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DER BIEBRICHER, Ausgabe 261, August 2013

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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Elfen und Piraten im Schlosspark<br />

Da, wo Kunstschätze kunstvoll<br />

zu neuem Glanz gebracht<br />

werden, in der Restaurierungswerkstadt<br />

des<br />

Landesamts für Denkmalpflege<br />

im Biebricher<br />

Schloss, und da,<br />

wo im kunstvoll gestalteten<br />

Schlosspark<br />

die Schätze der Natur zu<br />

finden sind, waren kürzlich 16<br />

Elfen und Piraten auf Schatzsuche.<br />

Was sie fanden, waren unter<br />

anderem ein Kompass und<br />

ein Buddelschiff in der Flasche.<br />

Die Elfen und Piraten – das<br />

waren 16 Kinder, die an einer<br />

der zahlreichen Ferienaktionen<br />

des Amtes für soziale Arbeit<br />

(„wi&you Schöne Ferien“) teilnahmen.<br />

Schloss und Park, wie<br />

danach auch die Rettbergsaue<br />

und zuvor das Nerotal, waren<br />

für die Kinder im Alter von<br />

sieben bis elf Jahren ein großes<br />

Abenteuerland. Genauer:<br />

„Nimmerland“ aus der Peter<br />

Pan-Geschichte.<br />

Ferienprogramm<br />

mit Denkmalpflege<br />

Mit viel Fantasie hatten sich<br />

die Macher der Aktion die Geschichte<br />

und die Geschichten<br />

ausgedacht, die den Kindern<br />

eine abenteuerliche Woche in<br />

der Zeit der Sommerferien bescherten.<br />

Das städtische Amt<br />

für soziale Arbeit hatte dazu<br />

die in Rüdesheim ansässige<br />

Agentur „Schola<br />

Rheni“ (Gesellschaft<br />

für Geschichte und<br />

Brauchtum im Rheintal)<br />

engagiert, für die<br />

Bettina Gies zugleich<br />

sachte und entschieden<br />

bei den jungen Elfen und Piraten<br />

Regie führte. Als Partner<br />

hatten die Verantwortlichen in<br />

diesem Fall – insgesamt umfasste<br />

in diesem Jahr das Ferienprogramm<br />

von „wi&you“ über 120<br />

Aktivitäten – das Landesamt für<br />

Denkmalpflege gewonnen, das<br />

im Biebricher Schloss residiert.<br />

Das Abenteuer Restaurierung<br />

von Kunstwerken brachte den<br />

Kindern die Leiterin der Restaurierungswerkstatt,<br />

Christine<br />

Kenner, nahe. Und beim Rundgang<br />

durch den Schlosspark<br />

– für die Ferienkinder war es<br />

regelrecht eine Wanderung –<br />

erzählte Gartendenkmalpfleger<br />

Wenzel Bratner immer<br />

wieder Geschichten aus der<br />

Zeit der Fürsten und Herzöge.<br />

Etwa, dass das heute so große<br />

Schloss ursprünglich nur eine<br />

sommerliche Bleibe war. Oder,<br />

Ein Schlosspark-Geheimnis entdeckt: der historische „Eiskeller“ zur<br />

kühlen Aufbewahrung der herzoglichen Lebensmittel.<br />

Der Schlosspark als Landschaftsbild – so führte es Gartendenkmalpfleger<br />

Wenzel Bratner vor.<br />

dass da, wo zunächst Gemüse,<br />

Obst und Kräuter für die<br />

Schlossversorgung angebaut<br />

wurden, eine Sammlung exotischer<br />

Pflanzen und Bäume aus<br />

fernen Ländern platziert war<br />

RICHARD WACHTER<br />

(die dann, als 1866 die Preußen<br />

kamen, zunächst vernachlässigt<br />

wurde und schließlich für einen<br />

Schnäppchenpreis an die Frankfurter<br />

Palmengarten-Gründer<br />

ging). Dass es den seinerzeitigen<br />

Parkgestaltern darum ging,<br />

durch geschickte Platzierung<br />

und optische Effekte wahre<br />

Landschaftsbilder zu schaffen,<br />

das machte Experte Bratner dadurch<br />

deutlich, dass er die jungen<br />

Elfen und Piraten durch einen<br />

leeren Bilderrahmen auf die<br />

Schlosspark-Ansichten inklusive<br />

Mosburg-Ruine schauen ließ.<br />

RICHARD WACHTER<br />

RICHARD WACHTER<br />

16 „Elfen und Piraten“ entdeckten im Rahmen des städtischen Ferienprogramms zusammen mit dem<br />

Landesamt für Denkmalpflege den Biebricher Schlosspark.<br />

Und am Ende des Rundgangs<br />

durften die Ferienkinder noch<br />

ein regelrechtes Geheimnis des<br />

Biebricher Schlossparks entdecken:<br />

Zwischen Orangerie und<br />

Schloss ist in einen Erdhügel ein<br />

unterirdisches Höhlengewölbe<br />

eingebaut – der einstige „Kühlschrank“<br />

der Schlossherren.<br />

Das Gewölbe unter der Erde<br />

wurde früher im Winter mit Eis<br />

gefüllt und diente in der Folge<br />

der kühlen Aufbewahrung von<br />

Lebensmitteln.<br />

(rwr)<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / AUGUST <strong>2013</strong>

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