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2006563-0<strong>01</strong><br />
Testamentsvoll streckung<br />
Ein Instrument zur Bewahrung<br />
des Familienfriedens?<br />
Einer schießt immer quer!!! Noch<br />
ist die Familie ein Herz und eine<br />
Seele, alle verstehen sich prächtig.<br />
Streit um das künftige Erbe? Das<br />
gibt es nicht, nicht bei uns. Da sind<br />
sich alle einig! Mag sein, solange<br />
die Eltern noch leben, aber was<br />
ist, wenn sie unter der Erde sind?<br />
Oft sind es nicht einmal die Kinder,<br />
die Probleme bereiten, sondern die<br />
Schwiegerkinder, die den Familienfrieden<br />
nachhaltig stören und eine<br />
Erbauseinandersetzung auf Jahre<br />
unmöglich machen.<br />
Hierzu ein ganz einfacher Fall:<br />
Zum Nachlass gehört das Elterhaus.<br />
Was soll geschehen, wenn<br />
man sich nicht einig darüber ist,<br />
welches Kind das Haus bekommen<br />
soll? Was gilt, wenn unterschiedliche<br />
Auffassungen über den zu<br />
erzielenden Kaufpreis bestehen,<br />
wenn ein Erbe utopische Vorstellungen<br />
hat, ein Anderer für jeden<br />
Preis sofort verkaufen möchte?<br />
Einer der Schwiegersöhne ist z.<br />
B. in Geldnöten und möchte sofort<br />
verkaufen, der andere glaubt,<br />
den Markt zu kennen und will ohne<br />
absehbares Ende auf eine besser<br />
Nachfrage und somit einen angeblich<br />
höheren Preis warten. Das<br />
kann dazu führen, dass der Verkauf<br />
des Hauses über Jahre blockiert<br />
wird, weil keine übereinstimmende<br />
Meinung zustande kommt und einer<br />
der Erben meint, seinen eigenen<br />
Willen „auf Teufel komm raus“<br />
durchsetzten zu müssen; denn alle<br />
Erben müssen zum Notar und den<br />
Kaufvertrag unterschreiben. Wenn<br />
keine Einigung erzielt werden kann,<br />
bleibt meist nur der Weg der Teilungsversteigerung.<br />
Und was ist mit dem Mobiliar?<br />
Das Haus ist voller wertvoller Möbel,<br />
ein Erbe möchte die schönsten<br />
Stücke haben. Eine Aufteilung<br />
wird nicht erreicht, weil ein Anderer<br />
glaubt, den Kürzeren zu ziehen,<br />
wenn er nachgibt. Ultima Ratio ist<br />
auch hier die Teilungsversteigerung,<br />
wenn auch eine Einigung auf einen<br />
Verkauf oder auf einen Kaufpreis<br />
nicht mit allen zustande kommt.<br />
Diese Probleme, die zu einer wirklich<br />
dauerhaften Zerrüttung der Familie<br />
führen können, weil die Erbauseinandersetzung<br />
nicht zustande<br />
kommt, lassen sich durch Testamentsgestaltung<br />
in Verbindung mit<br />
der Anordnung einer Testamentsvollstreckung<br />
weitgehend vermeiden.<br />
Der Testamentsvollstrecker hat<br />
nämlich die Möglichkeit, die Immobilie<br />
zu veräußern, ohne warten zu<br />
müssen, ob sich die Erben jemals<br />
einig werden. Natürlich hat ein Testamentsvollstrecker<br />
zunächst den<br />
Versuch zu unternehmen, mit den<br />
Erben eine einvernehmliche Regelung<br />
zu treffen. Wenn er aber nach<br />
angemessener Zeit feststellen<br />
muss, dass trotz aller erdenklichen<br />
Mühen kein übereinstimmender Wille<br />
gebildet werden kann, ist er in der<br />
Lage, eigenverantwortlich im Sinne<br />
des Erblassers zu handeln und auch<br />
gegen den Willen eines widerspenstigen<br />
Erben zu agieren, um eine<br />
sachgerechte Lösung im Sinne der<br />
Erbengemeinschaft herbeizuführen.<br />
Das Inventar kann der Testamentsvollstrecker<br />
nach Billigkeit unter den<br />
Erben verteilen, wenn eine entsprechend<br />
testamentarische Ermächtigung<br />
vorliegt, sodass auch hier<br />
keine Blockierung der Auseinandersetzung<br />
zu befürchten ist, wenn sich<br />
die Erben nicht einig sind, welcher<br />
Erbe welches Möbelstück bekommen<br />
soll. Der Testamentsvollstrecker<br />
wird dann auch den Wert der<br />
Immobilie und Möbel bzw. anderer<br />
Wertgegenstände von einem vereidigten<br />
Sachverständigen schätzen<br />
lassen und sie zu dem von ihm festgestellten<br />
Wert verkaufen. Der Testamentsvollstrecker<br />
sollte im Testament<br />
bereits namentlich benannt<br />
werden, wenn eine Person das Vertrauen<br />
der künftigen Erblasser genießt.<br />
Es ist allerdings auch möglich,<br />
die Auswahl des Testamentsvollstreckers<br />
dem Nachlassgericht zu<br />
überlassen, wenn eine derartig Vertrauensperson<br />
noch nicht vorhanden<br />
sein sollte. Der Testamentsvollstrecker<br />
wird vom Nachlassgericht<br />
ernannt und hat die ihm obliegenden<br />
Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen,<br />
damit er sich nicht schadenersatzpfl<br />
ichtig macht. Die Anordnung der<br />
Testamentsvollstreckung kann und<br />
muss im Testament erfolgen. Hierbei<br />
ist es gleichgültig, ob ein notarielles<br />
oder ein eigenhändiges Testament<br />
errichtet wird. Die Anordnung sollte<br />
auch eine Regelung der Vergütung<br />
des Testamentsvollstreckers enthalten,<br />
damit es auch hierüber keinen<br />
Streit gibt.<br />
Martin Grimmer, Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Familienrecht,<br />
Tätigkeitsschwerpunkt Erbrecht<br />
Steuer – Recht – Versicherungen<br />
Diplom-Finanzwirt<br />
Rudi Baumgart<br />
Clemensstraße 16<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. 02151/33740<br />
www.baumgart-stb.de<br />
Marion Weidner<br />
Rechtsanwältin<br />
Mietrecht<br />
Arbeitsrecht<br />
Vertragsrecht<br />
Arzthaftungsrecht<br />
Familienrecht<br />
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47807 Krefeld-Fischeln<br />
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e-mail: RA.weidner@t-online.de<br />
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Testamentsgestaltung<br />
Martin Grimmer<br />
Rechtsanwalt | Fachanwalt für Familienrecht<br />
Familienrecht<br />
Erbrecht<br />
Mietrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
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2006984-0<strong>01</strong><br />
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