anderungen der h¨aufigkeit und intensit ¨at von ... - IMK-TRO - KIT
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32 4 Methoden<br />
4.3 Böenparametrisierung <strong>der</strong> CLM-Konsortialläufe<br />
Da Schäden in Näherung mit <strong>der</strong> dritten Potenz <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit ansteigen (Klawa,<br />
2001), sind gerade diese bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Winterstürmen <strong>von</strong> Interesse. Zur<br />
Bewertung <strong>der</strong> Stärke eines Sturmes werden verschiedene Kriterien verwendet. Man unterschiedet<br />
zwischen dem mittleren Wind (10-Minuten Mittel <strong>der</strong> Windstärke) <strong>und</strong> <strong>der</strong> maximalen<br />
Böengeschwindigkeit v max . Abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rauigkeitslänge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stabilität in<br />
<strong>der</strong> Grenzschicht können die einzelnen Böen das 10 Minuten Mittel um einen Faktor <strong>von</strong> 1,4<br />
bis 2 (Abbildung 4.5) übertreffen.<br />
In einigen mesoskaligen Modellen werden die Böenwerte mit Hilfe <strong>der</strong> turbulent kinetischen<br />
Energie (TKE) parametrisiert. Die Methode nach Brasseur (2001) bestimmt die Geschwindigkeitsfluktuationen<br />
aus <strong>der</strong> TKE <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stabilität in <strong>der</strong> atmosphärischen Grenzschicht.<br />
Dabei wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme ausgegangen, dass in <strong>der</strong> Grenzschicht abhängig<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Stabilität große Turbulenzelemente Windgeschwindigkeiten aus höheren Schichten<br />
bis zum Boden beför<strong>der</strong>n können. Bedingung hierfür ist, dass die mittlere turbulente kinetische<br />
Energie <strong>der</strong> großen turbulenten Wirbel größer als die Auftriebsenergie zwischen<br />
<strong>der</strong> Oberfläche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Höhe eines betrachteten Luftpakets ist. Ein einfacherer Weg, die<br />
Böengeschwindigkeit zu bestimmen, ist die Verwendung eines konstanten empirischen Faktors,<br />
<strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> auf Landnutzungsdaten o<strong>der</strong> Rauigkeitslängen beruht (Wieringa, 1986;<br />
Hofherr <strong>und</strong> Kunz, 2008). Dabei wird <strong>der</strong> Mittelwind aus dem Modell mit dem Böenfaktor<br />
an jedem Gitterpunkt multipliziert.<br />
Im regionalen Klimamodell CLM (siehe Kapitel 3.1.1) mit den hier verwendeten Konsortialläufen<br />
1 <strong>und</strong> 2 ergibt sich die maximale Böengeschwindigkeit aus <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong><br />
konvektiven <strong>und</strong> <strong>der</strong> turbulenten Böenbestimmung. Da die Werte <strong>der</strong> turbulenten Böengeschwindigkeit<br />
in einigen Fällen unrealistisch hoch erschienen, wurde bei den CLM-KL<br />
Läufen eine künstliche obere Grenze <strong>von</strong> 30 m/s eingeführt (persönliche Mittelung, Feldmann<br />
(2008)). Dies macht allerdings in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit die Auswertung <strong>der</strong> Böengeschwindigkeiten<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Extremwertstatistik unmöglich.<br />
Abbildung 4.5: Windgeschwindigkeiten gemessen mit einem Ultraschallanemometer an<br />
<strong>der</strong> Wetterstation auf dem Physikhochhaus <strong>der</strong> Universität Karlsruhe am<br />
1. März 2008 während des Orkantief Emma. In Rot ist das 10-Minutenmittel<br />
<strong>und</strong> in Gelb die Spitzenwerte dargestellt.