2 Entwicklungsgeschichte des Dorfes - Verbandsgemeinde Nassau
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1777 erhielt der Kirchturm eine neue Spitze, wie er vorher<br />
ausgesehen hat, ist nirgends festgehalten. Diese Spitze,<br />
aus starkem Eichenholz gezimmert, zu dem auch die<br />
Herrschaften <strong>des</strong> gräflichen Gutes vom Gieshübel (zu<br />
dieser Zeit noch zur Gemarkung Dornholzhausen) einen<br />
starken Stamm abgaben.<br />
Der Knopf und das Kreuz, sowie der Wetterhahn sollen<br />
von einem Schmied aus Heistersch Haus, hinter der Kirche,<br />
gefertigt worden sein.<br />
1882 wurde am Kirchturmdach eine gründliche Reparatur<br />
durchgeführt. An der Spitze <strong>des</strong> Turms ein Aussteigeladen<br />
hergestellt und am Knopf und Kreuz eine kleine<br />
Ausbesserung vorgenommen. Im Knopf sollten alte Inschriften<br />
eingeschlossen liegen, doch konnte man den<br />
fest zusammengefügten Knopf daraufhin nicht untersuchen.<br />
Bei dieser Gelegenheit holte der Dachdecker den<br />
Kirchenhahn von seiner luftigen Höhe herunter, sodass<br />
jeder diese schöne Zierde <strong>des</strong> alten Gotteshauses, den<br />
beliebten Ankündiger der Windrichtung in der Nähe<br />
sehen konnte. Wie meine Mutter mir erzählte und die<br />
hatte es von Ihrem Vater: Der Dachdecker, unter dem<br />
einen Arm den aus Kupfer getriebenen Hahn in der anderen<br />
Hand seinen Hut. So ging er von Haus zu Haus<br />
und bat um eine kleine Spende.<br />
1908 erhielt der Glockenturm einen neuen eisernen<br />
Glockenstuhl mit drei neuen Glocken. 1939 war wieder<br />
eine Dachausbesserung nötig. Es zog ein Gewitter auf,<br />
Dachdecker und Spengler konnten gerade noch zur Erde<br />
kommen, da schlug der Blitz in den Turm und machte<br />
Ihre Arbeit zunichte.<br />
C HRONIK DER GEMEINDE DORNHOLZHAUSEN<br />
Im März 1945 hatte man es wieder auf den Kirchturm<br />
abgesehen. Der Krieg ging zu Ende und Dornholzhausen<br />
schon von den Amerikanern besetzt, da vermuteten die<br />
in Singhofen stationierte Artillerie 8,8, in unserem Kirchturm<br />
einen V.B. (Vorgeschobener Beobachter) <strong>des</strong> Fein<strong>des</strong>.<br />
In direktem Beschuss erhielt der Turm drei Treffer.<br />
Lange dauerte es bis die Spuren im Eichengerippe und<br />
der Dacheindeckung wieder instandgesetzt wurde. War<br />
doch in den ersten Nachkriegsjahren ein Handwerker nur<br />
durch Gegengabe von Naturalien (in diesen Fall durch<br />
Lieferung von Bauholz aus dem Gemeindewald) zu bewegen<br />
eine Dienstleistung zu bringen.<br />
1953 wurde unter Pfarrer Zehner, der Innenraum der<br />
Kirche "generalsaniert": Sämtliches Holz wurde entfernt,<br />
die Orgel von der Ost- zur Westseite versetzt, die linke<br />
Empore ersatzlos entfernt, der Fußboden durch Steinplatten<br />
erneuert, den Altar neu gestaltet, die Sakristei<br />
und den Patronsstuhl entfernt, die Kanzel verkürzt und<br />
die Schalldecke entfernt, die Holzofenheizung durch<br />
Elektroheizung ersetzt.<br />
1986 wurde unter Pfarrer Dittmar das alte Dach <strong>des</strong> Kirchenschiffs<br />
entfernt und ein neues Dach mit Ringanker<br />
aufgelegt. Außerdem erhielten die Außenwände einen<br />
neuen Putz. 1995 erfolgte unter Pfarrer Ackermann ein<br />
neuer Innenanstrich und Verlegung einer neuen Gasheizung.<br />
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