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Geschäftsbericht 2003_2004_31_07.qxd - Bundesverband der ...

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NATIONAL<br />

Umwelt- und Klimaschutz in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

Binnenschifffahrt kann noch mehr CO2 sparen<br />

Im Berichtszeitraum widmeten sich zahlreiche Veranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Den Auftakt bildete ein Workshop<br />

<strong>der</strong> Zentralkommission für die Rheinschifffahrt am 12. April<br />

2011, <strong>der</strong> Verfahren zur Bestimmung <strong>der</strong> CO2-Emissionen <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt aufzeigte, strömungs- und antriebstechnische<br />

sowie betriebliche Maßnahmen zur Reduzierung <strong>der</strong><br />

Emissionen untersuchte. Der Workshop leistete eine erste<br />

Bestandsaufnahme, ohne die immer dringlicher werdenden<br />

Fragen nach konkret sinnvollen Maßnahmen zur Einsparung<br />

des mittel- und langfristig teurer werdenden Dieselkraftstoffs<br />

beantworten zu können. Auch die Ansätze zur Berechnung<br />

eines so genannten Carbon Footprint in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

konnten zunächst nur inventarisiert, aber noch<br />

nicht operabel gemacht werden. Gestützt auf einen Beschluss<br />

des Herbstplenums 2011 führte die ZKR eine Gewerbeanhörung<br />

über Möglichkeiten zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

und <strong>der</strong> Treibhausgasemissionen in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

durch, in <strong>der</strong>en Verlauf mehrere bauliche und<br />

betriebliche Einsparmöglichkeiten zwischen 15 und 20 % bei<br />

einzelnen Maßnahmen wie energieeffizientem Fahren o<strong>der</strong><br />

verstärktem Einsatz von Telematik besprochen wurden.<br />

Auch die erstmalige Zulassung von verflüssigtem Erdgas<br />

(LNG) als Kraftstoff in Binnenschiffen, die Anfang 2012 erfolgte,<br />

ist ein Meilenstein für weniger Emissionen<br />

Noch immer kein Vorschlag<br />

<strong>der</strong> Kommission zu Abgasgrenzwerten<br />

Während die Binnenschifffahrt im Vergleich zu den Verkehrsträgern<br />

Straße und Schiene geringere CO2-Emissionen<br />

Quelle: ZKR Stand: 2011<br />

verursacht, kann und wird sie bei an<strong>der</strong>en Schadstoffen wie<br />

Rußpartikeln o<strong>der</strong> Stickoxiden noch besser werden. Neben<br />

bereist wirksamen Maßnahmen wie <strong>der</strong> Absenkung des maximal<br />

zulässigen Schwefelgehalts im Kraftstoff <strong>der</strong> Binnenschiffe<br />

von zuletzt 1.000 auf jetzt 10 ppm (Milligramm pro Kilogramm)<br />

seit Januar 2011 und einem seit 2012 greifenden<br />

Verbot, vor Erlass <strong>der</strong> Abgasvorschriften gebaute Maschinen<br />

als Austauschmotoren einzubauen, muss die Kommission<br />

noch immer einen Vorschlag zur Fortschreibung <strong>der</strong> jüngsten<br />

internationalen Abgasgrenzwerte von 2007 vorlegen. Einen<br />

entsprechenden Vorschlag erwartet <strong>der</strong> BDB im Sommer<br />

2012. Um den Beson<strong>der</strong>heiten des kleinen Marktes <strong>der</strong> Antriebe<br />

für Binnenschiffe gerecht zu werden, empfiehlt sich eine<br />

Orientierung <strong>der</strong> Grenzwerte an den US-amerikanischen Vorgaben<br />

damit die Hersteller möglichst für beide Seiten des Atlantiks<br />

dieselbe Entwicklungstechnik nutzen können.<br />

Emissionen <strong>der</strong> bestehenden Flotte geraten in den Fokus<br />

Neben den öffentlichen internationalen Arbeiten haben einzelne<br />

Fachressorts Deutschlands und die Nie<strong>der</strong>lande am<br />

16. November 2011 eine Diskussion über Instrumente zur Absenkung<br />

<strong>der</strong> Emissionen bestehen<strong>der</strong> Fahrzeuge mit einer<br />

Anhörung begonnen. Instrumente wie Katalysatoren, Partikelfilter,<br />

Kraftstoffemulsionen, neue Kraftstoffe wie verflüssigtes<br />

Erdgas (LNG), Dieselelektrik und Abgasrückführung<br />

wurden eine technischen Bewertung unterzogen, die natürlich<br />

auch noch mit einer wirtschaftlichen Bewertung und einer<br />

Kosten-Nutzen-Betrachtung verbunden werden müsste.<br />

Aber auch ökonomische Instrumente wie emissionsabhängige<br />

Hafenabgaben, die Einbeziehung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt in<br />

Umweltzonen und Steuermodelle wurden in einer Kurzstudie<br />

vorgestellt. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Diskussion<br />

müssen noch veröffentlicht werden.<br />

Aktionismus ist sicher nicht geboten – zumal<br />

verlässliche Methoden zur Messung<br />

<strong>der</strong> Emissionen von Schiffsmotoren aus<br />

Sicht des BDB am Anfang einer sachlichen<br />

Diskussion über Schadstoffausstoß von<br />

Binnenschiffen stehen müssten. Natürlich<br />

ist dann auch <strong>der</strong> Umgang mit bestehenden<br />

Motoren bei an<strong>der</strong>en Verkehrsträgern<br />

zu betrachten und abzuwägen, ab wann<br />

<strong>der</strong> Ersatz eines noch funktionstüchtigen<br />

Motors einen deutlich höheren Aufwand<br />

für die Anschaffung eines neuen Motors,<br />

<strong>der</strong> auch noch mehr Kraftstoff verbraucht,<br />

rechtfertigt.<br />

32<br />

Geschäftsbericht des BDB 2011/2012

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