Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
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4.3.1) Trainingsziele<br />
In allen Traineraussagen werden Trainingsziele definiert. Diese sind zwischen den<br />
Verbänden stark divergent. Während das Trainingsziel der Lehrer des DKV grundsätzlich<br />
der Wettkampf und somit das sportliche Leistungsstreben ist, ist das Trainingsziel<br />
der Instruktoren des SRD individuell definiert und versucht die Breite der<br />
verschiedenen Motive der Übenden abzudecken. Dabei sind die Zwischenziele stets<br />
Gürtelprüfungen und den Zusammenhalt der Gruppe zu festigen.<br />
Hierbei wird ein wesentlicher Unterschied innerhalb des Trainings und somit in der<br />
Entwicklung des Shotokan-<strong>Karate</strong> deutlich.<br />
Im sportlich betriebenen <strong>Karate</strong>, wie es im DKV gelehrt wird, ist der Wettkampf das<br />
Ziel der Ausbildung. Im klassischen, traditionellen <strong>Karate</strong>-Do, wie es im SRD betrieben<br />
wird, stellt der Wettkampf nur ein Mittel zum Erlernen des <strong>Karate</strong> dar.<br />
In den Aussagen der Trainer des DKV wird deutlich herausgestellt, dass das Gewinnen<br />
von Wettkämpfen, auf nationaler und internationaler Ebene, den Sinn und das<br />
Ziel des Trainings darstellt. In den Aussagen der Instruktoren des SRD wird deutlich,<br />
dass Wettkämpfe dazu dienen seine erworbenen Fähigkeiten unter bestimmten Regeln<br />
anzuwenden, um annähernde Perfektion der Technik zu entwickeln. Sie dienen<br />
der Überwindung des Egos und nicht dem Gewinnen von Pokalen. Hierbei differenzieren<br />
sich zwei verschiedene Ansichten heraus. Die Charakterwerte, besonders in<br />
der Überwindung des Egos und dem Ablegen des Gewinnstrebens und der Ruhmsuche,<br />
erhalten verschiedene Bedeutung. Das Ego steht im sportlich betriebenen <strong>Karate</strong><br />
an einer äußerst hohen Position, während es im klassisch betriebenen <strong>Karate</strong>-Do<br />
überwunden werden soll. Den Gegensatz bilden einerseits das Gewinnen von Medaillen<br />
als Spiegel des Charakters und andererseits das Ablegen des Gewinnstrebens,<br />
um den menschlichen Charakter zu vervollkommnen.<br />
In folgender Tabelle werden die Ziele zusammengefasst:<br />
Sportlich betriebenes <strong>Karate</strong> Klassisch betriebenes <strong>Karate</strong><br />
allgemeine Ziele<br />
� Wettkampf<br />
� Leistungsstreben<br />
� Sportliche Ziele<br />
Herausbildung<br />
kampfsportler<br />
leistungsstarker Wett-<br />
Auswahl spezifischer Kaderathleten, die<br />
für den internationalen Wettkampf weiterentwickelt<br />
werden<br />
Herausbildung<br />
techniken<br />
spezieller Wettkampf-<br />
Entwicklung wettkampfspezifischer Kompetenz,<br />
jedoch ohne Techniken zu trainieren,<br />
die nicht wettkampftauglich sind<br />
76<br />
allgemeine Ziele<br />
� Gruppenzusammenhalt<br />
� Charakterbildung<br />
� Soziale Ziele<br />
Aus den Trainingszielen werden verschiedene Pläne abgeleitet:<br />
Herausbildung kompetenter <strong>Karate</strong>meister<br />
und –Lehrer<br />
Beachtung gesundheitlicher und motivationaler<br />
Zustände der Übenden und dessen<br />
Weiterentwicklung<br />
Herausbildung einer Kompetenz, um<br />
auch im Alltag leicht voranzukommen,<br />
durch breites Training<br />
Entwicklung von Kompetenz im klassischen<br />
<strong>Karate</strong>, ohne Verlust der geschichtlichen<br />
Wurzeln mit dem Training<br />
aller klassischen Technik