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10 Unternehmensporträt ler Mitglieder mit einem Wohnungs nut zungsvertrag das sechzigste Lebensjahr bereits überschritten. Seniorengerechtes Wohnen ist zugleich familiengerechtes Wohnen. Den Komfort des Auf zugs schät zen Menschen, die schlecht zu Fuß sind, ebenso wie etwa junge Mütter mit Kin der wagen und prallen Ein kaufs - taschen. Mit dem „Klarissenhof“ erfüllt die BGE ge nau diesen Bedarf: In historischem Um feld schafft sie 120 Genossenschafts miet woh - nungen, davon 70 im Neubau und 50 grundlegend sanierte und modernisierte Altbauwohnungen aus der Jahr hun dert wende. Auf insgesamt 6,6 Ar ent stehen so 10.000 m 2 zeitgemäße Wohn - fläche ver teilt auf zehn Gebäude mit Zwei- bis Fünf-Zimmer- Wohnungen. Un ter kellert von 130 Tiefgaragenplätzen und er - gänzt um 700 m 2 gewerblich ge nutzte Fläche etwa für ein Ärz - te haus. Ins gesamt werden rund 25 Millionen Euro investiert. Die Nut zungsentgelte liegen bei etwa 9,00 Euro pro Quadrat - me ter. Ergänzt wird die Wohnanlage um einen zentral gelegenen Gemeinschaftsraum, der den Bewoh nern und Nachbarn eingerichtet wird. Gute Nachbarschaft leben Ein solcher Gemeinschaftsraum ist auch das Herzstück des „Mehr - Generatio nen Woh nen“ (MGW) auf dem Esslinger Zoll berg. Im Februar feierten die Bewohne rinnen und Bewohner mit schwäbischen Maultaschen und Kartoffelsalat ihr einjähriges Jubi - läum. Von den vier Wohn gebäuden, die 2010 fertiggestellt wurden, haben die Bewohner – abgesehen von den Vor zügen in einem Neubau zu wohnen – einen tollen Blick auf Ess lin gen und die Esslinger Burg. Mit dem Mehr Generatio nen Woh nen wird Familien, Kindern, Senioren, Paaren und Allein le benden eine alternative Wohnform an ge boten. Alle Bewohner können die vorhandenen Gemeinschaftseinrich tun gen nut zen und sich mit ihren Stärken, Ideen, Angeboten und Wünschen in ihrem Wohnumfeld einbringen. Wichtig ist, dass alles auf Frei wil lig - keit beruht. Alle Bewohner wollen eine gute Nachbar schaft le - ben und erfahren. Für gemeinsame Aktivitäten wie zum Bei - spiel Aus flüge, Grillabende, Filmabende oder In for mations ver - Gründung: 31. Mai 1890, Eintragung in das Genossenschaftsregister: 17.12.1890 Getragen von rund 7.500 Mitgliedern Wohnungsbestand: 3.060 (einschl. Tochterunternehmen VEW GmbH), davon knapp 500 Wohnungen öffentlich gefördert 467 für Dritte (überwiegend WEG) verwaltete Wohnungen Durchschnittsmiete (ohne Betriebskosten): 5,36 €/m 2 (zum Vergleich: Esslingen: 6,91 €/m 2 ) Jahressollmiete (ohne Betriebskosten): rund 12,5 Mio. € Bauinvestitionen: rund 5 Mio. € (davon für Neubau: 1,6 Mio. €, Modernisierung: 2,4 Mio. €, Instandhaltung: 1 Mio. €) Mitarbeiter: 25 Vollzeit, 33 Teilzeit (einschl. geringfügig Beschäftigte) Bilanzsumme: 128,5 Mio. € Modernisierte Fachwerkhäuser, wie dieses Gebäude in der Richard-Hirschmann-Straße, machen das Flair Esslingens aus Die Baugenossenschaft Esslingen in Zahlen (2010) Eigene Spareinrichtung mit 40 Mio. € Spareinlagen auf rund 10.000 Sparkonten an staltungen sind immer so genannte „Paten“ zuständig. Die Pa ten koordinieren und planen eine Ak tion und sind An sprechpartner für die Teil neh mer. Durch gegenseitige Hilfeange bo te wird auch die Lebens- und Wohn qua lität positiv geprägt. Das MehrGene rationenWohnen ermöglicht, dass Men schen unterschiedlichen Alters zusammen wohnen, sich gegenseitig helfen und un terstützen. Die 41 hochwertigen barrierearmen Woh - nun gen verteilen sich auf vier Gebäude. Es sind helle Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen mit 46 bis 118 m 2 Grundfläche. Alle Wohnungen haben einen Balkon oder eine Terrasse sowie einen Tiefgaragenstellplatz. Die Bauge nos senschaft Esslingen inves tierte 9,7 Millionen Euro.
Unternehmensporträt 11 Gemeinschaft mit Mehrwert Neben dem berühmten „Dach über dem Kopf“ bietet die Bau - genossenschaft Ess lingen ihren Mitgliedern Mehrwerte. Die Mit - glieder profitieren von günstigen Son derkonditionen durch Ko - opera tio nen mit externen Dienstleistern, etwa mit dem ASB Ar - beiter-Samariter-Bund oder dem Esslinger Verein „VCD-Ge meinschafts auto“. Besonderen Mehrwert erfahren die Mit glie der auch durch die eigene Spar einrichtung. Eine „win-win-Si tu a tion“: Die Mitglieder legen bei ihrer Baugenos sen schaft Esslingen Spar geld zu einer überdurchschnittlichen Verzin sung an und leisten so einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung der Bau- und Mo - KURZ GEFRAGT... … zum Erneuerbare Wärmegesetz Baden-Württemberg (EWärmeG) Die Regelungen des EWärmeG Baden-Württemberg für den Wohnungsbestand gelten nun seit einem starken Jahr. Die Evaluierung des Gesetzes ist durch das Umweltministerium erfolgt und dem Landtag vorgetragen worden. Andere Bun - des länder spielen derzeit intensiv mit dem Gedanken, entsprechende Vorgaben im Landesrecht einzuführen. aktuell sprach mit Gerhard A. Burkhardt, Präsident des vbw, über die Auswirkungen des neuen Rechts. aktuell: Welche Erfahrungen haben die Wohnungsunternehmen des vbw mit dem Erneuerbare Wärmegesetz Ba den- Württemberg (EWärmeG) gemacht? Burkhardt: Eins lässt sich klar sagen: Klimaschutz und CO 2-Minderung ha - ben ihren Preis. Bundesweit müssen ja schon seit 1. April 2008 bei neu zu er - richtenden Wohngebäuden mindes tens 20 Prozent des jährlichen Wärme be - darfs durch erneuerbare Energien ge - deckt werden. Technisch ist das überhaupt kein Problem. Es macht das Bauen lediglich etwas teurer. Doch Baden-Württemberg geht in seinen For - derungen noch viel weiter. Das ba - den-württembergische Wärme ge setz bezieht auch Bestandsgebäude in die Nutzung erneuerbarer Energien mit ein. Es zwingt alle Hausbesitzer dazu, bei einem Austausch der Heizanlage min destens 10 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs durch erneuerbare Ener gien zu decken. Damit beeinflusst es direkt die Investitionsentschei dun - gen der Wohnungsunternehmen, die nun mit deutlich höheren Kosten beim Aus tausch einer Heizanlage zu rechnen haben. Die Verpflichtung gilt seit dem 1. Januar 2010, also seit über einem Jahr. Der vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilien - unter nehmen e.V. hat daher die ersten Erfah rungen seiner Mitgliedsunterneh men mit dem EWärmeG Baden-Würt tem berg zu sammengetragen. aktuell: Was bedeutet das im Detail? Burkhardt: Als ein zentrales Ergebnis der Umfrage lässt sich festhalten, dass das EWärmeG Baden-Württemberg die In vesti tionsplanungen der Wohnungs un ter - neh men entscheidend beeinflusst. Insbe - son dere dann, wenn die Modernisie - rungs tä tig keiten jährlich ein sehr hohes Ni veau aufweisen. Da die zusätzlichen Kosten, die sich durch den Einsatz von erneuerba ren Energien ergeben, über eine hö he re Miete am Markt in der Re - gel schwer durchsetzbar sind, ist eine Re - fi nan zierung über die Mietmehrein nah - men kaum möglich. Ergo bleiben die Un - ternehmen in vielen Fällen allein auf den zusätzlichen Kosten für ihre Um welt - freundlichkeit sitzen. Sie müssen also für eine einzelne energetische Mo der nisie - rung deutlich mehr zahlen als bisher. Da - her werden sie in Summe pro Jahr nicht derni sie rungsmaßnahmen. Im vergan genen Jahr wurden auf die 40 Mil lio nen Euro Spar einlagen Zinsen von 1,1 Millionen Euro ausge schüttet bei Zinssät zen zwischen 1,1 % bis hin zu 5 % p.a. Die Erwartungen und Wünsche der Mit glieder an die Bau ge - nos senschaft Esslin gen werden derzeit über eine professionell durchgeführte Umfrage bei allen Mit gliedern erhoben. Zudem wählen in diesem Frühjahr die Mitglieder ihre Ver treter in die Vertreterversammlung. Das ist gelebte Genossenschafts de mo - kratie: Die Mitglieder bestimmen und gestalten ihre Bauge nos - senschaft Esslingen. mehr die gleiche An zahl an energetischen Moder ni sierun gen durch führen können. Die energetische Er - neu erung des Wohnungs - be standes und der Einsatz erneuerbarer Energien finden hier in der Tiefe, nicht in der Breite statt. Wer dies erkennt, muss sich fragen: Ist dies wirklich der Wunsch der Landesre gie rung? Letzt lich dürfte auf diese Weise nur langsam eine spürbare Verbesse rung bei der CO 2-Minderung möglich sein. aktuell: Was fordern Sie? Burkhardt: Für eine größere Breiten - wir kung fordern die Wohnungsunter - nehmen eine bessere und langfristig ausgerichtete Förderung durch den Staat. Kritik üben die Experten auch an technischen Details des Gesetzes. So sind beispielsweise die geforderte Grö - ßenordnung von thermischen An la gen mit 0,04 m 2 pro m 2 Wohnfläche zu hoch an gesetzt und damit unwirtschaftlich. Diese Vor gaben sollten nochmals überdacht und geändert werden.
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