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Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow

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legende Voraussetzungen schafft. Dabei konzentriert sich der Übende auf die Technik,<br />

er verdrängt Unnötiges und ist ganz bewusst bei der Übung. Die Konzentration<br />

wird auf das Wesentliche gerichtet. Das weitergehende Verständnis ist die Auseinandersetzung<br />

mit der Technik in den Bereichen Stellungen, Hüfteinsatz, Balance,<br />

Anspannung, Entspannung, Atmung, Konzentration u. a. Es ist eine Art der Geistesschulung,<br />

wie es im Shotokan-<strong>Karate</strong> genannt wird (vgl. H. Handel 1998). Hierbei<br />

wird der Blick auf das Innere gelenkt, wobei der eigenen Körper erfahrbar, erfühlbar<br />

und erlebbar wird. Das eigene Innere soll erkannt und negative Einflüsse abgestellt<br />

werden. Der Geistesschulung folgt die „Seelenschulung“, als esoterischer Aspekt des<br />

Kihon-Trainings (vgl. H. Handel 1998, S.204). „Seelenschulung“ bedeutet das Endziel<br />

der Technik, das „Nicht-Denken“ zu erreichen. Die Technik wird transzendiert<br />

und der <strong>Karate</strong>ka lernt in sich hineinzuhören.<br />

Eine hohe Form des Kihon-Trainings ist das Üben von Kombinationen. Hier werden<br />

verschiedene Techniken variabel kombiniert, um die erworbenen Fähigkeiten zu<br />

verbessern. Kombinationen werden mit einem bestimmten Rhythmus ausgeführt. Je<br />

nachdem, in welcher Reihenfolge die Techniken liegen, müssen sie schneller oder<br />

langsamer, mit spezifischen Anwendungsmustern im Kampf, ausgeführt werden. Außerdem<br />

können die Kombinationen in verschiedene Richtungen geübt werden. Dabei<br />

erhöht sich die Schwierigkeit der Ausführung der Techniken. Dadurch werden hohe<br />

koordinative Anforderungen an den <strong>Karate</strong>ka gestellt. Das Üben von Grundtechniken,<br />

sowohl in einzelner Form als auch in Kombinationen, stellt eine wichtige Säule<br />

im Shotokan-<strong>Karate</strong>-Training dar.<br />

Es kann weiterhin das Bewegungstempo genannt werden, das als Schnelligkeit von<br />

Teil-/ Bewegungen in ihrer zeitlichen Ausführung, Geschwindigkeit und Beschleunigung<br />

gekennzeichnet ist.<br />

Was bei diesen Ausführungen deutlich zum Ausdruck kam, ist nicht nur die hohe Anforderung<br />

an die koordinativen, sondern ebenfalls die hohen Anforderungen an die<br />

konditionellen Fähigkeiten.<br />

3.4) Konditionelle Fähigkeiten<br />

Der Deutsche <strong>Karate</strong> Verband e.V. (DKV) ist ein Verband guter Trainer und vieler<br />

Sportwissenschaftler. Sie haben ein karatespezifisches konditionelles Anforderungsprofil<br />

erstellt, wobei die Definitionen bestimmter Begriffe an Martin angelehnt werden.<br />

Das Anforderungsprofil wird auszugsweise aus der „Rahmentrainingskonzeption für<br />

Kinder und Jugendliche im Leistungssport“ des DKV übernommen. Die Konzeption<br />

wurde vom Sportpädagogen und Träger des 5. Dan im Shotokan-<strong>Karate</strong> Rudolf Eichert<br />

(2003) erstellt. Die Rahmentrainingskonzeption ist ein Mehrjahresplan (Perspektivplan),<br />

der Jahrespläne und Wochenpläne enthält, die zur Steuerung und Regelung<br />

des Trainings dienen. Es ist ein „idealtypisches Theoriemodell, in dem Eckdaten<br />

der Inhalte und Belastungsanforderungen und deren zeitliche Anordnung global<br />

festgeschrieben sind“ (vgl. R. Eichert 2003, S.3). Kondition ist, allgemein bezeichnet,<br />

eine leistungsbestimmende Komponente und somit eine Leistungsvoraussetzung. In<br />

Anlehnung an H. Ilg (Lehrmaterialien 2000) bezieht sich Kondition auf die physiologischen<br />

Energieaspekte für die spezifischen konditionellen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer,<br />

Schnelligkeit und Beweglichkeit. Sie sind Ausdruck und Ergebnis der aktiven Energieübertragung<br />

im Herz-Kreislauf- und Stoffwechselsystem (Ausdauer) und in der<br />

Skelettmuskulatur (Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit). Martin (1995) definiert die<br />

„Kondition als eine Komponente des Leistungszustandes, die primär auf das Zusammenwirken<br />

energetischer Prozesse des Organismus und der Muskulatur basiert“<br />

(vgl. Eichert 2003). Man unterscheidet heute vier Hauptformen der konditionellen Fä-<br />

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