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Spende - Salvatorkolleg

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116 Studienbörse am <strong>Salvatorkolleg</strong> Es war für uns Ehemalige eine tolle Erfahrung,<br />

Biologisches Kolloquium<br />

Biologische Anthropologie und Direktor des Worin liegen also die Vorteile der „Moral- 117<br />

Was fange ich mit meinem Abi einmal an?<br />

Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt?<br />

Welche Studienart passt zu mir? Wie komme<br />

ich an Informationen, die mir wirklich weiterhelfen?<br />

Unter dem Motto „Expedition Zukunft“ organisierte<br />

der Ehemaligenverein am 19. März<br />

2010 erstmalig eine Veranstaltung zur Studienberatung.<br />

Wir wurden dabei tatkräftig von<br />

der Schule und den Elternbeiräten unterstützt<br />

und ergänzten mit der Studienbörse die<br />

allgemeine Studieninformation im Rahmen<br />

der Oberstufenberatung.<br />

Unser Ziel war, dass ehemalige Schüler des<br />

Kollegs, die mittlerweile mitten im Studium<br />

oder im Berufsleben stehen, ihre Erfahrungen<br />

zu den Themen Studienwahl, Studienablauf,<br />

Berufseinstieg und Berufsleben weitergeben.<br />

Schließlich standen 25 Referenten unterschiedlichster<br />

Fach-und Berufsrichtungen ca.<br />

100 Schülern aus den Klassen 10 bis 13 einen<br />

Nachmittag lang Rede und Antwort. Die Zeit<br />

verging wie im Flug und man merkte sowohl<br />

Schülern als auch Referenten an, dass sie<br />

mit viel Eifer und natürlich auch Spaß bei der<br />

Sache waren.<br />

mit den jetzigen Schülern im Austausch zu<br />

sein und es war schön, wie ausführlich das<br />

Angebot angenommen und wie engagiert die<br />

Fragen gestellt wurden. Im Anschluss an die<br />

Veranstaltung waren sich daher alle Beteiligten<br />

einig: So ein Austausch wird gebraucht<br />

und die Studienbörse machen wir wieder!<br />

Marina Fahrenbach<br />

Prof. Dr. Carel van Schaik:<br />

Moral als biologische Adaptation<br />

„Was nicht umstritten ist, ist auch nicht sonderlich<br />

interessant.” (Johann Wolfgang von<br />

Goethe)<br />

Wenn wir über moralische Prinzipien<br />

sprechen, dann ist es für viele Menschen<br />

unumstritten, dass diese ein Produkt seiner<br />

hohen menschlichen Intelligenz und Lebenserfahrungen<br />

sind. Wir küren uns nur zu gerne<br />

zum Urheber unserer Moralvorstellungen.<br />

Betrachtet man das Verhalten aufgrund von<br />

Moralvorstellungen jedoch durch die biologische<br />

Evolutionsbrille, so wird klar, dass sich<br />

der moderne Mensch z.T. mit fremden Federn<br />

geschmückt hat.<br />

Carel van Schaik (*1953) stammt aus den<br />

Niederlanden und studierte an der Universität<br />

Utrecht Biologie; bis 1984 war er ein<br />

Mitarbeiter der Netherlands Foundation for<br />

the Advancement of Tropical Research. Nach<br />

einigen Jahren Forschung an der Princeton<br />

University wurde er zum außerordentlichen<br />

Professor am Institut für Biologie, Anthropologie<br />

und Anatomie der Duke University of<br />

Durham berufen. Seit 2003 ist er Professor für<br />

Anthropologischen Instituts und Museums<br />

der Universität Zürich.<br />

Carel van Schaik hat schon seit über dreißig<br />

Jahren das Verhalten von Affen – u.a. das der<br />

Orang-Utans auf den indonesischen Inseln<br />

Sumatra und Borneo – studiert.<br />

„Und Charles Darwin hat doch recht gehabt!“,<br />

lautete die einleitende Feststellung des Referenten,<br />

„Die Entwicklung der Moral ist ein<br />

Phänomen der biologischen Adaptation.“<br />

So wie sich Organe und Körperformen<br />

allmählich (durch Mutation und Selektion) an<br />

die Gegebenheiten der Umwelt anpassen, so<br />

verhält es ich auch mit der Moral.<br />

Um eine klare Grundlage für den wissenschaftlichen<br />

Diskurs zu schaffen, definierte<br />

van Schaik zuerst den Begriff der Moral.<br />

Im Allgemeinen kann man Handeln nur dann<br />

als moralisch bezeichnen, wenn es sowohl<br />

prosozial und altruistisch ist, als auch die sozialen<br />

Normen einer Gesellschaft nicht verletzt.<br />

Das Agieren nach moralischen Prinzipien ist<br />

eigentlich nur ein kostspieliges Verhalten, das<br />

scheinbar lediglich Vorteile für die anderen<br />

birgt. Warum ist es demzufolge für Lebewesen<br />

evolutionsbiologisch überhaupt sinnvoll,<br />

den Fokus nicht auf den Fortbestand der<br />

eigenen Gene, sondern auf die der Gruppenmitglieder<br />

zu richten?<br />

erfindung“ und warum konnte sie sich<br />

ent wicklungsgeschichtlich bei den Primaten<br />

durchsetzen?<br />

Wissenschaftliche Experimente an unseren<br />

engsten Verwandten belegen, dass die Tiere<br />

zwar moralisches Verhalten zeigen, aber zu<br />

keinem ethischen (also zu Reflexionen über<br />

die Moral) fähig sind. Nur wir Menschen sind<br />

aufgrund unserer immensen Gehirnkapazität<br />

in der Lage, eine von unterschiedlichen regionalen<br />

Faktoren, von Glaubensströmungen<br />

und kulturellen Gegebenheiten beeinflusste<br />

Ethik zu formen. Aus diesen Gründen endet<br />

eine Erforschung der Ethik aus biologischer<br />

Sicht in einer Sackgasse, die der Moral hingegen<br />

nicht.<br />

Da bei allen Herrentieren ein moralartiges<br />

bzw. ein moralisches Verhalten nachweisbar<br />

ist, müssen sich die Wurzeln der Moral im<br />

Laufe der Evolution – schon vor der entwicklungsgeschichtlichen<br />

Trennung nach den<br />

gemeinsamen Vorfahren von Menschen und<br />

Affen vor 5 bis 7 Mio. Jahren – entwickelt<br />

haben. Fossile Belege dafür sind schwerlich<br />

bis gar nicht zu finden; daher muss sich die<br />

Wissenschaft ihren Blick auf eng mit uns<br />

verwandte Affenarten richten.<br />

Untersuchungen ergaben, dass sich neben

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