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Nebelbildung am Flughafen München - Meteorologisches Institut ...

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Niederschlagsnebel:<br />

Im zweistündigen Zeitraum vor Nebelbeginn ist Niederschlag gefallen. Der hier zur <strong>Nebelbildung</strong><br />

führende Prozess ist die Verdunstung des fallenden Niederschlags in Bodennähe.<br />

Nebel durch Wolkenabsinken:<br />

Eine bereits vorhandene hochnebelartige Stratusdecke muss allmählich weiter absinken und zu<br />

Bodennebel führen; dies kann durch Tropfensedimentation oder eine initiale Abkühlung erfolgen.<br />

Für den Progr<strong>am</strong>mablauf bedeutet dies, dass sechs Stunden vor Nebelbeginn bereits eine<br />

niedrige Wolkendecke vorhanden sein muss, die sich im Laufe der folgenden Stunden noch weiter<br />

nach unten ausbreitet. D<strong>am</strong>it dieser Prozess möglich ist, ist also ein hoher Bedeckungsgrad<br />

notwendig.<br />

Strahlungsnebel:<br />

Diese Nebelart bildet sich, wenn bei wolkenarmem, windschwachem Wetter eine nächtliche<br />

negative Strahlungsbilanz eine so starke Abkühlung der bodennahen Luftschichten zur Folge<br />

hat, dass es zur Kondensation des Wasserd<strong>am</strong>pfes kommt.<br />

D<strong>am</strong>it ein Ereignis als Strahlungsnebel klassifiziert wird, muss der Nebel zwischen Sonnenuntergang<br />

und Sonnenaufgang einsetzen und vor Beginn des Nebels muss eine Abkühlung zu<br />

verzeichnen sein. Außerdem ist ein zumindest kurzzeitig geringer Bedeckungsgrad von Bedeutung,<br />

d<strong>am</strong>it es überhaupt zu der negativen Strahlungsbilanz kommen kann. Die Windstärke<br />

bei einsetzendem Nebel muss kleiner als 2, 5 m/s sein.<br />

Verdunstungsnebel:<br />

Morgendlicher Verdunstungsnebel beruht auf dem Prinzip, dass kurz nach Sonnenaufgang die<br />

untersten Luftschichten erwärmt werden, aber gleichzeitig durch ein vorhandenes Feuchteangebot<br />

– beispielsweise einen See oder eine feuchte Wiese – der Taupunkt stärker ansteigt als<br />

die Temperatur. Erreicht der Taupunkt die Lufttemperatur, bildet sich Nebel. Auch dieser<br />

Nebeltyp bildet sich nur bei schwachem Wind.<br />

Im Klassifikationsschema muss das Ereignis daher innerhalb einer Stunde nach Sonnenaufgang<br />

beginnen und einen schwächeren Gradienten der Temparatur als des Taupunktes aufweisen.<br />

Die Windstärke bei Nebelbeginn muss kleiner als 2, 5 m/s sein.<br />

Advektionsnebel:<br />

Er bildet sich durch das Überströmen von feuchter Luft über einen kalten Untergrund. Der so<br />

entstandene Nebel kann danach durch Advektion weiter transportiert werden. Die Klassifikation<br />

dieser Kategorie ist mit den Daten von nur einer Messstation sehr schwierig, da eigentlich<br />

der Prozess des Herantransportierens des Nebels betrachtet werden müsste.<br />

Im Entscheidungsbaum wird ein Ereignis als Advektionsnebel klassifiziert, wenn die Windstärke<br />

mindestens 2, 5 m/s beträgt und vor Nebelbeginn eine Wolkenhöhe von 300 m nicht<br />

überschritten wird.<br />

Konnte ein Ereignis keinem der beschriebenen Nebeltypen zugeordnet werden, wurde es als<br />

unbestimmt klassifiziert.<br />

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