2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
C HRONIK DER GEMEINDE DORNHOLZHAUSEN<br />
4 Die Dorfschule 4.1.1 Aus der Schulchronik:<br />
4.1 Entwicklung der Dorfschule<br />
Dorfschulen gab es im Mittelalter noch nicht. Erst zu Beginn<br />
<strong>des</strong> 17. Jahrhunderts begann man mit der Schaffung<br />
der ersten Schulen in und um die Großstädte, die<br />
sich später auch auf das flache Land ausgedehnt haben.<br />
Die Schulen in dieser Zeit unterstanden nicht dem Staat<br />
oder den Gemeinden, sondern der Kirche und waren bei<br />
uns Konfessionsschulen. Sie unterstanden einem Pfarrer<br />
als Inspektor <strong>des</strong> Amtes und dem örtlichen Schulvorstand.<br />
Die Lehr- und Lernmittel zu dieser Zeit waren das Gesangbuch,<br />
der Katechismus und die Bibel.<br />
Lesebücher wurden erst anfangs <strong>des</strong> 19. Jahrhundert eingeführt.<br />
Die Lehrer an den Schulen nannte man zuerst „Schuldiener"<br />
später „Schulmeister" und sie waren gleichzeitig<br />
Küster, Organisten und Gemein<strong>des</strong>chreiber; sie läuteten<br />
die Tagesglocke und hatten die Aufsicht über den<br />
Friedhof.<br />
Vor 1817 hatte es der Lehrer schwer, sein Brot zu verdienen,<br />
war doch bis dahin nur im Winterhalbjahr Schule<br />
und dementsprechend die Besoldung.<br />
Auch gab es vor dieser Zeit noch keine richtig ausgebildeten<br />
Lehrer. Erst nach der Gründung von Lehrerbildungsanstalten<br />
wurden Prüfungen zur Befähigung für das<br />
Schulamt verlangt, damit stieg auch das Ansehen <strong>des</strong><br />
Lehrerstan<strong>des</strong>, anstelle <strong>des</strong> „Schuldieners und Schulmeisters"<br />
trat nun der Lehrer. Aber noch bis 1920 blieb<br />
er einem Geistlichen als Inspektor unterstellt.<br />
Unter der Regierung <strong>des</strong> Durchlauchtigsten Herzogs Wilhelm<br />
von <strong>Nassau</strong> beginnt am 24. März 1817 eine neue<br />
denkwürdige Epoche für alle Schulen <strong>des</strong> Herzogtums.<br />
Dieser wichtigen Epoche zum Andenken, wurde unterm<br />
14. August 1819 von Herzoglicher Lan<strong>des</strong>regierung die<br />
Führung einer Schulchronik beschlossen.<br />
Der damalige Lehrer, Christian Friedrich Ludwig Wagner,<br />
der hiesigen Elementarschule hat sich nun so viel als<br />
möglich war, nach der früheren Beschaffenheit der hiesigen<br />
Schule erkundigt und gibt davon folgende Resultate:<br />
4.2 Gründung der hiesigen Schule<br />
Trotz aller Nachforschungen kann man doch keine genaue<br />
Nachricht über die Gründung der hiesigen Schule<br />
finden, da fast keine alten Akten über deren Entstehen<br />
und Fortdauer vorhanden sind.<br />
Doch aller Wahrscheinlichkeit nach haben gleich bei der<br />
Gründung der hiesigen Schule die Kinder von Dornholzhausen,<br />
Dessighofen und Geisig eine Schule gebildet.<br />
Denn schon von jeher bildeten diese Gemeinden ein gemeinschaftliches<br />
Pfarr-Kirchspiel. Auch haben sie schon<br />
immer den Lehrer gemeinschaftlich besoldet und alle andere<br />
Lasten getragen.<br />
Das 1801 neu erbaute Schulhaus mit Lehrerwohnung und<br />
Stall wurde von den oben erwähnten drei Gemeinden<br />
getragen. Es wurde gebaut weil das frühere zu alt und<br />
auch zu klein bei dem merklichen Anwuchs der Schulkinder<br />
war.<br />
33