STZ No. 7-1 - StadtZeit Kassel
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eigenes Wohn- und Lebensumfeld einbezieht. Im öffentlichen Dialog werden<br />
während einer Planungswerkstatt im Philipp-Scheidamann-Haus die Anforderungen<br />
und Nutzungen an den Park herausgearbeitet, Kinder- und Jugendliche<br />
über das städtische Kinderbüro und das „Spielmobil Rote Rübe“ einbezogen<br />
und bestehende oder zu erwartende Konflikte aufgezeigt.<br />
Eine große Wiese als Volkswiese zum Lagern, Tummeln, Liegen, Sitzen und<br />
Spielen, die nicht zuletzt als großzügige, weite grüne Fläche in der eng besiedelten<br />
<strong>No</strong>rdstadt dient, der Cliquen- oder Jugendtreff als fester Bestandteil des<br />
Parks, eine Spielinsel, die „anregend und aufregend“ für Kinder ist, ein Wiesentälchen<br />
mit einem Steg, das die Spielinsel zu einer „wirklichen“ Insel macht,<br />
Bäume zur Raumbildung, als Schattenspender oder „Schleier“ vor den großen<br />
Gebäuden (Heizkraftwerk, Schule), die Ahna als bestimmendes Landschaftselement<br />
des <strong>No</strong>rdstadtparkes und Erlebnisbereich für Kinder und Jugendliche<br />
stehen auf der Wunschliste der beteiligten Bürger.<br />
Diese Ideen werden Bausteine eines Entwurfs, die sich durch verbindende und<br />
weitere Elemente zu einem Gesamt-Parkkonzept ergänzen, um den Bürgern<br />
der <strong>No</strong>rdstadt Raum für ihre alltäglichen Nutzungen zu bieten.<br />
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Architektur<br />
1 Eingang 2 Jugendtreff 3 Eingang Mombachstraße 4 Spiellandschaft 5<br />
Ahnafurt 6 Große Spiel- und Liegewiese bei Nacht<br />
Die Ahna wird erlebbar<br />
Durch die Verlegung der Fiedlerstraße, weg vom Ahnaufer hin zum Rand des<br />
Heizkraftwerkes und an die Mombachstraße anschließend, eröffnet sich heute<br />
ein „großräumiger“ Parkraum als Lückenschluss des Ahna-Grünzuges zwischen<br />
Vellmar und der Stadtmitte – eine nutzungsoffene Parkanlage, die der<br />
Ahna ihren Auenraum zurückgibt.<br />
Die parallel durchgeführte Gewässerrenaturierung ermöglicht es durch gezielte<br />
Maßnahmen, das Gewässer für die Parknutzer erlebbar zu gestalten. Durch<br />
ein zurückhaltendes, auf die Möglichkeiten und die <strong>No</strong>twendigkeiten des<br />
Stadtteils abgestimmtes Angebot an Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten<br />
wird ein sozialer und ökologischer Beitrag zur Sanierung eines benachteiligten<br />
Stadtteils geleistet. Die ästhetischen Eingriffe respektieren die Anmutung des<br />
Altbaumbestandes aus bachbegleitender Gehölzvegetation, stattlichen Platanen<br />
und ehemals straßenbegleitenden Pyramidenpappeln.<br />
Die Materialwahl der Einbauten erfolgt in Anlehnung an historische Architektur<br />
bzw. Industriearchitektur des Stadtteils: Klinker für die Stelen, Stahl für Stege,<br />
Kanten, Stützen und Vorgefundenes wie die im Untergrund geborgenen<br />
und wiederverwendeten Pflastersteine.<br />
Geprägt wird der Park durch eine große, zentrale Wiesenfläche. Die Ausformung<br />
der Kulisse und des Raumes wird größtenteils aus dem wertvollen Baumbestand<br />
und dem Ahna-Grünzug entwickelt. In seiner seiner räumlichen Ausdehnung<br />
und Weite wird der Park bis zur prägenden Hangkante der städtischen<br />
Kliniken wirksam und erzeugt so seine Durchlässigkeit, zusätzliche<br />
Baumpflanzungen komplettieren das Bild. Eingebettet in diesen städtischen<br />
Landschaftsraum finden sich die verschiedenen Parkelemente: Spielinsel, Jugendtreffpunkt,<br />
„Ahnafurt“, Stege und Brücken über die Ahna, „Ahnabalkone“,<br />
Wiesentälchen und Bolzplatz.<br />
Mit dem <strong>No</strong>rdstadtpark und seiner langen Entstehungs- und seiner Partizipationsgeschichte<br />
im Besonderen hat <strong>Kassel</strong> einen Freiraum gewonnen, der soziale,<br />
ökologische und ästhetische Anforderungen an eine zeitgemäße Freiraumplanung<br />
geschickt miteinander verknüpft.<br />
Standort: <strong>No</strong>rd-Holland<br />
Baujahr: 2004<br />
Bauherr: Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Architekten: Planungsgemeinschaft Ines Schulz Landschaftsarchitekten AKH<br />
und Latz-Riehl-Partner Landschaftsarchitekten AKH BDLA<br />
Fotos: 1, 4, 5: Schulz, Latz-Riehl, 2, 3, 6: Klaus Schaake<br />
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