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Nebelbildung am Flughafen München - Meteorologisches Institut ...

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2.2 Analyseverfahren<br />

2.2.1 Identifikation von Nebelereignissen<br />

In dieser Arbeit wurde die WMO-Definition von Nebel verwendet, nach der Nebel dann auftritt,<br />

wenn eine Sichtweite von weniger als 1000 m beobachtet wird und kondensierte Wassertröpfchen<br />

oder Eiskristalle in der Luft vorhanden sind. Die Auswertung der Daten und<br />

Durchführung der Nebelklassifikation basiert auf einem Artikel von Tardif et al. [36], der eine<br />

ereignis-basierte Nebelklimatologie des Großraums New York erstellt hat. Tardif hatte eine<br />

20-jährige Messreihe mit Daten von 17 Messstationen aus der Region New York zur Verfügung<br />

und konnte daher die räumliche Variabilität des Nebels detailliert untersuchen. Durch die<br />

Analyse mit Daten von nur einer Station ist die Untersuchung der horizontalen Heterogenität<br />

begrenzt.<br />

Die Qualität der stündlichen Messungen wurde überprüft und eine Einteilung in Nebelereignisse<br />

vorgenommen. Als Nebelereignis versteht man normalerweise eine zus<strong>am</strong>menhängende<br />

Serie von Messungen mit weniger als 1000 m Sichtweite. Dabei treten aber sehr viele sehr kurze<br />

Ereignisse von oft nur einer Stunde Dauer auf, die nicht erfolgreich einem Nebeltyp zugeordnet<br />

werden können.<br />

In dieser Arbeit wird daher für die Unterteilung der Messwerte in Nebelereignisse ein anderes<br />

Verfahren angewendet, wobei ähnlich vorgegangen wird wie in Tardif et al. [36]. Das Verfahren<br />

wird zunächst allgemein beschrieben, anschließend wird es anhand eines Beispiels (Abbildung<br />

2.1) verdeutlicht.<br />

1. Ein Messwert wird als positiv oder negativ markiert: Den Wert positiv erhält er, wenn<br />

er in einer gleitenden Reihe von m Messungen, in denen mindestens n Messungen mit<br />

Sichtweite kleiner als 1000 m vorhanden sind, enthalten ist.<br />

2. Aus den so gekennzeichneten Messwerten werden zus<strong>am</strong>menhängende Positiv- und Negativgruppen<br />

gebildet.<br />

3. Ein Nebelereignis dauert von der ersten Sichtweitemessung unter 1000 m bis zur letzten<br />

Sichtweitemessung unter 1000 m innerhalb einer positiven Gruppe.<br />

4. Im Folgenden wird m = 5 und n = 3 gesetzt.<br />

Abbildung 2.1 zeigt fünf verschiedene Beispiele einr 18-stündigen (fiktiven) Messreihe. In<br />

Beispiel 5 bilden die Messpunkte 4 bis 12 eine positive Gruppe, dennoch endet das Nebelereignis<br />

bereits mit der letzten Messung unter 1000 m bei Punkt 10.<br />

Auf diese Weise bleiben zwar einzelne kurze Ereignisse von weniger als drei Stunden Dauer<br />

unberücksichtigt, andererseits wird ein Nebelereignis auch nicht von kurzen Nebellücken<br />

unterbrochen.<br />

91, 3 % aller Nebelmessungen befinden sich innerhalb identifizierter Ereignisse.<br />

D<strong>am</strong>it sich Nebel bilden kann, muss eine bestimmte Kombination von verschiedenen Par<strong>am</strong>etern<br />

eintreten. Um bevorzugte Einflüsse für die Nebelentwicklung erfassen zu können, sollte<br />

der Zustand der Atmosphäre daher schon einige Stunden vor Nebelbeginn betrachtet werden.<br />

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