Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
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1. „Fähigkeit zur präzisen Bewegungsregulation, wobei die Bewegungen genau, geführt<br />
und zyklisch sind. Ein Beispiel währen Ausdauersportarten, wie zum Beispiel<br />
Marathonlauf, Rudern, Schwimmen u. a.<br />
2. Fähigkeit zur Koordination unter Zeitdruck, wobei die Bewegungen schnell und<br />
genau sind. Hierzu zählen Schnellkraftdisziplinen.<br />
3. Fähigkeit zur motorischen Anpassung und Umstellung, mit schnellen, genauen<br />
und variablen Bewegungen, wozu Kampfsport und Sportspiele gezählt werden.“<br />
Aus den Erklärungen zu den koordinativen Fähigkeiten wird deutlich, dass die acht<br />
benannten Merkmale der Bewegung im Shotokan-<strong>Karate</strong> teilweise ihnen zugeordnet<br />
werden können. Die Bewegungskoordination bezieht sich auf die Koordination aller<br />
Bewegungen innerhalb einer Anforderungssituation. Das sind alle Körperbewegungen<br />
die ausgeführt werden, um eine motorische Handlung zu vollziehen, mit dem Ziel<br />
die Anforderungssituation zu lösen. Wird z. B. ein <strong>Karate</strong>ka angegriffen zählen bei<br />
dem Angreifer alle Bewegungen zur Anforderungssituation, die zum Angriff gehören,<br />
beim Verteidiger alle Bewegungen die dazu dienen den Angriff abzuwehren und<br />
selbst anzugreifen. Dabei können die Positionen von Angreifer und Verteidiger<br />
wechseln. Der Bewegungsrhythmus ist mit der oben aufgeführten Definition der<br />
Rhythmusfähigkeit erklärt.<br />
Durch die Fähigkeit zur Bewegungskopplung wird dem <strong>Karate</strong>ka ermöglicht in und<br />
aus vielen verschiedenen Richtungen Kampfhandlungen mit unterschiedlichen Techniken<br />
zu vollziehen. Er ist in der Lage in verschiedenen Situationen verschiedene<br />
Techniken variabel einzusetzen, zu verbinden bzw. zu koppeln.<br />
Die Ausprägung des Bewegungsflusses der Bewegung des <strong>Karate</strong>kas ist ein Merkmal<br />
für den Fortschritt und die Qualität im Lernprozess der Techniken. Ein guter Bewegungsfluss<br />
ist besonders bei der Kombination verschiedener Techniken, bei der<br />
Ausführung einer Kata und der Ausführung von Abwehr- und Kontertechniken im<br />
Kampf wichtig. Je besser es einem <strong>Karate</strong>ka gelingt die Techniken in einen Fluss zu<br />
bringen, je höher ist der Grad der Körper- und Technikbeherrschung. Der Bewegungsfluss<br />
innerhalb einer Technik ist dabei die Basis einer sauberen Grundtechnik.<br />
Erst wenn eine Grundtechnik bei der Technikschulung fließend ausgeführt werden<br />
kann, kann sie im Kampf eingesetzt werden. Doch bevor sie im freien Kämpfen benutzt<br />
werden kann, muss sie in abgesprochenen Kampfübungen verfeinert werden.<br />
Nach methodischen Prinzipien, genauer gesagt der Teil-Lern-Methode, wird eine<br />
Technik in Einzelelemente zerlegt und teilweise erlernt. Danach wird die Technik zusammengesetzt<br />
und fließend, an einem Stück geübt. Der Grad des Bewegungsflusses<br />
charakterisiert die Qualität der Ausführung der Techniken. Gleichzeitig ist ein guter<br />
Bewegungsfluss Voraussetzung im <strong>Karate</strong> die erlernten Techniken im Kampf und<br />
in einer möglichen Selbstverteidigungsposition anwenden zu können. Kampf bezieht<br />
sich hierbei auf Übungs- und Freikämpfe im Training und Wettkampf. Die Selbstverteidigungssituation<br />
bezieht sich auf eine mögliche reale Kampfsituation außerhalb<br />
des Sports, wobei es nötig wird die erlernten Kampftechniken zwecks Selbstverteidigung<br />
zur Anwendung zu bringen.<br />
Bewegungspräzision ist im <strong>Karate</strong> besonders wichtig. Die Techniken müssen so präzise<br />
wie möglich ausgeführt werden, um die eigene Gesundheit aufrecht zu erhalten.<br />
Werden zum Beispiel Fußtritte ausgeführt, muss auf die Streckung im Kniegelenk<br />
geachtet werden. Wird das Knie dabei durchgestreckt und erfolgt die Muskelkontraktion<br />
der Beine zu spät, wird das Kniegelenk überstreckt. Geschieht das häufig nimmt<br />
das Kniegelenk Schaden. Das macht die Bewegungspräzision für den Gesunderhalt<br />
des Körpers besonders wichtig. Im Kampf müssen die Techniken vor dem Ziel gestoppt<br />
werden. Dazu müssen Distanz und Timing stimmen. Nur mit einer präzisen<br />
Bewegung ist es möglich die Techniken zu kontrollieren. Gleichzeitig ist die präzise<br />
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