Nebelbildung am Flughafen München - Meteorologisches Institut ...
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9 Verifikationsläufe<br />
Um die Wirkung der verschiedenen Initialisierungen auf die Nebelentwicklung zu untersuchen,<br />
wurden Verifikationsläufe durchgeführt. Für diese Arbeit wurde eine Reihe von Datensätzen<br />
aus den Jahren 2006 und 2007 vom Observatorium in Lindenberg zur Verfügung gestellt, die<br />
bereits im Vorfeld dankenswerter Weise von den Kollegen aus Lindenberg nach beobachteten<br />
Nebelperioden sortiert wurden. An einem beobachteten Strahlungsnebeltag, es wurde der<br />
12.10.2006 ausgewählt, sollen die Ergebnisse exemplarisch dargestellt werden. An diesem Tag<br />
wurde Nebel beobachtet vom 11.10.2006 22 UTC bis zum Morgen des 12.10.2006 11 UTC.<br />
Sobald die Sichtweite unter 1000 m sinkt, kann per Definition von Nebel gesprochen werden.<br />
9.1 Modell Einstellungen<br />
Das Nebelmodell PAFOG wurde jeweils mit den Modellkonfigurationen PAFOG-Baseline,<br />
PAFOG-MWRP und PAFOG-Radiosonde um 12:00 UTC gestartet und es wurden Vorhersagen<br />
von 24 Stunden gerechnet. Die Initialisierung der drei Modellkonfigurationen unterscheidet<br />
sich in den Atmosphärenprofilen, welche bei PAFOG-Baseline aus COSMO-Daten<br />
st<strong>am</strong>mt, bei der Version PAFOG-MWRP aus MWRP-Messungen und bei PAFOG-Radiosonde<br />
aus Radiosonden-Messungen. Die restlichen benötigten Input-Variablen (wie z. B. die 2m-<br />
Temperatur oder die Bodentemperatur) st<strong>am</strong>men aus COSMO-Modelloutput. Darüberhinaus<br />
benötigt PAFOG neben einem Bodentemperaturprofil, das aus COSMO-Vorhersagen entnommen<br />
wird, auch Informationen über die Bodenfeuchte. Es ist möglich, die Bodenfeuchte auf<br />
verschiedene Art zu initialisieren. Das Bodenfeuchteniveau kann auf trocken gesetzt werden,<br />
was dem Wert des permanten Welkepunktes (PWP) entspricht. Der PWP ist definiert als die<br />
Wassermenge im Boden, die nicht mehr für Pflanzen verfügbar ist. Des weiteren kann der<br />
Wert der Feldkapazität oder das Mittel zwischen PWP und Feldkapazität gewählt werden.<br />
Die Feldkapazität entspricht der Wassermenge, die gegen die Schwerkraft im Boden gehalten<br />
werden kann. Neben diesen Werten kann auch ein Bodenfeuchteprofil (z.B Messungen oder<br />
COSMO-Output) vorgegeben werden. Als Aerosoltyp, welcher Einfluss auf die maximale Teilchenkonzentration<br />
hat, wurde rurales Aerosol gewählt, da dies der Realität in Lindenberg <strong>am</strong><br />
nächsten kommt.<br />
9.2 Verifikationslauf 12.10.2006<br />
Da sich die Modellkonfigurationen lediglich durch die Atmosphärenprofile unterscheiden, werden<br />
in Abbildung 9.1 a-c die Vertikalprofile der zur Initialisierung von PAFOG benötigten<br />
Variablen Temperatur ( ◦ C), Taupunkttemperatur ( ◦ C) sowie des Luftdrucks (hPa) dargestellt.<br />
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