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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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VERBAND intern<br />

Tradition bewahren besteht nicht aus dem Aufheben der Asche,<br />

sondern aus dem Weitergeben der Flamme.<br />

Ehrentafel<br />

Kurt Rusch<br />

13.07.1927 - 21.09.2013<br />

Magda Horst<br />

30.09.1925 - 23.11.2013<br />

Luftschlacht überm Kamm<br />

Am 11. September 1944 starben knapp<br />

80 Menschen - Inzwischen gibt es auch<br />

ein Internet-Spiel.<br />

Die Motoren heulen, Explosionen lassen<br />

die Luft vibrieren, grelle Lichtblitze zucken<br />

am Himmel. Man schreibt<br />

Montag, den 11. September 1944,<br />

und über dem Erzgebirge tobt eine<br />

Luftschlacht zwischen der 3. Bomberdivision<br />

der 8. USAAF und dem<br />

Jagdgeschwader 4 der deutschen<br />

Luftwaffe. Ein erbitterter Kampf,<br />

bei dem rund 80 Menschen ihr<br />

Leben verlieren, über 50 Flugzeuge<br />

stürzten ab. Augenzeugen<br />

erinnern sich später daran, dass<br />

der Himmel über dem Kamm des<br />

Erzgebirges voll mit Feuer, Fallschirmen,<br />

brennenden Trümmern<br />

und explodierenden Flugzeugen<br />

war. Wie in jedem Jahr trafen sich<br />

auch 2013 Hinterbliebene der Opfer<br />

in Kovarska (Schmiedeberg),<br />

um an den vernichtenden Kampf<br />

zu erinnern. In dem kleinen böhmischen<br />

Ort gibt es ein sehenswertes<br />

Museum zur Luftschlacht, in<br />

dem Trümmer, Fotos und Karten<br />

Wir gedenken in Ehrfurcht unserer Verstorbenen.<br />

zu sehen sind. Es ist Samstag und<br />

Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet<br />

und vermittelt einen genauen<br />

Eindruck, was sich am „Schwarzen<br />

Montag vom Erzgebirge“ abgespielt<br />

hat. Inzwischen ist auch ein Anbieter für<br />

Internetspiele auf den Luftkampf aufmerksam<br />

geworden, bot entsprechende<br />

Maschinen und Updates an. Auf der<br />

Homepage von World of Warplanes<br />

heißt es: „Aufgrund der Verluste auf beiden<br />

Seiten in diesem denkwürdigen Gefecht<br />

ist die Geschichte der Luftschlacht<br />

über dem Erzgebirge recht düster. Was<br />

später als der „Schwarze Montag über<br />

dem Erzgebirge“ bekannt werden sollte,<br />

„begann am 11. September 1944 als eine<br />

reguläre Mission der 100. Bombergruppe,<br />

auch „The Bloody Hundredth“ genannt.<br />

Ein Flugzeugverband, bestehend aus 36<br />

Die Karte zeigt, wo amerikanische (schwarzes Symbol)<br />

und deutsche Maschinen abstürzten.<br />

schweren Bombern vom Typ Boeing B-<br />

17G Flying Fortress, startete am Morgen<br />

von seinem Stützpunkt der Royal Air<br />

Force in England und bewegte sich südwärts.<br />

Das Ziel waren sowohl das Synthesewerk<br />

Schwarzheide in Ostdeutschland<br />

als auch eine Treibstofffabrik in den böhmischen<br />

Bergen. Das Jagdgeschwader 4<br />

traf direkt über Schmiedeberg auf die<br />

B-17-Bomber und griff mit allen Kräften<br />

an. Insgesamt wurden 14 amerikanische<br />

Bomber abgeschossen. Einige stürzten<br />

sofort ab, andere etwas weiter weg über<br />

dem sächsischen Erzgebirge. Die Verluste<br />

wären höher gewesen, wenn das<br />

Geschwader der P-51 nicht doch noch<br />

erschienen wäre. Die P-51 verwickelten<br />

die deutschen Jäger sofort<br />

in aggressive Kurvenkämpfe und<br />

ermöglichten somit den verbliebenen<br />

schweren Bombern die Flucht.<br />

Obwohl die Bf 109 G-Jäger eigentlich<br />

ein mehr als angemessener<br />

Gegner für die neu eingetroffenen<br />

Mustangs waren, zogen die<br />

Deutschen in diesem Gefecht den<br />

Kürzeren. Viele ihrer Piloten waren<br />

im Luftkampf unerfahren und<br />

flogen ihren ersten Einsatz. Dies<br />

ermöglichte es den US-Jägern,<br />

den Deutschen schwere Verluste<br />

zuzufügen. Die Kerngruppe der<br />

schweren Bomber konnte dadurch<br />

den Rest ihrer Mission erfolgreich<br />

ausführen und warf eine Bombenladung<br />

von insgesamt 53 Tonnen<br />

auf das Synthesewerk Schwarzheide<br />

ab. Obwohl es den Alliierten<br />

gelang, das Blatt in diesem<br />

Gefecht zu wenden, hatte dieser<br />

einfache Bombardierungsflug zu<br />

großen Verlusten auf beiden Seiten<br />

geführt. 19 amerikanische<br />

Flugzeuge sowie 32 deutsche Jäger wurden<br />

zerstört. Dabei verloren beinahe 80<br />

Menschen ihr Leben: Und ebenso viele<br />

amerikanische Flieger gerieten nach ihrem<br />

Absturz in Gefangenschaft.<br />

Sven Günther - Erzgebirge<br />

Günter Bennewitz<br />

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