58 7 Windgeschwindigkeiten bestimmter Wie<strong>der</strong>kehrperioden höchsten Geschwindigkeiten für eine 10-jährliche Wie<strong>der</strong>kehrperiode bestimmt. Da Klimaprojektionen die Realität nur grob annähern, werden im Folgenden nicht Absolutwerte, son<strong>der</strong>n nur <strong>der</strong>en relative Differenz betrachtet, um eine Vergleichbarkeit zwischen den Modellen zu erreichen. 7.2 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Windgeschwindigkeiten im Projektionszeitraum In diesem Kapitel werden die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Böengeschwindigkeiten des Projektionszeitraums (2021–2050) im Verhältnis zum Kontrollzeitraum genauer untersucht. In Abbildung 7.5 sind die Differenzen (A1B–C20) <strong>der</strong> 10-jährlichen Windgeschwindigkeiten relativ zum Kontrollzeitraum dargestellt. Für REMO <strong>und</strong> CLM-KL werden Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Böengeschwindigkeiten, für ECHAM5-MPI/OM die <strong>der</strong> mittleren maximalen Windgeschwindigkeit berechnet. Blaue Bereiche kennzeichnen Gebiete, in denen zukünftig mit einer Abnahme <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit zu rechnen ist. Grüne, gelbe <strong>und</strong> rote Farben hingegen weisen Regionen mit einer Zunahme <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit aus. Gitterpunkte, an denen sich das Vorzeichen des Formparameters k zwischen beiden Zeiträumen än<strong>der</strong>t, werden nicht berücksichtigt, weil die Ergebnisse zu große Unsicherheiten aufweisen (siehe Kapitel 5.2). Bei REMO betrifft das 8,2% <strong>der</strong> Daten im Untersuchungsgebiet, bei Lauf 1 des CLM-KL sogar 32,7% <strong>und</strong> bei Lauf 2 sind es 6,5%. Den größten Anstieg <strong>der</strong> Windgeschwindigkeiten zeigt das Klimamodell REMO über <strong>der</strong> Nordsee bei Helgoland mit 14% <strong>und</strong> im Osterzgebirge ebenfalls mit 14% (Abbildung 7.5a). Dies entspricht über dem Meer einer Geschwindigkeitszunahme für eine Wie<strong>der</strong>kehrperiode <strong>von</strong> 10 Jahren <strong>von</strong> 4,8 m/s, über dem Gebirge <strong>von</strong> 3,6 m/s. Insgesamt hat <strong>der</strong> größte Teil Deutschlands mit einem Anstieg zu rechnen. Fast alle Gebiete nördlich <strong>von</strong> 51,1 ◦ N (Nordrhein-Westfalen, Nie<strong>der</strong>sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen <strong>und</strong> Nordthüringen) inklusiv <strong>der</strong> angrenzende Nordsee sind da<strong>von</strong> betroffen (Zunahme <strong>von</strong> etwa 4 – 10%). Nur über <strong>der</strong> Ostsee bei Usedom (bis zu - 3,00%) <strong>und</strong> zwischen Mecklenburg Vorpommern <strong>und</strong> Brandenburg kommt es zu einer Abnahme. Im Süden <strong>von</strong> Deutschland ist vor allem im östlichen Teil Bayerns eine Zunahme (2 – 13%) zu erwarten. Für Baden-Württemberg (außer am Bodensee <strong>und</strong> im Rheintal), für das Gebiet zwischen Spessart <strong>und</strong> Steigerwald <strong>und</strong> für den Westerwald simuliert das Modell ein Abnahme <strong>von</strong> bis zu - 8% (über <strong>der</strong> Schwäbischen Alb). Dies entspricht einer Geschwindigkeitsän<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> etwa - 2,5 m/s. Die Zunahme im Rheintal beträgt bis zu 7% (1,5 m/s). Ein allgemeiner Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> orografischen Strukturen ist nicht feststellbar. Die Werte am Bodensee mit einer hohen Zunahme (∼ 12%) sind nach Auskunft des MPI Hamburg nicht realistisch, da das Modell die Rauigkeitslänge hier nicht richtig wie<strong>der</strong>geben kann (persönliche Mitteilung Lorenz (2008)). In Abbildung 7.5b <strong>und</strong> 7.5c sind die Ergebnisse für die beiden CLM-KL Läufe dargestellt. Das Modell besitzt wegen seiner geringeren Auflösung weniger als ein Drittel <strong>der</strong> Gitterpunkte <strong>von</strong> REMO im Untersuchungsgebiet. Trotzdem ähneln sich die Ergebnisse <strong>von</strong> RE- MO <strong>und</strong> dem ersten Lauf des CLM-KL stark. Der Bereich <strong>der</strong> größten Zunahme <strong>der</strong> Wind-
7.2. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Windgeschwindigkeiten im Projektionszeitraum 59 Abbildung 7.5: Relative Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Windgeschwindigkeiten (A1B–C20) normiert auf den Zeitraum C20 für eine Wie<strong>der</strong>kehrperiode <strong>von</strong> 10 Jahren in % für die Modelle (a) REMO, CLM-KL (b) Lauf 1 <strong>und</strong> (c) Lauf 2, ECHAM5-MPI/OM (d) Lauf 1 <strong>und</strong> (e) Lauf 2.