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aktuell 1-2011 - vbw

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Titelthema 5<br />

gleichzeitig das Amt des Vor sitzenden im<br />

Vorstand der BfA und des VdAK-Ver band<br />

der Angestellten kran kenkassen so wie ein<br />

Mandat – und wiederholt den Vorsitz –<br />

im Verwal tungs rat des NDR sowie in zwei<br />

Aufsichtsräten inne hatte. Das bedeutete<br />

aber: Privat war ich ein Dauernd Ab wesender<br />

Gatte (DAG!) und beruflich wäre<br />

dieses riesige Ar beits pensum ohne sehr<br />

engagierte Mit ar beiter sowie eine maximale<br />

Nutzung der Telekommunikation<br />

nie zu schaffen gewesen.<br />

<strong>aktuell</strong>: Wo steht die Wohnungs wirt schaft<br />

aus Ihrer Sicht heute und wie sieht Ihr<br />

Ausblick für die Branche aus?<br />

Freitag: Die vom GdW bundesweit vertre -<br />

tenen Wohnungsunternehmen sind ein<br />

wichtiger ökonomischer und gesellschaftlicher<br />

Stabilitäts- und Entwick lungs fak -<br />

tor. Sie haben sich in den vergangenen<br />

Jahren stark gewandelt und – zum Teil<br />

auf schwierigen Wohnungsteilmärkten –<br />

gut entwickelt. Sie sind innovativ und anpassungsfähig;<br />

sie greifen den Wohn wandel<br />

und die veränderten Wohn trends auf<br />

und entsprechen ihnen in ihrem An ge bot.<br />

Die demnächst als GdW-Bran chen bericht<br />

5 veröffentlichten „Unterneh mens trends<br />

2020“ werden diesen Wan del noch einmal<br />

sehr deutlich machen. Die vom GdW<br />

vertretenen Wohnungs un ter nehmen sind<br />

auf die <strong>aktuell</strong>en und kommenden Her -<br />

ausforderungen gut vor bereitet. Sie sind<br />

ausgesprochen zu kunftsfähig.<br />

<strong>aktuell</strong>: Im Koalitionsvertrag hat sich die<br />

Bundesregierung einen ehrgeizigen Fahrp<br />

lan ins Buch geschrieben. Doch an der<br />

Umsetzung hapert es. Nun folgte das<br />

Energiekonzept mit sehr ambitionierten<br />

Zielen. Was muss sich in der (Wohnungs-)<br />

Politik ändern, dass die Kluft zwischen<br />

dem geschriebenen Wort und der tatsäch<br />

lichen und praktikablen Umsetzung<br />

er folg reich gelingt?<br />

Freitag: Die politischen Ziele und das Handeln<br />

müssen wieder vereinigt werden. Ein<br />

Leitartikel in einem Infor ma tions dienst<br />

mit der Überschrift: „Was tut die Bun -<br />

des regierung für die Immobi lien wirt -<br />

schaft?“ bestand im Folgenden aus einer<br />

leeren Seite. Das macht deutlich: Selten<br />

hat eine neue Regierung so klar die Handlungserfordernisse<br />

für die Wohnungs -<br />

wirt schaft formuliert; aber noch nie hat<br />

sich eine Regierung auch so schnell wie<br />

diese von ihren richtigen Zielen verabschiedet.<br />

Lutz Freitag bei <strong>vbw</strong>-Veranstaltungen: gesuchter Gesprächspartner und engagierter Redner<br />

Dem Energiekonzept fehlt bisher für den<br />

Gebäudebereich das Instrumenta rium,<br />

und es fehlt die finanzielle Ausstattung<br />

für die notwendigen Förderprogramme.<br />

Mit dem – vorab befristeten – Ausstieg<br />

aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus<br />

der Kernenergie ist dem Energiekonzept<br />

ein relevanter Bestandteil sowie eine wesentliche<br />

Refinanzierungsmöglichkeit für<br />

Förderinstrumente entzogen worden.<br />

Ab 2012 könnte es die finanzielle Null-<br />

Lösung für die Förderung der Energie -<br />

effi zienz im Gebäudebereich geben.<br />

<strong>aktuell</strong>: Sie haben in einem Interview vor<br />

vier Jahren die Probleme des Verkaufs<br />

gan zer kommunaler Wohnungsunter nehmen<br />

an internationale Finanzin ves to ren<br />

benannt und daran Kritik geübt. In Ba -<br />

den-Württemberg ist kein entsprechender<br />

Verkauf getätigt worden, je doch in<br />

anderen Bundesländern sehr wohl. Wie<br />

haben sich die Verkäufe von Wohnungs -<br />

unternehmen und -beständen auf die<br />

Stadtentwicklung und das Wohnen ausgewirkt?<br />

Freitag: Der Verkauf war grottenfalsch.<br />

Was Gold wert ist, soll man nicht versilbern.<br />

Die heute „wohnungslosen“ Städ -<br />

te beklagen das Fehlen eines wichtigen<br />

wohnungs- und stadtentwicklungspolitischen<br />

Akteurs und Partners. Und Frei -<br />

burg ist uns dankbar, dass wir mitgeholfen<br />

haben, den Verkauf der städtischen<br />

Wohnungsgesellschaft zu verhindern.<br />

<strong>aktuell</strong>: Immer mehr Kompetenzen und<br />

Vorgaben haben sich auf Berlin und zu -<br />

nehmend in Richtung Brüssel verlagert.<br />

Wo sehen Sie da die Perspektiven für den<br />

GdW und die Regionalverbände?<br />

Freitag: Wir haben ab 2002 begonnen,<br />

eine eigene Repräsentanz des GdW in<br />

Brüssel zu schaffen – zusätzlich zu unse-<br />

rer aktiven Mitarbeit in CECODHAS des<br />

europäischen Zusammenschlusses der so -<br />

zialen Wohnungswirtschaft sowie in der<br />

CEEP, der europäischen Interessen ver tre -<br />

tung der öffentlichen Unter neh men. Heute<br />

hat unser Brüsseler Büro einen großen<br />

Einfluss und ein funktionsfähiges Netz -<br />

werk in den für unsere Woh nungs unter -<br />

nehmen wichtigen Poli tik bereichen auf<br />

europäischer Ebene.<br />

<strong>aktuell</strong>: Sie haben uns vor sieben Jahren<br />

gesagt, dass Sie persönlich sowohl die<br />

Wohnsituation des Wohneigentümers als<br />

auch des Mieters und des Mitglieds einer<br />

Genossenschaft kennen. Lässt sich für Sie<br />

ein Trend ausmachen, in welche Rich tung<br />

sich die Märkte entwickeln, welche Wohnform<br />

die Menschen priorisieren? Welche<br />

Vorteile schätzen Sie an Ihrer künftigen,<br />

persönlichen Wohn form?<br />

Freitag: Ich bin weiter Mieter in Berlin,<br />

Eigentümer einer Wohnung in Hamburg<br />

und halte für meinen Sohn, der zurzeit<br />

allerdings in Australien lebt, die Mit -<br />

gliedschaft in einer Genossenschaft aufrecht.<br />

Das Wohnen zur Miete erhält die<br />

Mobilität und bietet qualitätsvolles Wohnen<br />

zu tragbaren Kosten ohne eine gro ße<br />

und lange Kapitalbindung. Das Wohn -<br />

eigentum bindet Kapital und die Men -<br />

schen an den Standort; es schafft andererseits<br />

zusätzliche Sicherheit und eine Al -<br />

tersversorgung für jene, die es sich wirklich<br />

leisten können. Das Ange bot der<br />

Woh nungsgenossenschaften kom biniert<br />

von den beiden anderen Wohnformen<br />

je weils das Gute. Letztlich kommt es auf<br />

die Qualität des Angebots und die Aus -<br />

richtung auf den Bedarf bei der jeweiligen<br />

Wohnform an. Was den Präferenzen<br />

der Menschen entspricht, wird priorisiert.<br />

Herr Freitag, wir danken Ihnen für das<br />

Ge spräch.

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