Geschäftsbericht 2003_2004_31_07.qxd - Bundesverband der ...
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SITUATION<br />
Rückläufig entwickelte sich hingegen in 2011 <strong>der</strong> Güterverkehr<br />
in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Die Beför<strong>der</strong>ungsmenge<br />
nahm um 3,3 % auf 222 Mio. Tonnen ab. Bei <strong>der</strong> Verkehrsleistung,<br />
die 2011 bei 55,0 Mrd. Tonnenkilometer lag, betrug<br />
<strong>der</strong> Rückgang sogar 11,7 %. Die Binnenschifffahrt wurde dabei<br />
im Jahr 2011 durch verschiedene Einflüsse stark behin<strong>der</strong>t.<br />
Zu erwähnen sind vor allen Dingen die Havarie eines<br />
Tankschiffes im Januar 2011 an <strong>der</strong> Loreley und die damit<br />
verbundene wochenlange Sperrung des Rheins sowie<br />
mehrfache extreme Niedrigwasserperioden, insbeson<strong>der</strong>e<br />
und ungewöhnlicherweise im Spätherbst des letzten Jahres.<br />
Betrachtet man das Beför<strong>der</strong>ungsaufkommen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />
auf bundesdeutschen Wasserstraßen im<br />
Jahr 2011 nach Verkehrsbeziehungen zeigt sich, dass lediglich<br />
<strong>der</strong> Verkehr innerhalb Deutschlands mit einem Wachstum<br />
von +3,2 % auf 54,7 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahr<br />
zugenommen hat. Der Empfang aus dem Ausland,<br />
mengenmäßig mit einem Anteil von knapp 46 % am gesamten<br />
Transportvolumen weiterhin <strong>der</strong> mit Abstand bedeutsamste<br />
Bereich, hatte einen Rückgang von 1,8 % auf<br />
101,6 Mio. Tonnen zu verzeichnen.<br />
Transportaufkommen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />
nach Güterbereichen (in Mio. Tonnen)<br />
2010 2011 10-11<br />
Landwirtsch. u. verw. Erzeugnisse 16,0 14,9 - 6,9 %<br />
Kohle, rohes Erdöl, Erdgas 34,3 33,5 - 2,3 %<br />
Erze, Steine u. Erden u.ä. 60,1 59,1 - 1,7 %<br />
Konsumgüter, Holzwaren 15,0 12,1 -19,3 %<br />
Kokerei- u. Mineralölerzeugnisse 35,9 35,8 - 0,3 %<br />
Chemische- u. Mineralerzeugnisse 25,9 25,7 - 0,8 %<br />
Metalle u. Metallerzeugnisse 11,7 11,9 + 1,7 %<br />
Maschinen u. Ausrüstungen 1,7 1,9 +11,8 %<br />
Sekundärrohstoffe, Abfälle 13,4 11,8 -11,9 %<br />
Sonstige Produkte 15,6 15,3 - 1,9 %<br />
Alle Güterabteilungen 229,6 222,0 - 3,3 %<br />
Container (in 1.000 TEU) 2.186 2.189 + 0,1 %<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt (für 2011 vorläufige Werte)<br />
Den stärksten Rückgang mit einem Minus von 16,6 % hatte<br />
<strong>der</strong> Durchgangsverkehr zu verzeichnen, <strong>der</strong> mit 18,7 Mio.<br />
Tonnen allerdings nur einen Anteil von rd. 8,4 % am gesamten<br />
Transportvolumen hat.<br />
Die Verkehrsleistung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt – das rechnerische<br />
Produkt aus insgesamt transportierter Gütermenge<br />
und durchschnittlicher Transportentfernung auf deutschen<br />
Wasserstraßen – ist 2011 mit einem Rückgang von 11,7 %<br />
noch weitaus stärker gesunken als die Beför<strong>der</strong>ungsmenge.<br />
Dies ist durchaus nachvollziehbar, da das Güteraufkommen<br />
in den Relationen wie „Versand ins Ausland“ und „Durchgangsverkehr“<br />
mit langen Transportwegen überproportional<br />
stark gesunken ist. Der Anteil des Güteraufkommens,<br />
das mit Schiffen unter deutscher Flagge transportiert wird,<br />
ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen, wobei<br />
er sich im letzten Jahr mit <strong>31</strong>,3 % gegenüber <strong>31</strong>,1 % im Jahr<br />
2010 leicht verbessert hat.<br />
Nach <strong>der</strong> außerordentlich günstigen Entwicklung in 2010<br />
nach dem Krisenjahr 2009 hat die Binnenschifffahrt im Jahr<br />
2011 im Gegensatz zum Straßengüter- und Eisenbahnverkehr<br />
wie<strong>der</strong> Transportverluste hinnehmen müssen, die einerseits<br />
– wie weiter oben bereits erwähnt – witterungsbedingt<br />
waren, an<strong>der</strong>erseits aber auch mit dem Abkühlen <strong>der</strong><br />
Konjunktur in für den Binnenschiffsverkehr wichtigen Branchen<br />
wie z.B. <strong>der</strong> Stahlindustrie zu tun hatten.<br />
Insgesamt ist – unter bestimmten Voraussetzungen – die<br />
zukünftige Entwicklung des Binnenschiffsverkehrs weiterhin<br />
als relativ gut zu bezeichnen. Dabei werden in den verschiedenen<br />
langfristigen Verkehrsprognosen die Wachstumsaussichten<br />
<strong>der</strong> Binnenschifffahrt allerdings unverän<strong>der</strong>t<br />
weniger dynamisch eingeschätzt als die Perspektiven <strong>der</strong><br />
konkurrierenden Verkehrsträger.<br />
In <strong>der</strong> von <strong>der</strong> PLANCO Consulting GmbH im Auftrag des<br />
Bundesverkehrsministeriums veröffentlichten Abschätzung<br />
<strong>der</strong> Verkehrsentwicklung wird das Verkehrsaufkommen <strong>der</strong><br />
Binnenschifffahrt bis 2050 im Vergleich zu heute um mehr<br />
als 50 % zunehmen. Festzustellen bleibt allerdings weiterhin,<br />
dass dies nicht reichen wird, um <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />
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Geschäftsbericht des BDB 2011/2012