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SS 2005 BIOCHEMISCHE ARBEITSMETHODEN für Biologen ...

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Die katalytische Aktivität eines Enzyms wird nach Empfehlung der IUB in Katal [kat] angegeben. Sie ist<br />

definiert als diejenige Enzymmenge, die unter den <strong>für</strong> das Enzym festgelegten Bedingungen bei 30 0 C den<br />

Umsatz von 1 Mol Substrat pro Sekunde katalysiert (1 kat = 1 Mol Substrat • s -1 ). Veraltet, aber ein leider<br />

noch häufig in der Literatur oder in Chemikalienkatalogen zu findender Begriff, ist das Unit (1 U = 1 μMol<br />

Substrat • min -1 = 16.66 nkat). Der die Qualität einer Enzymaufreinigung beschreibende Wert ist die<br />

spezifische Enzymaktivität [kat • g -1 Protein], da hier die Proteinkonzentration mit berücksichtigt wird.<br />

Das Verhältnis der spezif. Aktivität einer Enzymfraktion nach einem Aufreinigungsschritt zur spezif.<br />

Aktivität der Ausgangslösung bestimmt den Aufreinigungsfaktor des Aufreinigungsschrittes.<br />

Aufreinigungsstufe Spezif. Aktivität<br />

[nkat/mg]<br />

Aufreinigungsfaktor Ausbeute<br />

Rohaufschluß 0,68 1,0 100<br />

Hitze/EtOH-Behandlung 1,17 1,7 54<br />

Dialyse 1,87 2,7 54<br />

Anionenaustauschchr. pH 6.5 17,0 25,0 12,4<br />

Anionenaustauschchr. pH 7.5 132,0 194 9,2<br />

Konzentrierung 153,0 225,0 3,6<br />

Gelfiltration 273,0 401,0 2,3<br />

Abbildung 1.2: Beispiel einer Aufreinigungstabelle<br />

Die Ausbeuten einer Enzymaufreinigung werden über die volumetrische Aktivität [kat • ml -1 ] berechnet<br />

(als Beispiel siehe Aufreinigungstabelle Abbildung 1.2). Wenn also in z.B. 300 ml Rohextrakt 6 nkat/ml<br />

Aktivität vorhanden waren (→insgesamt 1800 nkat) und nach einem anschließenden Fällungsschritt das<br />

Pellet in 50 mL Puffer mit einer vol. Aktivität von 26.3 nkat/ml aufgenommen wurde (→insgesamt 1315<br />

nkat), so beträgt die Ausbeute nach der Fällung 73.05%.<br />

Der Erfolg einer Enzymaufreinigung hängt stark mit den Stabilitätseigenschaften des Enzyms zusammen.<br />

Extrazelluläre Enzyme sind naturgemäß stabiler als intrazelluläre und die wiederum stabiler als<br />

membrangebundene Enzyme (extr. E > intr. E > membr. E). Dementsprechend versucht man von Beginn<br />

an das zu bearbeitende Enzym vor inaktivierenden Einflüssen zu schützen und dessen „natürliche<br />

Umgebung“, in der es aktiv ist, zu imitieren. Das heißt, man hält Enzymlösungen bei konstantem pH-Wert<br />

solange wie möglich im Eisbad und gibt, je nach Enzym, Zusätze wie a) Zucker (0.05 -0.2 M), b) EDTA<br />

(1.5 mM), c) Salze (in der Zelle liegt die Ionenstärke um 0.15 - 0.2 M), d) Mercaptoethanol oder Cystein<br />

(5 - 20 mM) und/oder e) spezifische, stabilisierende Agenzien <strong>für</strong> bestimmte Enzyme wie Zn 2+ <strong>für</strong><br />

zinkabhängige Proteine oder Pyridoxalphosphat <strong>für</strong> pyridoxalphosphat-abhängige Enzyme hinzu.<br />

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