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Bebauungsplan Rostock Nr. 01. SO. 88 Sondergebiet Sport- und Freizeitzentrum Warnemünde Parkstraße Seite 12 Ergänzend dazu wurde 1994 ein Bericht über die Überwachung der Altablagerung "Deponie Diedrichshäger Moor" in Auftrag gegeben und im gleichen Jahr vorgelegt. Die Bearbeitung der beiden Berichte erfolgte durch die Filiale Schwerin der GFE GmbH, 19061 Schwerin, Schleifmühlenweg 6. 3.11.1 Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen (gekürzt zusammengefaßt) Die "Deponie Diedrichshäger Moor" ist generell als Kontaminationsquelle zu bewerten. Die Emission von Schadstoffen scheint im größten Teil der Deponie erst am Anfang zu stehen (beginnende Methan-Faulung im südlichen Deponieteil). Die Mobilisation der einzelnen Komponenten scheint in Abhängigkeit von den Sickerwasserzuströmen zu erfolgen: geringer Sickerwasseranfall - geringe Schwermetallgehalte, hohe Anionenwerte, extrem hohe AOX-Werte - halogenierte Kohlenwasserstoffe; extreme Chlorphenolwerte; höherer Sickerwasseranfall - erhöhte Schwermetalle, hohe Anionenwerte, hohe AOX-Werte, extreme Chlorphenolwerte, hohe PAK-Werte). Die von der Deponie abgehenden kontaminierten Wässer (Sicker- und Deponiewässer) können über den ungedeckten oberflächennahen Grundwasserleiter verfrachtet werden. Gleichfalls ist ein Schadstofftransport über ein Grabensystem, das über den Laak-Kanal zur Warnow hin entwässert, denkbar und möglich. Das Bebauungsplangebiet ist hierdurch nicht direkt betroffen. Die im Zentralteil der Deponie entstehenden Ausgasungen bewirken eine Wachstumshemmung der dort wachsenden Pflanzen. Es wurden steigende Methangehalte nachgewiesen. Die entstehenden Gasgemische sind teilweise explosionsfähig und bedürfen einer besonderen Kontrolle. 3.11.2 Fazit Die im Grund- und Oberflächenwasser des Deponieumfeldes nachgewiesenen organischen und anorganischen Stoffe erreichen generell Konzentrationen zwischen B- und C-Wert der "Hollandliste". Sie liegen teilweise erheblich über dem C-Wert dieser Liste, so daß Sicherungs- und Sanierungsbedarf besteht. Eine Totalsanierung durch Umlagerung wäre allerdings zu aufwendig und zu kostspielig. Menschliche Gesundheit und Sachgüter sind mittelbar durch Deponiegase und im Wasser und Boden enthaltene Stoffe gefährdet (Kuramt, Kleingartenanlage "Am Meer des Friedens", Kleingarten und Tierhaltung auf dem Deponiegelände). Eine akute Gefährdung für Leben und Gesundheit in Bezug auf die Gartenkolonie östlich des Deponiegeländes und das Kuramt Warnemünde geht nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand von der Deponie jedoch nicht aus.
Bebauungsplan Rostock Nr. 01. SO. 88 Sondergebiet Sport- und Freizeitzentrum Warnemünde Parkstraße Seite 13 3.11.3 Empfehlungen der Gutachter (gekürzt zusammengefaßt) Die Nutzung der Deponiefläche als Gewerbegebiet ist nicht empfehlenswert. Die sofortige Umsiedlung des Kuramtes ist erforderlich. Die Verlegung aller anderen Nutzungen auf der Deponie wird ebenfalls empfohlen. Ausgenommen davon ist der Garagenkomplex. Sein Abriß wird nicht für erforderlich gehalten. Sinnvoll erscheint den Gutachtern die Einkapselung bzw. die allseitige Abdeckung von Oberfläche und Flanken des Deponiekörpers. Die Einschränkung der Versickerung von Niederschlagwasser kann den Schadstoffaustrag aus dem Deponiekörper minimieren. Der Ausbau eines Parkplatzes auf der Deponie wird als möglich und sinnvoll eingeschätzt. Die weitere Kontrolle der Deponie durch Meßstellen ist erforderlich. 3.11.4 Weitere Untersuchungen Im Rahmen eines Fördermittelprojektes des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde durch die "Baugrund Stralsund GmbH" eine aktuelle Gefahrenbeurteilung für die derzeitige Bebauung und Nutzung auf Grundlage der vorhandenen Ergebnisse sowie einer zusätzlichen Untersuchung erstellt. Weiterhin wurden bereits bestehende als auch zukünftige Nutzungskonflikte aufgezeigt und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Auf der Grundlage abgestimmter Sanierungsziele und der geplanten Nutzung sollte ein optimiertes Sicherungs-/ Sanierungskonzept für die Altablagerung fertiggestellt werden. 3.12 Lagebedingungen Das Planungsgebiet ist aufgrund der nachfolgend aufgeführten Lagequalitäten für die vorgesehenen Nutzungen des Sport- und Freizeitbereiches besonders gut geeignet: a) Erschließung durch ÖPNV (Busverbindung) vorhanden. b) Ausreichende Parkplatzangebote vorhanden. c) Attrakivitätsförderung aufgrund der Strandnähe und des gastronomischen Angebotes im Hafen und im Zentrum von Warnemünde. d) Imagesteigerung durch die touristische Bedeutung Warnemündes. e) Gute Erreichbarkeit für die südlich gelegenen großen Stadtteile mit dem Fahrrad, dem Pkw oder dem Bus. f) Stärkung des Standortes durch vorhandene Fußballplätze und Leichtathletikanlage. g) Keine besondere Beeinträchtigung bzw. keine zusätzlich wesentliche Beeinträchtigung vorhandener sensibler Bereiche und Nutzungen.
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