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aktuell 1-2011 - vbw

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Titelthema<br />

„Ohne engagierte Mitarbeiter wäre dieses<br />

Arbeits pensum nie möglich gewesen“<br />

Gespräch mit dem ehemaligen GdW-Präsidenten Lutz Freitag<br />

Nach zehnjähriger Arbeit an der Spitze des GdW Bundesverband deutscher Woh -<br />

nungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist Präsident Lutz Freitag Anfang Februar<br />

<strong>2011</strong> in den Ruhestand getreten. In seiner Amtszeit gelang die Gründung der BSI<br />

Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft. Der GdW baute in<br />

den vergangenen Jahren ein Büro in Brüssel auf, stärkte sein Serviceangebot für die<br />

Wohnungsunternehmen und gewann in der Politik an Bedeutung. Die Mitglieder<br />

des <strong>vbw</strong> kennen Freitag persönlich von den <strong>vbw</strong>-Verbandstagen, bei denen er über<br />

die bundespolitischen Entwicklungen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und<br />

über die Arbeit des GdW berichtete. <strong>aktuell</strong> sprach mit ihm über das Erreichte, über<br />

die derzeitige Wohnungspolitik und über die künftigen Entwicklungen in der Branche.<br />

<strong>aktuell</strong>: Über welchen Erfolg haben Sie<br />

sich in Ihrer zehnjährigen Amtszeit als Prä -<br />

sident des GdW besonders gefreut?<br />

Lutz Freitag: Ich glaube, dass der GdW in<br />

dieser Zeit das Bestmögliche für die Wohnungsunternehmen<br />

sowie für die Quali tät<br />

des Wohnens und die Entwicklung der<br />

Städte erreicht hat. Meine Strategie war<br />

nicht darauf ausgerichtet, in wenigen<br />

Auf gabenbereichen das Maximale durchzusetzen,<br />

sondern in vielen das Opti mum.<br />

Dennoch gab es natürlich ganz besondere<br />

Highlights: Erstens die Programme Stadt -<br />

umbau Ost – einschließlich der Alt schul -<br />

denentlastung für die abgerissenen Woh -<br />

nungen – und West mit der Folge eines<br />

erheblichen Rückgangs des Leerstands in<br />

Ostdeutschland und einer wesentlichen<br />

Aufwertung und Attraktivitäts steige rung<br />

der Städte im gesamten Bundesgebiet.<br />

Wichtig war zweitens auch die Durch set -<br />

zung des Abs. 3 in § 19 des AGG, durch<br />

den die Wohnungsunternehmen in die Lage<br />

versetzt wurden, eine sozial und kulturell<br />

durchmischte Belegung ihrer Quartiere<br />

anzustreben, ohne dem Ver dacht der<br />

Diskriminierung von Woh nungs be wer -<br />

bern ausgesetzt zu werden. Und drit tens:<br />

Die Beseitigung der Regelun gen, die nach<br />

der Aufhebung der Gemein nüt zigkeit mit<br />

erheblichen finanziellen und bürokratischen<br />

Belastungen für die ehemals ge -<br />

meinnützigen Wohnungsun ter nehmen<br />

ge troffen wurden: Die Re strik tio nen beim<br />

EK02 und der § 13 Abs. 3 KStG. Aber<br />

auch ganz <strong>aktuell</strong>: Die Ver hinderung der<br />

Bankenabgabe für die Woh nungs ge nos -<br />

senschaften mit Spar ein richtung war ein<br />

toller Erfolg.<br />

<strong>aktuell</strong>: Wo lagen die besonderen Schwer -<br />

punkte Ihrer Arbeit und wie haben sie<br />

sich im Laufe der Jahre gewandelt?<br />

Freitag: Die Schwerpunkte der Arbeit la -<br />

gen in der Wahrnehmung der Interessen<br />

der Wohnungsunternehmen gegenüber<br />

der Politik sowie anderen Branchen und<br />

Gruppen. Es gehörte aber auch die er -<br />

folgreiche externe und interne Kom mu nikation<br />

der Belange der Immo bilien wirt -<br />

schaft sowie der besonderen wohnungswirtschaftlichen<br />

Heraus forderun gen und<br />

deren Bewältigung dazu. Im Laufe der<br />

Jahre wurde die interessenpolitische Kommunikation<br />

immer wichtiger. Hinzu ka -<br />

men viele Fachforen und Kongresse so wie<br />

schriftliche Arbeitshilfen für die Woh -<br />

nungsunternehmen. Der GdW wur de zu<br />

einer unverzichtbaren Plattform für den<br />

Erfahrungsaustausch sowie die Dar stel -<br />

lung und Diskussion der vielen innovativen<br />

Entwicklungen und Best Practice in unserer<br />

Branche. Er war auch ein wich tiger<br />

Impulsgeber für die Verän derungs pro zesse<br />

der Unternehmen generell und in be -<br />

sonders wichtigen Funktions berei chen,<br />

zum Beispiel in der Personal ent wick lung<br />

und bei der Aus- und Weiter bildung.<br />

<strong>aktuell</strong>: Was zählte zu den größten Her -<br />

ausforderungen Ihrer beruflichen Lauf -<br />

bahn?<br />

Freitag: Bezogen auf meine gesamte be -<br />

rufliche Laufbahn zählte es zu den größten<br />

Herausforderungen, als Gewerk schaf -<br />

ter und Sozialpolitiker die sozialen Si cherungssysteme<br />

und Institutionen nach der<br />

Wiedervereinigung auf Ost deutsch land<br />

zu übertragen. Eine besondere Heraus forderung<br />

lag auch darin, in einer langen<br />

Phase meines Beruflebens das Hauptamt<br />

in Führungspositionen meiner Gewerk -<br />

schaft, der DAG, mit sehr vielen Ehrenund<br />

Nebenämtern zu vereinbaren. So<br />

trug ich zum Beispiel die Ver ant wortung<br />

für zwei Bundesvor stands res sorts – So zialpolitik<br />

und Bildung – sowie für die Bil -<br />

dungseinrichtungen der DAG während ich

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