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Anno 1597: Winsens Bürgerwehr - Schützenkorps Winsen von 1848 ...

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präsentierte das Gewehr. Der Präsentiermarsch erscholl. Dahinein mischten sich die Töne der<br />

Betglocke vom nahen Turm der St.-Marien-Kirche.<br />

Nachdem Fahnenträger Henry Hetebrügge die Fahne übernommen hatte, begann Martin Ravens seine<br />

Weihrede. "Ich weihe sie (die Fahne) mit dem Wunsche", rief der wortgewaltige Chefredakteur und<br />

Verleger der "<strong>Winsen</strong>er Nachrichten" über den weiten Platz, "daß sie allezeit um sich sammeln möge<br />

gute und treue Männer, die gewillt sind, das <strong>Schützenkorps</strong> und unser Schützenfest aufrecht zu<br />

erhalten. Möge unter dem Rauschen der neuen Fahne sich das <strong>Schützenkorps</strong> zu herrlichster Blüte<br />

entfalten. Mögen wie bisher so in fernen Zeiten Eintracht und Bürgersinn die Schützen beseelen."<br />

Noch ein Gedicht. Dann sprach Kommandeur und König Julius Schröder. Und schon formierte sich<br />

das Korps zum Parademarsch vor der Tribüne vorbei.<br />

Der Rundmarsch durch die Stadt endete 13.30 Uhr auf dem Schützenplatz. Ausnahmsweise<br />

zusammen mit ihren Damen nahmen die Schützen im prächtig geschmückten ersten Saal des<br />

Schützenhauses ein Festessen ein. Über 200 Damen und Herren waren anwesend. Das erste Hoch<br />

brachte Bürgermeister Gustav <strong>von</strong> Somnitz aus: "Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser, König<br />

und Herr, lebe hoch, hoch, hoch !" Alle erhoben sich <strong>von</strong> den Plätzen und sangen stehen "Heil Dir im<br />

Siegerkranz !"<br />

Später beim Bratengang dankte Schützenhauptmann Rehbehn den Frauen und Jungfrauen für ihr<br />

großes Geschenk, die Fahne und das Fahnenband.<br />

Aus dem folgenden Jahr - 1906 - ist die Mitgliederzahl des <strong>Schützenkorps</strong> überliefert: 181. Es gab 3<br />

Ehrenmitglieder, 137 aktive Mitglieder, 11 hiesige soziale Mitglieder und 30 auswärtige soziale<br />

Mitglieder. Heute spräche man <strong>von</strong> passiven Mitgliedern.<br />

Der Zuschuß aus der Vereinskasse für den König belief sich auf 200 Mark (dem geflüchteten<br />

Gastwirt August Cohrs waren weiland 300 Mark ausgezahlt worden). Außer der Königsscheibe gab<br />

es die Ausmarschscheibe und die Festscheibe; wer auf die Scheibe schießen wollte, mußte sich für<br />

eine Mark eine Karte kaufen und konnte dann drei Schüsse abgeben. 1905 wurden knapp 700 Karten<br />

verkauft.<br />

Die Proklamation erfolgten stets durch den Kommandeur im ersten Saal des Schützenhauses.

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