Unterscheidung<br />

von fünf Ausprägungen (Übersicht siehe Tabelle).<br />

Bei den CRS Typen 1 und 2 kommt es durch<br />

Herzschwäche zum Blut<strong>druck</strong>abfall und zur verminderten<br />

Durchblutung der bisher gesunden<br />

Niere. Auch bestimmte Hormonsysteme werden<br />

stimuliert, unter anderem das Renin-Angiotensin-<br />

System sowie die Stresshormone. Bei rascher Besserung<br />

der Herzleistung erholt sich meist auch die<br />

Niere wieder. Sie kann aber bei länger bestehender,<br />

schwerer Herzschwäche unheilbar geschädigt werden.<br />

Zudem führt die eingeschränkte Nierenfunktion<br />

häufi g zur Kochsalz- und Flüssigkeitsüberladung<br />

des Kreislaufs sowie zur nierenbedingten<br />

Blutarmut und zur Kalzium- und Phosphatüberladung,<br />

was das bereits vorgeschädigte Herz weiter<br />

belastet.<br />

Therapie der Herzschwäche<br />

Die Therapie bei CRS 1 und 2 besteht in der Behandlung<br />

der zugrunde liegenden Herzschädigung.<br />

So wird eine akute Verschlechterung der<br />

Herzfunktion (CRS 1) in Verbindung mit Lungenödem<br />

(Wasserüberladung der Lunge) und<br />

Blut<strong>druck</strong>entgleisung unter anderem durch ein<br />

Schleifendiuretikum (harntreibendes Medikament)<br />

behandelt. Bei chronischer Herzinsuffi -<br />

zienz (CRS 2) besteht häufi g schon lange eine<br />

Minderdurchblutung der Nieren, die oft schon<br />

vorgeschädigt sind <strong>–</strong> beispielsweise durch Diabetes<br />

oder Bluthoch<strong>druck</strong>. Therapieziel ist ein ausgeglichener<br />

Flüssigkeitshaushalt. Deshalb wird<br />

die Flüssigkeitsaufnahme kontrolliert und meist<br />

auf 1,5 Liter täglich beschränkt. Auch die Kochsalz-<br />

Stress<br />

Entzündung<br />

Das kardiorenale Syndrom<br />

PRAXIS<br />

Beim kardiorenalen Syndrom (CRS) werden fünf charakteristische Typen<br />

unterschieden:<br />

CRS Typ 1<br />

akutes kardiorenales Syndrom, ausgelöst durch eine akute Herzschwäche<br />

zum Beispiel beim Herzinfarkt<br />

CRS Typ 2<br />

chronisches kardiorenales Syndrom, ausgelöst durch chronische Herzschwäche<br />

CRS Typ 3<br />

akutes renokardiales Syndrom, bei dem eine akute Verschlechterung der<br />

Nierenfunktion zur Herzinsuffi zienz führt<br />

CRS Typ 4<br />

chronisches renokardiales Syndrom, bei dem eine chronische Verschlechterung<br />

der Nierenfunktion das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht<br />

CRS Typ 5<br />

sekundäres kardiorenales Syndrom, bei dem es infolge von Systemerkrankungen<br />

wie Diabetes, entzündliche Gefäßerkrankungen oder schwerste<br />

Infektionen wie Sepsis (Blutvergiftung) zu einer Schädigung beider vorher<br />

gesunder Organsysteme kommt. Systemerkrankungen sind Erkrankungen,<br />

die sich auf ein gesamtes System auswirken, zum Beispiel auf das Blutsystem.<br />

zufuhr wird beschränkt auf 5 Gramm täglich. Die<br />

Betroffenen erhalten zudem entwässernde Medikamente<br />

wie Schleifendiuretika sowie Blut<strong>druck</strong>senker<br />

wie ACE-Hemmer und Betablocker. Die<br />

Patienten müssen außerdem ihr Körpergewicht<br />

täglich kontrollieren, um Veränderungen der Flüssigkeitsmenge<br />

im Körper frühzeitig zu erkennen.<br />

Denn bei zuviel Wasser im Körper (Volumenüberladung)<br />

besteht das Risiko eines Lungenödems.<br />

Was seltener vorkommt ist eine zu starke Entwäs-<br />

Herzversagen<br />

(Herzschwäche,<br />

Rhythmusstörung und anderes)<br />

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