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DER BIEBRICHER, Ausgabe 261, August 2013

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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„Alle Generationen in einem Boot“ auf der MS Wissenschaft<br />

Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft<br />

machte auf seiner<br />

Tour durch Deutschland und<br />

Österreich vom 2. bis 5. <strong>August</strong><br />

auch wieder Halt am Biebricher<br />

Rheinufer. Im Wissenschaftsjahr<br />

<strong>2013</strong><br />

unter dem Motto „Die<br />

demografische Chance“<br />

präsentierte die MS Wissenschaft<br />

an Bord Exponate<br />

aus der Forschung zum<br />

demografischen Wandel. Die<br />

schwimmende Ausstellung des<br />

Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) bot vor<br />

allem wieder Schülern und Familien<br />

faszinierende Einblicke in die<br />

Forschung.<br />

Die Ausstellung „Alle Generationen<br />

in einem Boot – Gemeinsam<br />

den demografischen Wandel gestalten“<br />

erläuterte Schlagworte<br />

wie „Generationenvertrag“ und<br />

„Alterspyramide“ und zeigte<br />

die Bevölkerungsentwicklung<br />

in deutschen Kommunen. Ökonomen<br />

rechneten vor, wie sich<br />

eine längere Schulbildung auf<br />

„Dialog<br />

an Deck“<br />

die spätere Rente auswirkt und<br />

Sozialwissenschaftler gaben erstaunliche<br />

Einblicke in die Welt<br />

der Vorurteile: Junge Frauen<br />

haben andere Vorstellungen<br />

von Karriere, Familie und<br />

Partnerschaft als junge<br />

Männer häufig vermuten<br />

– und umgekehrt. An<br />

einer Morphing-Station<br />

konnten sich die Besucher<br />

ein Bild davon machen, wie sie<br />

mit 70 oder 80 Jahren aussehen.<br />

Ingenieurwissenschaftler zeigten<br />

auf dem Schiff, wie sie Senioren-<br />

Wohnungen so ausstatten, dass<br />

ältere Menschen möglichst lange<br />

in den eigenen vier Wänden leben<br />

können.<br />

Konzipiert und umgesetzt wurde<br />

die Ausstellung im Auftrag<br />

des BMBF von der Initiative der<br />

deutschen Wissenschaft – Wissenschaft<br />

im Dialog. Die Exponate<br />

wurden von Instituten der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft, der<br />

Helmholtz-Gemeinschaft, der<br />

Leibniz-Gemeinschaft und der<br />

Max-Planck-Gesellschaft sowie<br />

Dr. Andreas Mergenthaler, Dr. Udo Pohl, Moderatorin Doris Maull<br />

und Prof. Dr. Frank Oswald bei der Diskussion „Dialog an Deck“.<br />

frank hennig<br />

Blick in die informative Ausstellung an Bord der MS Wissenschaft.<br />

von DFG-geförderten Projekten,<br />

Hochschulinstituten und weiteren<br />

Partnern zur Verfügung gestellt.<br />

Wie wichtig das ehrenamtliche<br />

Engagement von Ruheständlern<br />

für die Gesellschaft ist und was<br />

es den Aktiven persönlich bringt,<br />

über diese Fragen wurde am 4.<br />

<strong>August</strong> beim „Dialog an Deck“<br />

auf dem Ausstellungsschiff diskutiert.<br />

Laut Prof. Dr. Frank Oswald,<br />

Psychologe und Leiter des<br />

Arbeitsbereichs Interdisziplinäre<br />

Alterswissenschaft an der Universität<br />

Frankfurt am Main, könne<br />

man persönlich zufriedener und<br />

glücklicher alt werden, wenn<br />

man speziell im eigenen Lebensumfeld<br />

ehrenamtlich aktiv bliebe.<br />

„Das persönliche Glücksgefühl<br />

spielt im Alter eine entscheidende<br />

Rolle“, so Oswald. Dr. Andreas<br />

Mergenthaler vom Bundesinstitut<br />

für Bevölkerungsforschung<br />

in Wiesbaden wies darauf hin,<br />

dass gerade im Alter das Bilden<br />

von Netzwerken aufgrund ehrenamtlichen<br />

Engagements viele<br />

Vorteile mit sich brächten. So<br />

könne insbesondere kurzfristige<br />

Hilfe und Unterstützung oftmals<br />

viel schneller realisiert werden,<br />

wie bei Älteren, die sich im Ruhestand<br />

zurückgezogen hätten.<br />

Engagement im Alter hängt<br />

natürlich ganz wesentlich vom<br />

eigenen Gesundheitszustand<br />

ab. Mergenthaler betonte aber<br />

auch, dass laut Studien das Engagement<br />

im Alter ebenso vom<br />

Bildungsniveau abhängig sei. Dr.<br />

Udo Pohl vom Senior Experten<br />

Service in Mainz wies darauf hin,<br />

dass persönliche Bestätigung, die<br />

man in der Regel bei ehrenamtlicher<br />

Arbeit erhalte, auch im Alter<br />

eine wichtige Rolle für die eigene<br />

Seele spiele. Alle Experten waren<br />

sich einig, dass im Alter eine<br />

ausgewogene Alltagsgestaltung<br />

zwischen wohlverdienter Ruhe<br />

und sozialem Engagement durchaus<br />

gesundheitsfördernde Impulse<br />

geben kann. „Aktiv bleiben“<br />

sei das Zauberwort. Wer sich<br />

engagiert, tue nicht nur etwas<br />

für andere, sondern auch für das<br />

eigene Wohlbefinden.<br />

(fhg)<br />

frank hennig<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / AUGUST <strong>2013</strong>

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