15.11.2012 Aufrufe

SS 2005 BIOCHEMISCHE ARBEITSMETHODEN für Biologen ...

SS 2005 BIOCHEMISCHE ARBEITSMETHODEN für Biologen ...

SS 2005 BIOCHEMISCHE ARBEITSMETHODEN für Biologen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.2.2 Hitzedenaturierung von Fremdprotein<br />

• Zentrifugation in der Kühlzentrifuge bei > 28.000 g <strong>für</strong> etwa 30 Minuten<br />

• Überstand (Ü0) in einem bereits auf 55°C vorgeheizten Wasserbad (Schüttelwasserbad mit<br />

Einsatz <strong>für</strong> 250 mL Erlenmeyerkolben) schnell erwärmen und 15 Minuten bei dieser<br />

Temperatur belassen; unter fließendem Wasser abkühlen lassen<br />

• Zentrifugation >17.000 g <strong>für</strong> 30 Minuten bei 4°C / Sediment verwerfen<br />

• Überstand (Ü1) auf Eis kalt stellen und <strong>für</strong> Ammoniumsulfatfällung einsetzen<br />

(Nicht vergessen: Proben zur Bestimmung der Aktivität und Proteingehalt abnehmen)<br />

1.2.3 Fraktionierte Ammoniumsulfatfällung<br />

Das Löslichkeitsverhalten eines Proteins in einem Lösungsmittel wird durch die Interaktionen seiner<br />

geladenen Oberflächenreste mit den Molekülen des Lösungsmittels bestimmt. Diese Interaktionen<br />

können durch folgende Zusätze manipuliert werden, so dass die Proteine als Aggregate aus der Lösung<br />

ausfallen:<br />

• Zugabe anorganischer Salze • Zugabe organischer Lösungsmittel<br />

• Zugabe basischer Proteine • Zugabe von Polyethylenglycol<br />

• pH Änderung • Temperaturänderung<br />

Die am häufigsten angewandte Methode ist die fraktionierte Fällung durch die Zugabe von anorganischen<br />

Salzen, meist (NH4)2SO4. Das „Aussalzverhalten“ eines Proteins wird durch Anzahl und Fläche der<br />

hydrophoben Bereiche auf der Proteinoberfläche bestimmt (Seitenketten von Phe, Tyr, Trp, Leu, Ile, Met,<br />

Val). Wenn zur Hydratation eines Salzes immer mehr Wassermoleküle benötigt werden, kommt es zu<br />

häufigeren hydrophoben Wechselwirkungen der Proteine untereinander und zur Bildung von Aggregaten,<br />

die schließlich präzipitieren. Stark apolare Proteine präzipitieren daher bei geringerer Salzkonzentration<br />

als solche, deren Polarität groß ist. Durch Co-Präzipitation unterschiedlicher Proteine ist eine völlige<br />

Aufreinigung selten möglich. Eine Ausnahme ist die Salzfällung der Glycerinaldehydphosphat-<br />

Dehydrogenase (EC 1.2.1.12). Bei pH 6.0 ist das Enzym in 3.2 M (NH4)2SO4 löslich. Durch einen pH-<br />

Shift auf pH 7.5 oder höher kristallisiert das Enzym aus dem Rohextrakt aus.<br />

Benötigte Chemikalien:<br />

fein gemörsertes Ammoniumsulfat<br />

10mM Kaliumphosphat-Puffer, pH 8.0 1 l<br />

Zu 100 mL des erhaltenen Überstandes (Ü1) bei 4°C 21g festes, vorher fein gemörsertes<br />

Ammoniumsulfat (40% Sättigung) in kleinen Portionen (insges. auf ca. 20 min verteilen) unter Rühren<br />

zugeben. Die Lösung <strong>für</strong> 30 min. stehen lassen und anschließend mit ca. 30.000 x g = 16.000 rpm (<strong>SS</strong>34<br />

Rotor) <strong>für</strong> 20 Minuten abzentrifugieren. Das Pellet verwerfen und zum Überstand weitere 14,2 g<br />

Ammoniumsulfat in kleinen Portionen unter Rühren bei 4°C zugeben (55% Sättigung). Wiederum 30 min.<br />

stehen lassen und anschließend bei ca. 30.000 x g (<strong>SS</strong>34 Rotor) <strong>für</strong> 20 Minuten abzentrifugieren (nicht<br />

vergessen: Probe Ü2).<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!