05.11.2012 Aufrufe

punkt – druck - Deutsche Hochdruckliga

punkt – druck - Deutsche Hochdruckliga

punkt – druck - Deutsche Hochdruckliga

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

38 BEWEGUNG<br />

Autor<br />

Herzgruppen in Deutschland<br />

Rund 6.000 Herzgruppen bundesweit bieten chronisch Herzkranken eine lebenslange Rehabilitation in erreichbarer<br />

Nähe. In einer Herzgruppe werden Betroffene ermutigt, die eigene körperliche Belastbarkeit einzuschätzen,<br />

ihre persönlichen Risikofaktoren im Griff zu behalten und die Einschränkung durch eine chronische<br />

Krankheit zu bewältigen. Die Gruppen werden von Ärzten betreut und von qualifi zierten Übungsleitern<br />

angeleitet. Informationen über Herzgruppen, wo sie zu fi nden sind und wie die Kostenübernahme durch die<br />

Krankenkasse vonstatten geht, ist zu fi nden unter www.DGPR.de/Herzgruppen.<br />

Trainingsempfehlungen müssen immer individuell<br />

ausgesprochen werden. Allgemeine Formeln<br />

wie Training mit einem Pulswert von 180 minus<br />

Lebensalter sind nicht zu empfehlen, da es große<br />

individuelle Unterschiede gibt. Dies gilt umso<br />

mehr für Herzkranke, weil bei ihnen die Krankheitsgeschichte<br />

beachtet werden muss. Das Training<br />

sollte mindestens an drei Tagen die Woche<br />

durchgeführt werden, besser noch täglich für mindestens<br />

30 Minuten. Darüber hinaus sollten aktive<br />

Phasen wie Spazierengehen möglichst mehrmals<br />

täglich in den allgemeinen Tagesablauf eingebaut<br />

werden.<br />

Empfehlungen zur Trainingsintensität<br />

Ω Subjektives Belastungsempfi nden: Borg-Skala 11<br />

bis 13, das entspricht einer leichten bis mäßigen<br />

Anstrengung<br />

Ω Herzfrequenz: 60 bis 75 Prozent (bei Fortgeschrittenen<br />

und wenn keine Ischämie vorliegt<br />

auch bis 80 Prozent) der maximalen Herzfrequenz<br />

Ω Laktat: 2,0 bis 2,5 mmol/l<br />

Ω Bei Ischämie: Herzfrequenz mindestens 10 Schläge<br />

pro Minute unterhalb der Ischämieschwelle<br />

Effekt des körperlichen Trainings<br />

In zahlreichen Studien wurde in den vergangenen<br />

Jahrzehnten der positive Effekt von Sport und<br />

Bewegung auf die klassischen Risikofaktoren für<br />

Herz- und Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthoch-<br />

› Professor Dr. med. Burkhard Weisser, Facharzt<br />

für Innere Medizin und Sportmedizin, ist Leiter des<br />

Lehrstuhls für Sportmedizin und Trainingswissenschaft<br />

am Institut für Sport und Sportwissenschaften<br />

der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Er gehört<br />

der Kommission Sportmedizin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Hoch<strong>druck</strong>liga an.<br />

<strong>druck</strong>, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes<br />

dokumentiert. Es ist nachgewiesen, dass Sport<br />

Ω die Stressreaktion des Körpers (Sympathikusaktivität)<br />

verringert<br />

Ω die Erweiterungsfähigkeit der Blutgefäße (vasodilatative<br />

Kapazität des Endothels) verbessert<br />

Ω das Risiko für Thrombosen reduziert<br />

Ω den Wirkungsgrad der Herzarbeit verbessert<br />

Ω das Fortschreiten von Gefäßablagerungen (Koronarläsionen)<br />

vermindert<br />

Unterstützung und Motivation durch die anderen<br />

Mitglieder einer Herzgruppe helfen vielen Betroffenen,<br />

den zunächst mühsamen Einstieg zu schaffen.<br />

Mit anderen zusammen, die ähnliche Erkrankungen<br />

haben, können sie leichter die Freude an<br />

der körperlichen Bewegung entdecken oder neu<br />

aktivieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!