Anno 1597: Winsens Bürgerwehr - Schützenkorps Winsen von 1848 ...
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1935: Die schwarze Kompanie<br />
König August Hoffmann 1935 vor der Werkzeugmaschinenfabrik Eriksen<br />
Im <strong>Winsen</strong>er <strong>Schützenkorps</strong> war man, solange man noch die Möglichkeit hatte, unter verschiedenen<br />
Parteien zu wählen, überwiegend deutschnational gewesen und jedenfalls nicht nationalsozialistisch.<br />
Das braune Regime sah die Schützenvereine als reaktionäre, muffig-bürgerliche Gruppierungen an<br />
und suchte die umzukrempeln.<br />
Das begann in <strong>Winsen</strong> mit Macht im Jahre 1935. Auf der Jahreshauptversammlung des Korps Ende<br />
April trat der bisherige Kommandeur, Wilhelm Ravens, zusammen mit Kassierer Carl Fütterer<br />
zurück. Seit 31 Jahren trage er die grüne Joppe, sagte Ravens, seit 26 Jahren sitze er in der<br />
Kommission, und 11 Jahre lang sei er Kommandeur. Genauer gesagt, inzwischen war er nicht mehr<br />
Kommandeur, sondern Vereinsführer, und die Kommission nannte sich Beirat.<br />
Solche Änderungen paßten dem Buchdruckermeister und Zeitungsverleger deutschnationaler<br />
Einstellung überhaupt nicht. Die sogenannte neue Zeit empfand er nicht als die seine. Er erklärte<br />
seinen Rücktritt.<br />
Natürlich hatten braune Kräfte im <strong>Schützenkorps</strong>, allen voran der NSDAP-Ortsgruppenleiter Georg<br />
Rönneburg, schon einen Nachfolger ausgekuckt. Der Kaufmann Claus Wehrmann war bereit, die<br />
Neugestaltung des Korps durchzusetzen. Nachdem man ihn gewählt hatte, erklärte er, daß seine Ziele<br />
die Pflege der Volksgemeinschaft und des Schießsports seien.<br />
Vorher hatte sich Rönneburg dahingehend geäußert, daß die Mitgliederzahl des <strong>Schützenkorps</strong><br />
rückläufig sei. Aber die Rettung hatte der NS-Funktionär schon eingeleitet. Das <strong>Schützenkorps</strong>, so<br />
tönte er, müsse für "jeden Volksgenossen der Stirn und der Faust" offen sein. Neben die bisherigen