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2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau

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Gemeindeväter von Dornholzhausen, den Müllerskindern<br />

die Schulbank zu stellen. Wohl oder übel musste eine<br />

solche von Singhofen noch Dornholzhausen geschafft<br />

werden. Später wurde für die Unterrichtung "Gastschulgeld"<br />

bezahlt. Den Waldkindern war der Schulweg<br />

eine beliebte Angelegenheit.<br />

Er bedeutete<br />

Entspannung und<br />

Freizeit von häuslicher<br />

Arbeit. Der letzte<br />

Krieg hatte auch von<br />

den Besitzern der<br />

Mühlen seine Opfer<br />

gefordert.<br />

Augustinermühle: Der<br />

Müller gefallen, ein<br />

Jung - Müller vermisst,<br />

Neumühle: Jung -<br />

Müller gefallen, Müllersknecht<br />

vermisst,<br />

Schulmühle: Der<br />

jüngste Sohn <strong>des</strong><br />

Müllers kam auf tragi-<br />

sche Weise um (sein<br />

Körper wurde durch<br />

C HRONIK DER GEMEINDE DORNHOLZHAUSEN<br />

Fundament der Lumpenmühle<br />

die zwei Hauptkammräder gedreht). Die Zeit der Schrekkensnächte<br />

nach dem letzten Krieg sind überstanden.<br />

Einzelne Mühlen mussten eine Reihe von schweren Raubüberfällen<br />

über sich ergehen lassen.<br />

Hier konnten die Verbrecherbanden (Polen, Franzosen<br />

und auch Deutsche) noch fast ungehindert ihr Handwerk<br />

ausüben.<br />

Zwei Kilometer Bach abwärts stand ehemals die Lumpenmühle,<br />

in der Flurkarte von 1860 noch eingezeichnet.<br />

Mauerreste von zwei ehemaligen Gebäuden sind noch<br />

sichtbar. Um die Pfingstzeit kann man noch vom Mühlengarten<br />

blühenden Flieder schneiden, aber wie lange<br />

noch, dann hat der Wald ihn überwachsen. Zum Teil<br />

sichtbar ist auch noch der Eselspfad, die einzige Verbindung<br />

von der Mühle zu dem steil nach oben führenden<br />

Weg nach Dornholzhausen.<br />

Zu klären ist auch nicht mehr wer der letzte Müller war,<br />

war es der Müller<br />

Köhler aus der<br />

Plätzermühle vom<br />

Hasenbach, oder der<br />

Müller Theis aus<br />

Wisper der nach nur<br />

15 monatlicher Tätigkeit<br />

wieder mit<br />

seiner Familie Ende<br />

1870 nach Wisper<br />

zurückzog. Als letztes<br />

sei noch die Oberwiesermühle<br />

zu erwähnen.<br />

Es gibt nach<br />

den schriftlichen<br />

Aufzeichnungen ein<br />

Flurname dieses Namens,<br />

aber ob dieses<br />

in Verbindung mit<br />

einer ehemaligen<br />

Mühle zu sehen ist, ist zweifelhaft.<br />

Hier endet die Dornholzhäuser Gemarkungsgrenze und<br />

auch der reizvollste Teil vom Mühlbachtal, dem „Tal der<br />

Mühlen".<br />

War früher der Wanderer bei den Müllersleuten ein gern<br />

gesehener Gast, so ist dies heute anders: „Fremde" sind<br />

eingezogen, die keinen Kontakt mit den Einheimischen<br />

suchen, ja man hat ihnen sogar den Durchgang über ihr<br />

Eigentum verboten und der Wandersmann ist gezwungen<br />

einen Umweg von Schul-, Neu- und Augustinermühle<br />

in Kauf zu nehmen, wenn er das Mühlbachtal<br />

durchwandern will.<br />

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