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Spende - Salvatorkolleg

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108 P. Sebastian Weih<br />

mit P. Sebastian durch eine Menge freund- genussversprechender, letztere ist verschämt,<br />

lösen konnte, die in Biologie ein überflüssiges, um profilierter Köpfe aus drei Altersgeneratide, das „Biologische Colloquium“, am Herzen. 109<br />

zum 100. Geburtstag<br />

licher Erinnerungen und netter Anekdoten bedachtsam und bescheiden, doch nur mit ihr<br />

wenn nicht gar suspektes, die Humaniora onen. Für einen friedsamen Menschen war es Themen aus der Verhaltensforschung, die<br />

verbunden.<br />

kann man eine heile Welt gestalten.<br />

gefährdendes Fach sahen.<br />

eine seelisch belastende Aufgabe.<br />

auch das Weltanschauliche berühren, sollten<br />

Der frühere Schulleiter P. Dr. Sebastian Weih<br />

P. Sebastian wusste um die Konfrontation mit<br />

Neben der Schule hat P. Sebastian auch in<br />

in diesem Kreis diskutiert werden. Durch<br />

wurde 1910 geboren. Zum 100. Geburtstag P. Sebastian war der erste Fachbiologe am dem modernen Materialismus, mit dem „non<br />

Gottes schöner Welt, im Ried, gearbeitet und Auch als Oberstudiendirektor blieb P. Seba- seine charmante, gewinnende Art wusste er<br />

gab P. Günther Mayer, zurzeit im Ausbildungs- humanistischen Gymnasium des Salvator- serviam“(ich will nicht dienen) des technik-<br />

studiert. Oft wanderte er hinaus ins Moor mit stian vom Schulunterricht nichts geschenkt. Menschen an sich zu ziehen, sodass ein Kreis<br />

haus auf den Philippinen, eine Broschüre zu kollegs in Bad Wurzach. Seine angeborene besessenen Menschen, der in der Natur das<br />

einem fröhlichen Lied: „Wohlauf in Gottes Jahrzehnte führte er die Oberklassen in Che- mit geistig hohem Niveau sich um ihn bildete.<br />

seinem Gedenken heraus, die P. Sebastians Naturverbundenheit und Naturliebe zeigten Werk Gottes zerstört. Die gläubigen Biologen<br />

schöne Welt ... .“ Mit seinen Forschungen und mie und Biologie. Er war ein Lehrer mit Herz, Naturwissenschaftler, Ärzte, Lehrer und<br />

Kelch zum Inhalt hat.<br />

seine Eignung zum Naturwissenschaftler, haben die große Verantwortung, dafür ein zu-<br />

mit seiner feinen Art, nicht bloß trockenes ein Freund seiner Schüler, ohne dabei seine Gebildete verschiedenster Wissenssparten<br />

darum wurde er von seinen Oberen zum stehen, dass die modernen wissenschaftlichen<br />

Wissen zu dozieren, sondern Lebendiges Autorität aufs Spiel zu setzen. Es wird kaum schlossen sich von Jahr zu Jahr mehr und mehr<br />

Das war der Anstoß für P. Leonhard Berchtold, Studium der Biologie vorgesehen. 1933 kam Errungenschaften die Erde nicht auslöschen.<br />

lebendig darzustellen, zwang er die Hörer in einen „Ehemaligen“ geben, der mit Bitterkeit diesem Kreis an.<br />

nach Texten für das Jahresheft Ausschau zu er zu einem Schulpraktikum nach Wurzach<br />

seinen Bann. Er verstand es, in das profane an die Stunden bei P. Sebastian zurückdenkt. P. Sebastian gelang es immer wieder,<br />

halten, die P. Sebastian als Wissenschaftler, und nach seinem Theologiestudium in Rom Nach seinem Staatsexamen kam P. Sebastian<br />

Wissen dezent auch das Religiöse einfließen Im Gegenteil, wer erinnert sich nicht gern Persönlichkeiten von Universitäten und<br />

Theologen und liebenswürdigen Menschen besuchte er 1938 die Universität in Würzburg 1948 an das humanistische Gymnasium in Bad<br />

zu lassen und brachte sie so zum Nachdenken an seine gewählten, markanten Redewen- wissenschaftlichen Instituten als Referenten<br />

zeigen. Die Laudatio eines Mitbruders zu und dann in München. 1940 kam die Einberu- Wurzach. Dort lag der Biologieunterricht in<br />

und Staunen bis an die Schwelle des Glaubens. dungen, an die Spannung bei seinen Versu- zu gewinnen. Sie alle aber waren von dem Ar-<br />

Sebastians 75. Geburtstag würdigt diesen fung zum Sanitätsdienst, nach der Rückkehr den Oberklassen brach. In kurzer Zeit musste<br />

chen in der Chemie. Bei der Reifeprüfung war beitskreis dieser Institution so angetan, dass<br />

engagierten Schulmann und bedeutenden aus der russischen Gefangenschaft konnte er er die Oberprima maturareif vorbereiten. Es<br />

Im Jahr 1956 starb P. Dr. Reinhard Kempter, er ein wohlwollender, vertrauenerweckender sie durch Jahre hindurch mit ihm Kontakte<br />

Salvatorianer auf treffende Weise:<br />

1945 das Studium der Biologie und Chemie in gelang ihm, binnen Jahresfrist die Schüler auf<br />

der Direktor der Schule. P. Sebastian wurde Examinator, der immer nach der Oase suchte, pflegten, und manche ließen sich zwei- und<br />

München fortsetzen.<br />

den für das Abitur geforderten Wissensstand<br />

zu seinem Nachfolger gewählt. Nur wer selbst wo ein Schwerenöter noch ein paar trockene dreimal für ein Referat gewinnen. Bad Wurz-<br />

Dem Mitbruder, dem Biologen!<br />

zu bringen. Zwei Jahre arbeitete P. Sebastian<br />

mit Liebe und Leidenschaft Biologe ist wie Halme seines Wissens stehen hatte, und ach wurde zu einem naturwissenschaftlichen<br />

Mit jugendlicher Begeisterung widmete sich an seiner Promotion über ein verhaltenspsy-<br />

er und die Freiheit und innere Befreiung und P. Sebastian hatte ein Gespür, sie zu finden. Anziehungspunkt. Durch seine bescheidene<br />

Bedeutung und Charakter eines Menschen P. Sebastian wieder den Naturwissenschaften. chologisches Thema von Heuschrecken und<br />

die frohmachende Bereicherung der Biologie<br />

Menschenfreundlichkeit, seine aufrichtige<br />

offenbaren seinen Ruf. P. Dr. Sebastian Weih Er war sich dessen bewusst, dass Biologie Heuschreckenlarven. 1950 konnte er diese<br />

kennengelernt hat, kann die Härte und das Von Anfang an hatte P. Sebastian große Pläne Herzenswärme und seine fröhliche Art war<br />

schätzen alle, die einmal mit ihm zu tun nicht nur eine Wald- und Wiesenwissenschaft Arbeit mit Erfolg abschließen.<br />

Schmerzliche der Wende vom passionierten mit seiner Wissenschaft. Nicht bloß für die P. Sebastian die magische Kraft, die alles an<br />

hatten ob seiner Liebenswürdigkeit und Men- ist, sondern die Konfrontation mit der Schöp-<br />

Freilandbiologen zum Verwaltungs- und Schule, sondern für eine breite Öffentlichkeit sich zog und zusammenhielt.<br />

schenfreundlichkeit. Als Oberstudiendirektor fung Gottes als dem „Evangelium naturale“ Von nun an war seine erste Sorge die Schule.<br />

Schreibtischmenschen ermessen.<br />

sollte das <strong>Salvatorkolleg</strong> Bad Wurzach ein P. Sebastian knüpfte auch die Bande zum<br />

war er ein humaner Vorgesetzter, ein Vorbild und dass ein Biologe zwischen Himmel und Es galt Schau- und Lehrsammlungen anzule-<br />

geistiges Zentrum religiös naturwissenschaft- Süddeutschen Rundfunk, der den Namen des<br />

an Pünktlichkeit und Pflichtbewusstsein. Erde steht in der Verantwortung vor dem gen. Es war keine leichte Aufgabe in einem<br />

Überdies war es keine leichte Aufgabe, eine licher Arbeit werden. Verschiedene populär- <strong>Salvatorkolleg</strong>s Bad Wurzach weit über die<br />

Unter seinen Fachkollegen gilt er heute noch Schöpfer für die Geschöpfe. Es gibt eine Biolo- Haus, das im Aufbau und Ausbau begriffen<br />

Schule in der Zeit des wirtschaftlichen, gewissenschaftliche Kleinschriften kamen aus Grenzen Oberschwabens hinaus zu einem<br />

als allseitig versierter Biologe und wo immer gie des Unglaubens und des Glaubens. Erstere war und in einem Schulsystem, das sich nicht<br />

sellschaftlichen, geistigen und kulturellen seiner Feder. Vor allem aber lag ihm die Grün- Begriff werden ließ, als einem Ausgangspunkt<br />

man im Land ehemalige Schüler trifft, sie sind ist vorlauter, faszinierender und gewinn- und leicht von alten humanistischen Einstellungen<br />

Umbruchs zu leiten mit einem Lehrerkollegidung einer wissenschaftlichen Gesprächsrun- religiös wissenschaftlicher Arbeit. Die erste

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