2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
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2.2 Was in den letzten einhundert<br />
Jahren in und ums Dorf passierte<br />
Fangen wir mit den Planungen und dem Ausbau der Zufahrtsstraßen,<br />
damals noch Vicinalwege genannt, an:<br />
Erste urkundliche Erwägung war der geplante Ausbau<br />
einer Chaussee von <strong>Nassau</strong> nach Nastätten durch das<br />
Mühlbachtal 1863-81. Aber es blieb nur bei der Planung<br />
und wäre für die heutige Zeit besser realisierbar<br />
gewesen.<br />
Dafür wurde 1897 der Ausbau <strong>des</strong> Vicinalweges von<br />
Scheuern in Richtung Schweighausen auf einer Länge<br />
von 2160 Meter in Angriff genommen. Vordem auf der<br />
linken Seite <strong>des</strong> Obelsbachtales verlaufen, entschloss man<br />
sich für Rechtsseitig, mit einer Überquerung oberhalb<br />
der Obelsmühle für den Anschluss Oberwies und Dornholzhausen.<br />
1908 baute man nun diese Strecke aus und Dornholzhausen<br />
war nun mit dem „Fuhrwerk" besser zu erreichen.<br />
Aber mit der weiteren Planung nach Geisig und<br />
Dessighofen tat man sich schwer, jede Gemeinde hatte<br />
andere Ansichten und so kam es zu keiner Realisierung.<br />
Aber unsere Urgroßväter dachten anders. Sie wollten<br />
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie wollten<br />
1. ihr Feld in dieser Richtung mit einer festen Straße<br />
versehen und 2. gleichzeitigen Anschluss nach Oberwies<br />
und <strong>Nassau</strong>.<br />
So zogen sich die Verhandlungen über den Ausbau der<br />
beiden Straßen, der jetzigen Kreisstraßen K10 und K12<br />
bis Anfang der 30er Jahre hin, bis es zum Ausbau kam.<br />
Zu diesem Ausbau sei noch zu bemerken, dass es sich<br />
hier nur um ein im Unterbau gestücktes Schiefergestein,<br />
sowie eine wassergebundene Deckschicht mit Kies handelte.<br />
Je<strong>des</strong> Frühjahr kam es zu Frostaufbrüchen und es war<br />
die Zeit, auf die die Dorfjugend schon wartete: Die<br />
Dampfwalze kommt! Eine Sensation für die Jugend.<br />
C HRONIK DER GEMEINDE DORNHOLZHAUSEN<br />
Eine Teerschicht erhielten diese Straßen erst in den 50er<br />
Jahren. Alles Handarbeit, einen Fertiger kannte man zu<br />
dieser Zeit noch nicht.<br />
Nur der Ausbau <strong>des</strong> Vicinalwegs Dornholzhausen -<br />
Singhofen wurde nicht realisiert. Woran es lag, ist leider<br />
nirgends schriftlich festgehalten. Wäre doch gerade der<br />
Ausbau dieser Straße für unser Dorf, zur damaligen Zeit,<br />
von großem Nutzen gewesen.<br />
Gehen wir noch einmal zurück in Jahr 1869 , hier wird<br />
die erste Dreschmaschine erwähnt, es kann sich doch nur<br />
um einen Stiftdrescher, angetrieben von menschlicher<br />
Muskelkraft gehandelt haben, aber ein Fortschritt, dem<br />
der Drescher mit dem Göpel folgte. Seine Antriebskraft<br />
erfolgte mit einem "P.S.", dass heißt: ein Pferd drehte<br />
sich im Kreis und zog den Göpel.<br />
1875: Schweres Unwetter mit Wolkenbruch bei Dornholzhausen.<br />
Die Wassermassen waren so stark, dass sie<br />
die Scheune der Mühle zwischen Dachsenhausen und<br />
Braubach mit zu Tal rissen. Aber auch die andere Seite<br />
blieb nicht verschont und so soll, wie der Chronist es<br />
miterlebt hat, vor dem Geisiger Backhaus das Wasser 1<br />
Meter hoch gestanden haben. die jetzt noch bestehenden<br />
Mulden und Gräben sollen von diesem Unwetter<br />
herrühren. Aber bei uns soll es nicht besser gewesen sein.<br />
Zwischen dem Hauk und der Desselbach rissen die Wassermassen<br />
den Mutterboden mit in den Mühlbach und<br />
die im Graubach liegende "Wacken" wurden dabei bloßgeschwemmt.<br />
1876: Durch einen Orkan wurde unser Wald stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen.<br />
1908: Taten sich die Dornholzhäuser Landwirte zusammen<br />
und kauften eine große "Lanz" Dreschmaschine mit<br />
einer Dampfmaschine für den Antrieb, dem 1927 eine<br />
Strohpresse zugekauft wurde.<br />
So begann 1914 - 1918 der 1. Weltkrieg, gefolgt von<br />
einer Hungersnot und der schleichenden Inflation bis<br />
zum 23.11.1923.<br />
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