2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
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2.6 Der Erzbergbau im Mühlbachtal<br />
Die Erzstollen im Mühlbachtal weisen nach Aufzeichnungen<br />
im Dillenburger Archiv auf ein hohes Alter<br />
hin und gehen bis ins Jahr 1583 zurück. Da dieses<br />
Gebiet zu dieser Zeit im Vierherrischen lag, (Landgraf<br />
Willhelm zu Hessen, Graf Johann zu <strong>Nassau</strong>, Graf Philipp<br />
von <strong>Nassau</strong> - Saarbrücken und Graf Ludwig von<br />
Idstein), kamen am 4. März 1585 ersterer mit Graf Johann<br />
zu <strong>Nassau</strong> in Marburg zusammen, wo der Bau<br />
einer Hütte mit Schmelz- und Treibofen beschlossen<br />
wurde. Die Rauschentaler Gewerken sollten dort gegen<br />
Hüttenzins Ihre Erze verhütten. Die Rauschentaler<br />
Erze enthielten 41 Pfund Blei und 1 1/2 Loth Silber<br />
im Zentner.<br />
In der Gemarkung Dornholzhausen bestand offenbar<br />
in der Nachbarschaft <strong>des</strong> Rauschentals, am Graubach,<br />
Flur Desselbach 1583 eine Blei- Silber- Kupfer- und<br />
Zinkerzgrube "Guter Geselle". Ihre Erze wurden auf<br />
der Hütte zu Beilstein geschmolzen.<br />
Ihr Eingang ist verschüttet, sie bestand - nach alten<br />
mündlichen Überlieferungen - aus zwei Stollen. Der<br />
linke soll sich bis unter die Kirche gezogen haben und<br />
der rechte führte unter den Distrikt Biebrich. Was ist<br />
Wahrheit und was ist Legende? Wahr ist jedenfalls,<br />
dass die verschütteten Eingänge noch in den 1950 er<br />
Jahren sich auf 10 m Länge bis zu 2 m gesenkt haben.<br />
Ebenso gab es nach weiteren 200 m vom ehemaligen<br />
Eingang Absenkungen von 1 m. Wollten doch<br />
hier Anfang 1945 die Einwohner unseres Ortes einen<br />
Eingang freilegen und als Luftschutzbunker benutzen.<br />
Aber die Entfernung Dorf - Stollen war zu weit<br />
und als Alternative kam nur die Grabung eines Stollens<br />
100 m unterhalb <strong>des</strong> <strong>Dorfes</strong> in Frage. Aber es blieb<br />
nur bei den Anfängen, denn das Ende <strong>des</strong> Krieges kam<br />
schneller und das war gut so.<br />
C HRONIK DER GEMEINDE DORNHOLZHAUSEN<br />
2.7 Der Schieferabbau bei der<br />
Lumpen-Mühle<br />
Der Eingang zum Schieferstollen „Mina“ bei der<br />
Lumpen-Mühle<br />
Laut Erläuterung der geologischen Spezialkarte von<br />
Preußen, Blatt Dachsenhausen von 1892 sind auf Dachschiefer<br />
u. a. folgende Verleihungen erteilt: „Minna und<br />
Friedrich der III" bei der Lumpenmühle. Wer, was und<br />
wann abgebaut wurde, ist nicht bekannt. Es gibt keine<br />
mündlichen Überlieferungen, auch fehlen schriftliche<br />
Aufzeichnungen.<br />
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