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Alles beginnt mit dem Kontakt zu den umtriebigen<br />
Mikrokosmonauten von matamore.recordings.,<br />
die 2000 noch vor allem<br />
Musik-, Bücher- und Filmbestenlisten<br />
zwischen Luxemburg und der Wallonie<br />
hin- und hersenden, aber auf der Netzseite<br />
auch ein Forum für Musiker einrichten.<br />
Inzwischen auch zum Label erweitert,<br />
ist ihnen außer der Zweitauflage von<br />
Learning to Swim, dem zweiten Album<br />
von Half Asleep, die Veröffentlichung<br />
solch uneinsortierbarer Songpoeten wie<br />
V.O. (Boris Gronemberger, der sich bei<br />
Liveauftritten von Françoiz Breut <strong>als</strong><br />
sämtliche Instrumente der Welt beherrschendes<br />
Universalgenie herausstellte),<br />
Raymondo oder den Post-Rockern Some<br />
Tweetlove zu verdanken. matamore.recordings.<br />
hat sich zudem die Passion<br />
bewahrt, regelmäßig Konzerte in Brüssel<br />
und das jährliche Rhâââ-Festival zu organisieren.<br />
Für Valérie Leclerq ergibt<br />
dann das Eine das Andere. Über die Internetseite<br />
entstehen Kontakte zu Delphine<br />
Dôra, die später zur Zusammenarbeit<br />
führen sollten, und Vincent alias<br />
Dana Hilliot, einem der Betreiber von Another<br />
Record. Nach dem Zusenden einiger<br />
Demos erscheint dort das Debut<br />
Palms & Plums. Das dritte Album (We are<br />
Now Seated) In Profile wird bei dem<br />
schon semi-professionellen Toulouser<br />
Label Unique Records veröffentlicht, das<br />
Verbindungen zu den anderen beiden<br />
unterhält. “Diese drei Labels haben alle<br />
ihren eigenen Geist, den sie auch verfolgen,<br />
aber das Spezielle ist, das sie alle<br />
drei von Musikern betrieben werden. Für<br />
einen Musiker ist es gut zu wissen, dass<br />
er zu einem anderen Musiker spricht, die<br />
Freiheit und die geeignete Unterstützung<br />
erhält. Auch sind die Künstler und Betreiber<br />
der kleinen Labels sehr realistisch.<br />
Man weiß, dass man nicht reich werden<br />
wird, aber es geht darum, sich auf unserem<br />
bescheidenen Niveau an der Musik,<br />
die man liebt, zu erfreuen, und das würde<br />
man gegen nichts in der Welt eintauschen.”<br />
Zugesicherte künstlerische Freiheit heißt<br />
allerdings nicht, dass sich auch das Geschlechterverhältnis<br />
angeglichen hätte.<br />
“Matamore und Unique haben jeweils<br />
eine Künstlerin in ihrem Katalog, und das<br />
bin ich! Bei Another-Record gab es zwei<br />
Gruppen mit einer Sängerin und existiert<br />
noch das side-project musique en marge,<br />
bei dem es sich um die drei “genialen”<br />
Künstlerinnen li, Sandra und Delphine<br />
Dôra handelt. Auch ist das Publikum, das<br />
zu den Auftritten kommt, fast ausschließlich<br />
ein männliches.”<br />
Auf der Bühne wechselt sie zwischen Gitarre,<br />
Bass, Klavier und setzt ein Looppedal zur Variation<br />
ein. “Das ist noch alles sehr ruhig und<br />
amateurhaft, aber ich fühle mich zunehmend<br />
wohler. Für die Zukunft könnte es sein, dass<br />
ich das Konzept erweitere, z.B. mit einer<br />
Gruppe spiele oder mehr improvisatorisch<br />
vorgehe.”<br />
Palms And Plums (Another Record, 2003) und<br />
Just Before We Learned To Swim (matamore,<br />
2005) sind “klassische” Wohnzimmerproduktionen,<br />
aufgenommen mit Mini-Disc-Rekorder<br />
und ein bis zwei Mikrophonen, und doch läßt<br />
sich schon die Komplexitität der Kompositionen,<br />
Melodien und inszenierten Stimmungswechsel<br />
in der Musik Valérie Leclerqs heraushören.<br />
Das im Studio aufgenommene dritte Album<br />
(We Are Now) Seated in Profile (unique<br />
records, 2005) erfährt durch eine dezente Erweiterung<br />
des Instrumentariums (einige Tupfer<br />
Trompete, Glockenspiel und Perkussion)<br />
und die Beteiligung von Schwester Oriane (die<br />
auch auf dem Debut und anfangs bei Auftritten<br />
partizipierte), Thomas Boudineau und Produzent<br />
Gilles Deles bei einigen Stücken, eine<br />
selbstbewusstere Umsetzung. Die Art von Musik,<br />
die ihr vorzuschweben scheint, ist schon<br />
auf dem ersten Album klar herauskristallisiert.<br />
Während für den Moment keine neuen Veröffentlichungen<br />
von Half Asleep geplant sind,<br />
sind einige Ergebnisse von Kollaborationen<br />
mit befreundeten Musikern / musizierenden<br />
Freunden schon dokumentiert. Mit der anarchistischen,<br />
auf ihre Art einem weiblichen Jad<br />
Fair nicht unähnlichen Delphine Dôra entstand<br />
2005 die EP For Christmas. “Delph arbeitet auf<br />
eine sehr spontane Art und Weise, sie hat ihre<br />
völlig eigene musikalische Welt, verrückt und<br />
berührend zur gleichen Zeit, in der praktisch<br />
alles erlaubt ist. Ich schätze es sehr mit ihr zusammenzuarbeiten,<br />
das ist wie Alkohol trinken,<br />
die Selbstkontrolle wird beeinträchtigt<br />
und die Verkrampftheit reduziert.” Auf dem<br />
aktuellen Album besagter Delphine Dora<br />
(Delphine Dora & Friends, Greed Records)<br />
partizipiert neben ihr selbst auch Jullian Angel.<br />
Auch auf dessen eigenem, schwer psychedelisch-folkigen<br />
Album Life Was The Answer<br />
steuert sie zwei Gesangparts bei. Schließlich<br />
besteht, seit man sich auf dem Rhâââ-<br />
Festival 2005 kennenlernte, auch Kontakt zu<br />
Matt Elliott; bei einigen Auftritten in diesem<br />
Jahr spielte sie in seiner Band.<br />
weitere infos:<br />
www.halfasleep.be;<br />
http://myspace.com/halffasleep (sic!);<br />
www.uniquerecords.org;<br />
www.matamore.net;<br />
www.another-record.com/delphine;<br />
http://www.jullian-angel.tk;<br />
http://www.ikerspozio.com<br />
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