Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow
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Die Aussagen zur Geschichte des <strong>Karate</strong> umfassten die Entwicklung auf Okinawa<br />
und die darauffolgende Verbreitung. Die letztendliche Kernaussage zur geschichtlichen<br />
Entwicklung war, dass <strong>Karate</strong> zu kommerziell wird und die japanischen Trainer<br />
für einen Lehrgang sehr viel Geld nehmen.<br />
Die Philosophie des Shotokan-<strong>Karate</strong> beschreibt D. Wedel als die Entwicklung von<br />
der Selbstverteidigung zu einer Weg-Kunst, bei der die Auseinandersetzung mit bewaffneten<br />
Gegnern nicht mehr gegeben ist. Dadurch ändert sich das Sinnbild des<br />
Shotokan-<strong>Karate</strong>. Traditionen gibt es viele, wie zum Beispiel die Begrüßung, das<br />
Verbeugen, das Hinsetzen, der <strong>Karate</strong>-gi, die Gürtel und das Gürtelbinden und der<br />
Respekt. Respekt muss am Anfang erzwungen werden, denn dadurch entsteht das<br />
hierarchische System im Shotokan-<strong>Karate</strong>. Dabei ist es wichtig selbst jedem, auch<br />
dem schlechtesten Anfänger selbst Respekt zu zollen. Untereinander muss Respekt<br />
herrschen, besonders unter den Schwarzgurten, da sie Vorbildfunktionen haben. Es<br />
muss immer einen Abstand zwischen Lehrer und Schüler geben, um den Respekt<br />
aufrecht zu erhalten. Das wird zum Beispiel dadurch symbolisiert, dass die Anfänger<br />
beim Antreten hinten stehen.<br />
<strong>Karate</strong> hat D. Wedel persönlich körperliche Leistungsfähigkeit, Selbstvertrauen, bessere<br />
Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen gegeben.<br />
Das Shotokan-<strong>Karate</strong> unterliegt jedoch starken Änderungstendenzen. Einerseits führen<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie zum Beispiel aus der Biomechanik und<br />
Sportmotorik zu Neuerungen, besonders im gesundheitsorientierten Bereich. Andererseits<br />
entwickelt sich das <strong>Karate</strong> in der sportlichen, wettkampforientierten Richtung<br />
weiter. Diese Entwicklung lehnt er ab, da die Versportlichung, besonders im Leistungsbereich<br />
große gesundheitliche Risiken birgt. Außerdem ist die Trainerausbildung<br />
wenig karate-spezifisch und nur auf das Wettkampftraining, ohne oder nur mit<br />
wenigen Inhalte/n des klassischen <strong>Karate</strong> gerichtet. Das Wettkampfkarate ist in der<br />
Ausbildung schneller geworden, aber qualitativ viel schlechter.<br />
Der Kern seines Trainings ist die Erziehung von Kindern zur Gesundheit und die<br />
Entwicklung eines starken Körpers mit starkem Geist. Der Charakter soll sich zum<br />
friedvollen Geist entwickeln, wobei <strong>Karate</strong> als Lebenssinn entdeckt wird. Letztendlich<br />
soll der Schüler zum Lehrer werden.<br />
Das sind die zusammengefassten Aussagen von Dirk Wedel.<br />
4.2.4) Gedächtnisprotokoll Arnfried Krause<br />
Arnfried Krause ist Instruktor des SRD und Träger des 3. Dan. Er<br />
war immer unsportlich und ging als Kind, auf Grund einer Gelenkkrankheit,<br />
an Krücken. 1992 kam er zum <strong>Karate</strong> und hatte hier die<br />
ersten sportlichen Betätigungen. Seine Motivation waren Filme,<br />
die Mystik ostasiatischer Kampfkünste und das Neue. Außerdem<br />
wollte er gesund werden. Als sein Meister starb wurde er Trainer<br />
im <strong>Karate</strong>-Do Demmin e.V. Er nahm an der Trainer-C-Ausbildung<br />
des DKV teil, wechselte später zum SRD und absolvierte dort die<br />
Instruktorausbildung. Vor einigen Jahren lernte er Meister Sàfàr<br />
aus Ungarn kennen, der ein dreijähriges Vollzeittraining zum Instruktor in den USA<br />
absolviert hatte, unter Meister Okazaki aus Japan. Meister Sàfàr ist träger des 8. Dan<br />
im Shotokan-<strong>Karate</strong> und weist 45 Jahre Kampfkunsterfahrung auf. Sensei (Meister)<br />
Sàfàr hat bei den wissenschaftlichen Studien zum <strong>Karate</strong> der Universität von Long<br />
Island mitgewirkt. Das Instruktorprogramm absolvierte A. Krause unter Sensei Sàfàr,<br />
die ein Ergebnis der Studien der Universität von Long Island ist und die Ausbildung<br />
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