Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ungsveränderungen erzeugt. Das beschreibt J. Waterstradt als seine eigene Systematik.<br />
Korrekturen erfolgen über Beobachtungen im Spiegel und durch Videoanalysen.<br />
Die durchschnittliche Trainingseinheit Kata für die Leistungsgruppe beträgt 1,5<br />
Stunden. Davon sind ca. 20 Minuten Erwärmung, mit kleinen Spielen, ausführlicher<br />
Dehnung und Partnerübungen. Der Erwärmung folgen Kata-Abschnitte in Grundtechnikform,<br />
die je nach Trainingsplan segmentiert und aus der zu übenden Kata herausgenommen<br />
sind. Danach werden die Segmente zusammengesetzt und die komplette<br />
Kata geübt. Weiterhin setzt er das Üben ähnliche Katas an, um die speziellen<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten variabel zu trainieren. „In den letzten 10 Minuten werden<br />
Konditionierungsübungen ausgeführt, wie Liegestütze, Klappmesser, u.a., um alle<br />
auszupowern, damit sie geschafft aus dem Training gehen“, wie es J. Waterstradt<br />
formulierte. Es wird auch Bunkai trainiert, als Transformierung der standardisierten<br />
Kata in Selbstverteidigungsform. Bunkai ist im Wettkampfbereich eine neue Komponente<br />
und stellt damit einen neuen Pflichtteil im Training dar. Hierbei gibt es Freiheiten<br />
für die <strong>Karate</strong>schüler, denn jeder <strong>Karate</strong>ka kann sein eigenes Bunkai entwickeln.<br />
Dabei achtet J. Waterstradt darauf, dass der ursprüngliche Gedanke des <strong>Karate</strong>: „mit<br />
einem Schlag töten“, erkennbar ist und damit die Selbstverteidigungsinhalte der Kata<br />
herausgestellt werden.<br />
Eine Kategorie im Wettkampfbereich Kata ist die Mannschaftskata. Es laufen drei<br />
<strong>Karate</strong>kas synchron eine ausgewählte Kata. Die Synchronität wird durch anzählen<br />
der Techniken erzielt und durch Beobachtungen im Spiegel, während der Ausführung<br />
der Kata, verbessert. Er setzt auch ab und zu Musik ein, um einen speziellen Rhythmus<br />
zu trainieren.<br />
Kumite-Training grenzt sich vom Selbstverteidigungstraining ab, denn auf der Strasse<br />
gibt es keine standardisierten Bedingungen wie im <strong>Karate</strong>-Kumite. Das Wettkampfkumite<br />
wird ebenfalls gesondert trainiert. Wenn in einer Trainingseinheit Kumite<br />
das Hauptthema ist, wird in den letzten 10 Minuten Freikampf geübt, sonst baut<br />
sich das Training wie Kata-Training auf. Allgemein werden im Training Medizinbälle,<br />
der Sandsack, Gummibänder, der Gürtel und Pratzen eingesetzt, jedoch hauptsächlich<br />
mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, um Reaktion, Schnelligkeit und Kraft<br />
auszubilden.<br />
J. Waterstradt arbeitet mit Sollwertvorgaben. Diese bezieht er auf die Ausführung der<br />
Techniken in den Katas und ihrer Rhythmen. Diese werden durch Anzählen der<br />
Techniken und Spiegelbeobachtungen und Videoanalysen realisiert und mit dem Istwert<br />
in Verbindung gebracht. Das Technikleitbild vermittelt er dabei durch Vorzeigen<br />
und Zerlegen der Technik in Einzel- und Zwischenschritte. Korrekturen nimmt er<br />
durch Erklären vor.<br />
Wenn Gürtelprüfungen der <strong>Karate</strong>kas anstehen wird der Rahmentrainingsplan komplett<br />
verlassen. Das Wettkampftraining, also der Trainingsplan mit spezifischer Ausrichtung<br />
auf Wettkämpfe, wird dazu unterbrochen und vollkommen umgestellt. Das<br />
Trainingsprogramm wird nach den spezifischen Inhalten der Prüfungsordnung ausgerichtet.<br />
Nach der Prüfung wird wieder das wettkampfspezifische Training aufgenommen.<br />
Abhärtungsübungen werden zur Konditionierung der <strong>Karate</strong>kas eingesetzt. Dabei<br />
handelt es sich um Übungen wie Schläge mit der Faust auf den Bauch des Partners,<br />
Liegestütze auf der Faust, Stöcke über verschiedene Knochen rollen, hartes Arbeiten<br />
am Mann, durch z. B. Fallenlassen von Medizinbällen auf die Bauchmuskeln und<br />
Sandsackübungen. Es werden eher weniger Schläge am Makiwara geübt, wenn überhaupt.<br />
Über die Geschichte des <strong>Karate</strong> wusste J. Waterstradt, dass <strong>Karate</strong> übersetzt leere<br />
Hand bedeutet, aus Okinawa kommt und von Funakoshi Gichin verbreitet wurde.<br />
66